Dunkles Nest 02 - Die verborgene Koenigin
mal«, begann Han, »das haben wir doch alles längst durchgesprochen.«
»Wir haben neue Informationen.« Raynar blieb störrisch. Er sah wieder Mara an. »Mara Jade hat Beda Ies und ihrer Tochter gesagt, sie sollten verschwinden und sich nicht finden lassen. Sie sind in die Unbekannten Regionen geflohen und haben Zuflucht bei den Gorog gesucht - bevor sie zum Dunklen Nest wurden.«
»Tut mir leid, aber diese Geschichte zieht bei uns nicht«, sagte Han. »Du hättest die Ies-Frauen letztes Jahr erwähnen sollen.«
»Letztes Jahr wussten wir nichts von ihnen«, erwiderte Raynar.
»Das ist wirklich schade«, meinte Han. »Aber ihr könnt nicht einfach eine neue.«
»Han, ich glaube nicht, dass sie die Geschichte einfach erfunden haben«, unterbrach Mara ihn. »Sie wissen zu viel über das, was passiert ist. - Zumindest, was die beiden Ies-Frauen angeht.«
»Aber was ändert das, wenn diese Mädels sich einem Nest angeschlossen haben?« Han fragte sich langsam, auf welcher Seite Mara stand. »Das bedeutet doch nicht, dass sie das Dunkle Nest geschaffen haben. Auch wenn sie sich einem anderen Nest angeschlossen hätten, würde die Kolonie immer noch genug über sie wissen, um eine gute Geschichte daraus zu machen.«
»Unsere Geschichte ist wahr!«, widersprach Raynar. »Als Beda und Eremay sich dem Nest anschlossen, absorbierten die Gorog ihre Angst. Das gesamte Nest hat sich versteckt. Es wurde zum Dunklen Nest.«
Han wollte widersprechen, aber Leia nahm seinen Arm. »Han. es könnte die Wahrheit sein«, sagte sie. »Die reine Wahrheit. Wir müssen mehr hören.«
»Ja«, stimmte Saba zu. »Um Maras willen.«
Han ließ den Kopf hängen. »Verflixt noch mal.«
»Stören Sie sich nicht daran. Captain Solo«, tröstete Raynar. »Wir glauben die neue Wahrheit jetzt seit einiger Zeit. Nichts, was Sie sagen könnten, wird daran etwas ändern.«
»Vielen Dank«, murrte Han. »Das ist eine echte Hilfe.«
So etwas wie Humor blitzte in Raynars Augen auf. Er wandte sich wieder an Mara. »Wir sind sicher, den Rest könnt Ihr Euch inzwischen selbst denken«, erklärte er. »Gorog hat Euch letztes Jahr an der Absturzstelle erkannt.«
»Und angenommen, ich wäre gekommen, um die Liste zu finden«, schloss Mara. »Also haben sie zuerst angegriffen.«
Raynar schüttelte den Kopf. »Wenn es doch nur so einfach wäre! Gorog wollte Rache. Und das will Gorog immer noch. Rache an Euch.«
»Selbstverständlich.« Mara zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Ich habe Bedas Mann und Eremays Vater umgebracht und sie zu einem Leben im Exil gezwungen. Natürlich wollen sie mich umbringen lassen.«
»Sie wollen, dass Ihr leidet«, verbesserte Raynar sie. »Und dann wollen sie, dass Ihr sterbt.«
»Und Mara und Luke mussten den ganzen Weg hierherkommen, damit du ihnen das sagen kannst?«, fragte Han. Er konnte den Jedi - nun ja, zumindest den menschlichen Jedi - ansehen, dass sie alle überzeugt waren, dass Raynar die Wahrheit sagte. Aber etwas hier war faul, und das hatte er schon bei ihrer Ankunft auf dem Planeten begriffen. »Es war nicht möglich, einfach eine Botschaft zu schicken?«
»Das hätten wir tun können.« Raynar starrte Luke einen Moment an. dann drehte er sich um und schaute über den Sumpf hinweg zu den von Schaum überzogenen Wänden des Gartensaals. »Aber wir wollten sicher sein, dass Meister Skywalker die Dringlichkeit der Situation begreift.«
»Ah.« Luke; folgte Raynars Blick über den Sumpf, und auf seiner Miene zeichnete sich nach und nach der gleiche Zorn ab, der in Hau aufstieg. »Und Unus Wille ist nicht stark genug, um die Empfindung der Gorog zu ändern?«
»Es tut uns leid, Meister Skywalker - noch nicht.« Raynar wandte sich wieder vom Gartensaal ab und sah Luke kühl an. »Vielleicht brauchen wir uns ja später, wenn wir den Fizz aufgehalten haben, nicht mehr so sehr auf unsere eigenen Probleme zu konzentrieren.«
Der Hangar roch nach Hamogoni-Holz und Desinfektionsmittel, und die Luft war erfüllt vom Schwatzen und Surren der Killik-Arbeiter - überwiegend Frachtarbeiter und Wartungsmannschaften -, die von einer Aufgabe zur nächsten eilten. Der Falke stand hundert Meter weit drinnen und sah in dem opalfarbenen Licht täuschend sauber aus. Doch er befand sich direkt unterhalb eines der grauen Flecken, die jetzt überall die milchigen Wände des Hangars verunstalteten.
Luke übernahm die Führung und nutzte die Macht, um sich sanft durch das hektische Gewimmel zu drängen. Es ging wirklich
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