Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
Vom Netzwerk:
sein Sohn war. Den anderen halten wir für einen seiner Schulkameraden namens Bradwell Armstrong, angeblich Neffe von Lady Mary Whatman. Belohnungen sind ausgesetzt für die Gefangennahme aller drei.«
    Rollo musste nicht enthüllen, was er von ihnen wusste, zumindest jetzt nicht. Nell hatte Bruder Alfred zitiert, der gesagt hatte,dass der Armstrong-Junge eine »Wagenladung« an Talent besäße, trotz seiner Jugend. Unterdessen wurden die Absichten des Prinzen erschreckend deutlich, und John Hawke steckte in einer Zwickmühle.
    »Jugend und Talent sind eine gefährliche Kombination, Eure Hoheit.«
    »Jugend lässt sich nur bis zu einem gewissen Grad entschuldigen, Prälat Hawke. Wenn Stonebridge eine gewaltige Dummheit war, wie nennt Ihr dann Umberly?«
    »Noch schlimmer. Moralisch rechtens oder moralisch falsch, es ist völlig dumm, einen Feind zu provozieren, der viel stärker ist als man selbst. Aber es gibt welche, die des Wartens müde sind. Sizer, wie ich weiß. Er gehört zu einer Splittergruppe, die sich selbst ›Untergrund‹ nennt. Sie mag sehr wohl hinter der Sache stecken.«
    Emil starrte ihn eine oder zwei Minuten lang an, wägte wahrscheinlich die erste echte Entscheidung seiner Regentschaft ab. »Ich möchte der Verfolgung ein Ende setzen, Hawke. Ein König sollte der Beschützer seines Volkes sein, nicht der Folterer. Ich meine es ernst, wenn ich in Erwägung ziehe, Herzogin Yvette zu ehelichen und Gewissensfreiheit in Albi zu etablieren. Das wird mich in einen gewaltigen Kampf mit der Kirche des Lichts verwickeln, und ich kann mir vor Antritt meines Erbes eine Niederlage nicht leisten. Einfach nur jetzt schon mit Euch zu sprechen, ist ein beträchtliches Risiko für mich. Eine religiöse Revolution in Gang zu setzen, während Stonebridge und Umberly bedrohlich über mir hängen, ist undenkbar. Die Kirche fällt bereits täglich über Kipping her, weil er die Mörder nicht findet. Gleich, wer dahintersteckt, er muss bestraft werden, bevor wir weitermachen können.«
    »Ja, Hoheit.«
    »Und es wäre eine große Hilfe, wenn die Kinder selbst die Verbrecher übergeben würden.«
    Natürlich. Aber es mochte sie gleichfalls in zwei einander bekämpfende Fraktionen zersplittern, und Emil war schlau genug, das zu wissen. Rollo seufzte.
    »Ja, Eure Hoheit.«
    »Ich bin willens, die Bedingungen Eures gegebenen Ehrenworts abzuändern. Ihr und Euer Weib müsst weiterhin in Haus Caverleigh nächtigen. Ihr werdet frei sein, tagsüber zu kommen und zu gehen, so lange Ihr jeden Abend Eurem Bewacher … wer ist Euer Bewacher?«
    »Walter Carey.«
    »Walter Carey Bericht erstattet. Als Gegenleistung hierfür möchte ich, dass Ihr Eure Ernsthaftigkeit hinsichtlich der Gewaltlosigkeit beweist. Ich möchte, dass die hitzköpfigen Anführer des sogenannten ›Untergrunds‹ wieder verhaftet werden, weil wir die meisten davon in Umberly hatten. Aber am dringendsten möchte ich diesen wahnsinnigen jungen Lümmel namens Bradwell Armstrong! Das Licht weiß, was er als Nächstes vorhat. Ich möchte ihn lebendig – geknebelt und mit Binde um die Augen. Werdet Ihr das tun?«
    »Werdet Ihr garantieren, dass keine Folter zur Anwendung kommt, Eure Hoheit? Ich weiß, wie es ist, tagelang an einer Mauer zu hängen, und ich kann keinen Menschen zu einer solchen Behandlung verdammen.«
    Angesichts des Widerstands sah der Prinz finster drein. Er nickte widerstrebend. »Also gut, keine Folter. Eine rasche Verhandlung vor einem offenen Gerichtshof und einfach aufhängen oder enthaupten, falls für schuldig befunden. Das sind die Bedingungen. Habe ich Euren Eid darauf?«
    »Ich schwöre, mein Bestes zu tun, Hoheit.«
    »Lebendig, gefesselt, geknebelt und mit Binde?«
    »Lebendig, gefesselt, geknebelt und mit Binde«, stimmte Rollo zu. »Wenn ich es eben kann.«
    »Darren, Simon, Ihr seid Zeugen. Ich wünsche Euch eine gute Jagd, Prälat.«
    Rollo wurde ins Haus von Kipping und zu seiner Frau zurückgebracht und wartete auf einen Brief des Prinzen, der seine Freilassung aufEhrenwort bestätigte. Er hätte dieses Leben in Kutschen nach so vielen Jahren der Armut großartig finden sollen, war jedoch zu erschöpft von den Ereignissen des Tages und zu niedergedrückt von der Aufgabe, die er gerade auf sich genommen hatte, sowie dem Geruch nach Verrat. Er fand seine Frau und seine Schwester im Gesellschaftszimmer, wo sie süßen Wein tranken und wie Stare schwatzten. Über ihn, zweifelsohne. Maddy war jetzt eine wunderschöne Frau, aber er

Weitere Kostenlose Bücher