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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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absolut sicher? Wenn ich diese Geschichte weitergebe und sie ist nicht …«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Ich sah … ich meine, ich bin sehr sicher. Und ich weiß, wohin es geht … unter der Erde, meine ich.«
    »Sag’s!«
    »Ich kann’s nicht. Die Unterminierung wird direkt neben den Grabmälern einiger Männer namens Conybear, Tillman und, äh, … Bouncer? … stattfinden. Ich weiß, wie man da hinkommt, mehr nicht.«
    »Dann müssen wir handeln. Walter Carey ist nicht hier, sonst hätte ich ihm die Aufgabe übertragen. Maddy, kannst du zu William Kipping gehen?«
    »Ich kann’s versuchen. Steven kann’s wahrscheinlich. Meine Kutsche ist weg …« Sie warf einen Blick hinab auf ihren Mantel und ihr Kleid, die bereits verdorben waren. »Verschaff mir ein Pferd!«
    Ein Diener traf mit einem Tablett ein, gefolgt von einer Magd mit einem Teller, auf dem ein Knochen lag, an dem noch einiges an Fleisch war.. Andere kamen mit einer Schüssel und einem Krug. Die Mahlzeit wurde auf den Tisch gestellt. Brat, der eine Kenntnis vornehmer Manieren zeigte, die in völligem Kontrast zu seinem schmutzigen Äußeren stand, nahm den Stuhl, der für ihn hervorgezogen worden war, und hielt dann die Hände über die Schüssel, sodass man Wasser aus dem Krug darüber gießen konnte. Nell wechselte wiederum einen Blick mit Maddy, aber diesmal unterdrückten sie ein Gelächter. Rollo ordnete an, sogleich zwei Pferde zu satteln. Sobald die Diener gegangen waren, versammelte er seine Mannschaft um sich.
    »Brat … nein, du wirst besser wieder zum Bram Woodbridge. Vergiss das nicht,
Bram.
Du sollst hier bei Nell bleiben und ihr die ganze Geschichte erzählen. Iss und sprich! Gerade im Augenblicksind Dinge im Gange, von denen du nicht wissen kannst, und sie versteht etwas von Politik.«
    Nell verfügte, wie Maddy argwöhnte, auch über ausreichend Einsicht, dass sie Lügen und echte Treue spüren konnte.
    »Maddy und ich sind in einer Stunde zurück, hoffe ich«, sagte Rollo. »Komm, Maddy!«
    »Eines vorweg. Trenn den Saum hinten an meinem Rock auf und reiße ihn bis zum Po hoch. Ansonsten wird man mich wegen Exhibitionismus verhaften, sobald ich aufs Pferd gestiegen bin.«
    Rollo kicherte und tat, worum sie ihn gebeten hatte.
    Ein rascher Galopp brachte sie zu Kippings Residenz, wo nur wenige Leute anwesend waren, denen die seltsame Tracht der Dame hätte auffallen können. Sie erwischten Steven Veal, der sich gerade auf seinen eigenen Morgenritt in den Park vorbereitete. Alle drei ritten zum Palast.
    Dann ging es langsamer weiter. Steven war dort bekannt, hatte aber nicht die Erlaubnis, den Privatsekretär bei der Arbeit zu stören. Kipping sollte in einer Sitzung sein. Schließlich geleitete man die Besucher nach oben, und alles endete in einer Sackgasse. Die Sitzung des Kronrats lief und konnte nicht unterbrochen werden. Wenn die Dame und der Herr sich bitte im Vorzimmer niederlassen würden …
    Das Vorzimmer war deprimierend groß, und es gab viele Sitzgelegenheiten, und mindestens ein Dutzend davon waren bereits von Bittstellern belegt, die wahrscheinlich alle Priorität vor dem Almosenier des Privatsekretärs hatten, wie verzweifelt er auch sein mochte.
    Alle drei blieben zögernd auf der Schwelle stehen. Die Stühle sahen schon recht bequem aus, aber das wären sie nicht mehr, falls diese Tonne Schießpulver in einen Stollen direkt daruntergepackt würde.
Jemand
würde bald himmelhoch in die Luft fliegen, aber die ehrenwerten Räte besprachen zweifelsohne die Vorkehrungen für ein königliches Begräbnis. Jede Sekunde, welche diese verdächtigenBesucher für die Entscheidung brauchten, ob sie sich setzen oder einfach gehen sollten, wuchs der Argwohn der Wächter. Maddy wollte schreien. Rollo betete im Stillen, und die Mutter erhörte ihn.
    Den breiten Korridor entlang kam mit raschen Schritten Prinzregent Emil persönlich, eskortiert von seinen beiden Freunden, den Schwertkämpfern Darren Darley und Simon Hogarth. Die Vermutung lag nahe, dass der Kronrat ihn gerufen hatte – oder vielmehr seine Hoheit bescheiden darum ersucht hatte, den Vorsitz bei seinen Beratungen zu übernehmen.
    Statt zu knicksen, wie das Protokoll es erforderte, schrie Maddy:
»Schießpulver!«
    Köpfe drehten sich. Der Regent blieb stehen, um zu sehen, wer da gerufen hatte, und entdeckte John Hawke. Er sagte ein Wort. Darren Darley kam herübergeeilt, die Hand auf dem Schwertgriff.
    »Schießpulver wurde gestohlen«, sagte Rollo.

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