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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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Ruß!«
    »Dein Hund?«, fragte einer der Soldaten.
    Ein Offizier half einer Dame von der Kutsche herab. Ruß sprang sie an, bellte lautstark und verspritzte Schlamm. Sie kreischte wütend auf und schlug mit ihrem Sonnenschirm nach ihm.
    Brad kannte sie!
    »Mad!«, rief er, so laut er konnte. »Maddy! Du bist es! Toll! Toll!«
    »Achtung!«, rief einer der Soldaten seinen Freunden zu. »Der Hund da ist toll!«
    »Erschießt ihn!«, brüllte der Offizier, und seine Männer richteten ihre Musketen auf ihn.

Kapitel 39
    Zum ersten Mal seit ihrem Einzug in Kippings Haus schloss Maddy ihre Seite der Verbindungstüren. Sie ließ jedoch das Licht brennen und versuchte eine Weile lang zu lesen. Die Worte wollten jedoch einfach keinen Sinn ergeben. Rollo, der aus der unbekannten Welt zurückgekehrt war, hätte schon genügend für Aufregung sorgen können, aber das verblasste neben der Entdeckung, dass Bram aus einem feurigen Grab auferstanden war und Menschen gleich dutzendweise ermordete. Als sie William in seinem Zimmer hörte, streckte sie die Hand aus und wollte die Kerzen löschen, entschloss sich dann jedoch, abzuwarten und zu sehen, was er täte. Sie hatte nach wie vor das Gefühl, von ihm hintergangen worden zu sein, und war dennoch zu dem Schluss gekommen, dass er vielleicht Gründe dafür hatte, die ihr nicht bekannt waren. Es wäre nur fair, ihn für seine Sache einstehen zu lassen, falls er sich traute.
    Er klopfte an die Tür; sie bat ihn herein. Er hatte sich bis auf Hemd und Hose entkleidet, sein Haar war zerzaust, und seine Augen waren glasig vor Erschöpfung. Er blieb im Türrahmen stehen.
    »Danke für alles, was du heute getan hast, Mindy. Es war ein geschichtsträchtiger Tag in Albi, und du warst dabei eine große Hilfe.«
    »Vielen Dank.«
    »Und meinen Glückwunsch zur Rückkehr deines Bruders.«
    »Vielen Dank.«
    Er zögerte, war sich auf eine Weise unsicher, wie sie es an ihm nie zuvor erlebt hatte.
    »Glaub mir, ich habe es wirklich nicht gewusst. Rollo Woodbridge ist aus Schweinetrog verschwunden, und niemand hat je mehr ein Wort von ihm gehört. Er hätte ins Ausland geflohen oder an den Folgen der Folter gestorben sein können, alles möglich. Wenige Monate später haben wir von einem neuen Missionar gehört, von dem jungen John Hawke, dem deine Leute großen Respekt entgegenbrachten. Aber ich war mir nie sicher. Hätte ich Hoffnungen in dir wecken sollen, obwohl ich mir nicht sicher war? Ich wusste nicht, wie ich mit ihm hätte in Verbindung treten können.«
    »Du hast mich geschickt, um mit ihm zu reden, und mich nicht im Geringsten vorgewarnt.«
    »Wenn ich dir etwas gesagt hätte, und es hätte sich als falsch erwiesen, wäre er wegen mir für dich zweimal gestorben. Dadurch, dass ich dir nichts sagte, konnte ich dir vielleicht eine wunderbare Überraschung bereiten.«
    Darauf wusste sie nichts zu sagen. Er hatte im Moment so viele Probleme, und sie wollte nicht noch ein weiteres werden. »Ist dein Versprechen, den Kopf von Graf Uptree auf einem Silbertablett zu servieren, immer noch gültig?«
    Sein Lächeln war ein Hohn auf das, was ein Lächeln eigentlich sein sollte. »Nicht buchstäblich, aber ja.«
    Sie warf die Bettdecke zurück. »Dann komm her.«
    »Nicht heute Nacht, meine Liebe. Ich bin viel zu müde.«
    »Ich war sehr wütend auf dich. Bitte, gib mir einen Kuss und mach es wieder gut!«
    Er ging zum Bett hinüber. Ihre Gabe der Inspiration war nicht auf die Erregung von Leidenschaft beschränkt. Sie konnte auch Frieden bringen. Er blieb die ganze Nacht. Sie fand seine Gegenwart tröstlich, und auf einmal war es Morgen, mit Sonnenschein hinter den Vorhängen.
    William stand stets früh auf. Maddy war gewöhnlich kein Morgenmensch, aber an diesem Tag folgte sie ihm sogleich und sprang, begierig auf den Tag, aus dem Bett. Sie zog sich sorgfältig an – nichts zu Modisches, aber ein wenig besser als das schäbige Zeug, das Nell Hawke trug. Ein Mädchen benötigte ein paar hohe Trümpfe, wenn ein Spiel gegen sie anstand. Sie sagte einige Termine ab, denn sie würde mit Rollo und Nell auf die Jagd gehen, auf die Jagd nach Brat. Rollo sagte, sein Wanderfalke würde ihn in die Gegend führen, wo Brat sich aufhielte, falls er immer noch in Weypool war. Und Nell glaubte, ihr Vertrauter (was immer er auch war, weil sie es nicht gesagt hatte) könnte ihnen helfen, das richtige Haus zu finden. Falls das missglückte, verfügte Rollo über ein sehr gutes Talent zum Finden und viele Kontakte

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