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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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hinzu: »Mit Brennnesseln für dich, ohne für mich.«
    Es war kein großartiger Plan, aber etwas Besseres wollte ihnen nicht einfallen.
    Sie versteckten sich hinter einer Scheune am Woodbridge-Ende des Ortes, weil der Wind ihnen dort entgegenblies und sie die Kirchenglocken hören konnten. Brad wünschte sich, er wäre derjenige gewesen, der daran gedacht hätte. Niemand kam nachsehen, was sie da wollten, und falls irgendwelche Hunde sie bemerkten, würde ihnen Ruß sagen, sie sollten stillhalten. Bradwell Armstrong musste mehr als nur ein wenig nervös sein, wenn ihm solche idiotische Ideen durch den Kopf gingen.
    Die Glocken läuteten aus. Die Sonne ging unter. Brad ging noch einmal pinkeln. Er kannte den Ritus des Abendgottesdienstes der Kirche, weil an heiligen Tagen ein Vikar oder Diakon aus Roburgh nach Rose Hall kam und Lady Whatman darauf bestand, dass alle, die dazu in der Lage waren, auch daran teilnähmen. Brad war für das letzte Jahr entschuldigt worden, weil er beim Anhören der Lieder grün im Gesicht wurde und sich übergeben hatte. Heute Abend hätte er auch ohne das schon genügend Sorgen.
    Er wusste also, dass es ein Lied gäbe, einige Ankündigungen und Gebete folgten, dann käme ein zweites Lied und dann die Predigt. An diesem Punkt musste er zuschlagen.
    »Solltest du nicht losgehen?«, fragte Alan.
    »Ist noch nicht so weit. Aber besser zu früh als zu spät, nehme ich mal an.«
    »Die Mutter sei mit dir.«
    Man musste dem Vorauswissen trauen. Brad wölbte die Schultern und machte sich zum Meuchelmord auf. Stonebrigde erschien seltsam klein, vielleicht, weil er so sehr gewachsen war. Manchmal fiel er immer noch über die eigenen Füße, da das Zusammenspiel der Gliedmaßen noch nicht perfekt funktionierte. Er sah eine Eule über sich hinwegfliegen und vermutete, dass Alan Barnabas ausgeschickt hatte, um nach ihm zu schauen. Ruß war wohl irgendwo in den Schatten.
    Nach seinem zehnten Geburtstag hatte er Streiter bis nach Stonebrigde reiten dürfen, und er hatte es oft getan. Die Straße war jetzt ausreichend dunkel, sodass ihn niemand erkennen würde, und selbst im Tageslicht hätten nur wenige in dem großen Mannden kleinen Bram erkannt. Nichts hatte sich im Ort verändert. Er hörte einen schwachen Gesang aus der Kirche, aber noch nicht so laut, dass es ihm zugesetzt hätte.
    Er sollte vor Entsetzen angesichts dessen zittern, was er vorhatte und was mit ihm geschähe, wenn man ihn erwischte. Er zitterte nicht. Seine Blase war verkrampft, aber das Gefühl war fast angenehm. Er konnte jetzt den Triumph sehr nahe vor sich erkennen. Der Gesang hatte aufgehört. Was er nicht vorhergesehen hatte, war die Menge, welche die Kirchentür versperrte. Offensichtlich hatte der Ruf des Erhabenen Dampier den Innenraum bis an seine Kapazitätsgrenze gefüllt, und mindestens fünfzig Menschen drängten sich dicht an dicht hier draußen und versuchten zu hören, was der Heilige sagte.
    Ganz gleich, wie stark die Gabe eines Mannes zur Ablenkung auch sein mochte, er konnte nicht darauf hoffen, sich durch eine solche Menge zu drängeln und dabei unbemerkt zu bleiben.
Entschuldigung, ich muss einen Mord begehen … Entschuldigung, ich muss
 … Der Rand der Menge war zu weit entfernt von der Schwelle; er musste näher an sein Ziel heran, damit sein Talent zum Entzünden auch funktionierte.
    Ein paar Minuten lang stand er nägelkauend in einer dunklen Ecke. Wenn Dampier verbrennen sollte, dann konnte er erraten, warum und wer es getan haben musste. Es musste eine Möglichkeit geben.
    Winseln?
    Brad sah hinab. »Ruß?«
    Erneutes Winseln, von weit entfernt. Hatte die Kirche einen weiteren Eingang auf der Nordseite? In diesem Fall sollte er ebenso belagert sein wie der Haupteingang, oder schlicht verschlossen, was eher wahrscheinlich war. Brad ging hin, um nachzusehen, wobei er sich bewusst war, dass Ruß vor ihm her trabte. Der Kirchhof war an dieser Stelle sehr stark von Gebüsch überwuchert und dunkel, was ihnen beiden gleichgültig war, und es gab keine Menge. Keine Tür. Aber es gab Fenster, zu hoch in der Mauer, als dass er hätte hineinsehen können. Eine kleine Scheibe oben in einem Fensterwar zerbrochen, und er konnte einen Mann hören, der etwas deklamierte. Nicht weit entfernt stand ein Baumstumpf. Er kletterte hinauf und balancierte unsicher auf der unebenen Oberfläche.
    Das Innere der Kirche war nur schwach erleuchtet, und die hellste Lampe hing über der Kanzel, wo ein Mann in goldenem Tuch Gift

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