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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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aber der alte Alfie war da. Er sah aus wie ein Eisgnom, eingehüllt in einen Fellmantel, sodass wenig mehr als seine große Nase zu sehen war.
    Diener brachten die Rucksäcke heraus. Jeder trug einen Namen und war gewogen worden, erklärte Alfie. Sie würden wiederum am Weidenwasserhof gewogen und dann noch einmal in Rose Hall. Manipulationen an den Rucksäcken wären ein Täuschungsversuch.
    Leo machte eine große Show daraus, den seinen anzuheben, als wäre er tonnenschwer. Frank warf den seinen in die Luft und fing ihn wieder auf, um zu zeigen, dass er nichts wog. Brad war entsetzt über das Gewicht des seinen. Dann wurden Wasserflaschen verteilt, und alle wünschten ihnen viel Glück. Alle starteten rennend, um sich aufzuwärmen, aber sie hatten einen langen Tag vor sich und trabten bald bloß noch. Rasch erreichten sie den Pfad, der dem Fluss um den Schweinehügel herum folgte.Alan, Frank und Brad gingen diesen Weg weiter. Die anderen drei höhnten, sie seien Schwächlinge, und echte Männer würden über die Kuppe gehen.
    Jetzt bewegten sie sich nur noch in einem raschen Schritt, aber Brad ließ die anderen beiden bald vorausgehen, weil er einen geheimen Plan hatte. Gerade voraus lag ein kleiner Bach, der vom Schweinehügel herabfloss, und er war sich ziemlich sicher, dass der Bach leichter begehbar wäre, als stur direkt hinauf- und wieder hinabzugehen. Wenn er über die Flanke des Hügels ginge, wäre das ein Kompromiss zwischen den beiden Routen. Ruß trabte ihm fröhlich voraus, beschnüffelte alles und spielte den richtigen Hund. Und als sie die Stelle erreichten, wo die Straße durch den kleinen Bach verlief, rannte Ruß den Weg voraus, den Brad nehmen wollte, ohne sich auch nur einmal umzuschauen, also musste es wirklich der beste Weg sein!
    Zunächst hatte er ein Stoppelfeld zu überqueren, dann eine Weide. Nun stieg der Grund steil an, das Gebüsch rückte näher, und ihm wurde warm … Brombeeren, große Bäume, Farne, moosbewachsene Steine, hässliche Wurzeln, über die man stolpern konnte. Bald schwitzte er, und der Bach war verschwunden. Hin und wieder konnte er vom Himmel nur noch ein paar winzige, verstreute Flecken über sich sehen, und er war sich ganz und gar nicht sicher, welchen Weg er nehmen sollte.
    »Ruß! Ich verlasse mich darauf, dass du mich zum Weidenwasserhof führst!«
    Ruß wedelte mit dem Schwanz und lief weiter voraus. Zumindest hoffte Brad, dass ihn sein Führer tatsächlich auch führte. Er würde wie ein echtes Schaf aussehen, wenn er sich bei seinem eigenen Wettkampf verlaufen würde und gerettet werden müsste. Er würde gerettet werden, natürlich. In Rose Hall gab es jede Menge Talent, und er konnte Ruß um Hilfe schicken.
    Der Tag ging langsam dahin. Wie eine Woche. Er legte eine Pause ein. Dann noch eine. Seine Wasserflasche war fast leer. Der Rucksack bohrte sich ihm in den Rücken und wog mehr als ein voll ausgewachsenes Kutschpferd. Er wünschte, er hätte Alan vonseinem Geheimplan erzählt und ihn mitgenommen. Zu zweit würde die Sache mehr Spaß machen.
    Dann sah er allmählich Tageslicht zwischen den Bäumen, und er ging ganz eindeutig hügelabwärts. Das war besser. Er hoffte, nicht am Flusspfad herauszukommen und Alan und Frank vor sich zu sehen. Das wäre
de-mü-ti-gend.
Der Himmel war nicht blau, sondern grau, und als er unter den Bäumen hervorkam, sah er, dass es sich zugezogen hatte und Regen drohte. Der Wind fegte kalt über seine verschwitzte Haut.
    Den Weidenwasserhof konnte er nicht sehen. Er wusste überhaupt nicht so genau, wo er jetzt war. Es wäre noch beschämender, wenn er einmal um den Hügel herumgegangen wäre und wieder auf der Seite von Rose Hall herauskäme! Das würde er nicht überleben. Er müsste von einem Felsen herabfallen und sich das Bein brechen und auf Rettung warten. »Ruß! Ruß?« Blöder Hund! Wo …
    Ruß stand sechzig Schritt weiter weg und sah sich zu ihm um, während hinter ihm, in der Ferne, der Weidenwasserhof lag. Irgendwie musste Brad die Route überquert haben, die Leo und die anderen beiden genommen hatten. Er war viel zu weit nach links geraten und hatte einen längeren statt einen kürzeren Weg genommen. Idiot! Er verfiel in einen erschöpften Trab.
    Als er seinen Hund eingeholt hatte, erklärte er ihm genau, was für ein nutzloser Köter er war. Eine Katze wäre eine bessere Führerin gewesen. Ruß wedelte bloß mit dem Schwanz.
    Das wurde ja immer schlimmer! Als Brad den Hof erreichte, entdeckte er, dass die

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