Dunkles Nest 03 - Der Schwarmkrieg
angegriffen und ziemlich dezimiert. Daher hatte Jaina nicht erwartet, dass die Chiss die Überbleibsel des Geschwaders mitten in diesem Sturzregen aufs Spiel setzen würden.
Sie zeigte auf die Mitte der Formation, dann dehnte sie sich in der Macht aus und schob einen der AirStreakers auf seinen Flügelmann zu. Der zweite Flieger wich aus, und der erste versuchte sich Jainas Zugriff zu widersetzen. Der Rest der Staffel eröffnete eine Sekunde darauf das Feuer. Eine Rauchwand explodierte im Dschungeldach und begann auf sie zuzuwogen.
»Sag Zekk, er soll den Flügelschwarm hierherbringen, sofort!«, sagte Jaina über ihre Schulter.
»Bb.«
»Nein?«, kreischte Jaina. »Wir haben Feuerkäfer!«
Wuluw erklärte, dass UnuThuls Befehle vollkommen klar gewesen waren. Der fliegende Schwärm solle nicht angreifen, bevor die Chiss mit der Evakuierung anfingen.
»Die Chiss werden nicht evakuieren, wenn wir diese AirStreakers nicht aufhalten!«, protestierte Jaina. »Sie werden keinen Grund dazu haben, denn alles, was vom Großen Schwärm übrig bleibt, wird ein Dschungel voller weggemaserter Käfer sein!«
»Rruub um bubub«, berichtete Wuluw. »Ubbuburu buub.«
»Es ist mir egal, ob die Kolosoloks angreifen«, sagte Jaina. »Das wird uns hier oben nicht viel nützen, oder?«
»Urbuubur. buubu urubu.«
»Oh.« Jaina schwieg einen Moment, denn sie versuchte immer noch, den AirStreaker gegen seinen Flügelmann stoßen zu lassen. »Wenn man es so betrachtet, sind wir vielleicht wirklich ersetzbar.«
Eine Feuerkugel erschien über den Wipfeln, als Jaina schließlich Erfolg hatte. Mit einigem Glück war einer der AirStreakers, die sie erledigt hatte, der des Kommandanten gewesen. Aber sie ging nicht wirklich davon aus, dass das die Staffel verwirren würde. Die Chiss waren viel zu gut organisiert, um sich durch so etwas wie Opfer von ihren Plänen abbringen zu lassen.
Wuluw fing an zu zittern. »Uuuu buuuu...«
»Ach, hab dich nicht so«, sagte Jaina. Die Staffel war jetzt so nahe, dass sie die Silhouetten einzelner AirStreakers mit ihren nach unten gebogenen Flügeln erkennen konnte. »Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm.«
»Bu unu tu.«
»Schau, du solltest nicht alles glauben, was wir sagen«, riet Jaina.
»Urbur?«
»Wirklich nicht«, bekräftigte Jaina. Sie richtete den Blick wieder auf die AirStreaker-Staffel, dann tastete sie in der Macht nach Zekk, konzentrierte sich angestrengt und versuchte ihn ihren Schrecken durch das Kampfgeflecht spüren zu lassen. »Menschen übertreiben manchmal.«
Wuluw hörte auf zu zittern und blieb einen Moment seltsam still, dann berichtete sie: »Burubu ruburu.«
»Ist er?« Jaina tat überrascht. »Nun, Zekks StealthX wird ihnen nichts verraten. Die Chiss können ihn nicht einmal sehen.«
»Ur!« Wuluw klackte entzückt mit den Fresswerkzeugen, dann rieb sie die Fühler über Jainas Gesicht. »Burrb u!«
»Schon gut! Das reicht!« Jaina lachte. »Wenn wir hier herauskommen wollen, muss ich immer noch sehen können.«
Wuluw zog ihre Fühler augenblicklich zurück.
Sobald Jaina wieder klar sehen konnte, bemerkte sie, dass sie die Squibs aus den Augen verloren hatte. Wahrscheinlich hatten sie sich wieder in den Dschungel hinunterfallen lassen, sobald die AirStreakers aufgetaucht waren, und zogen es vor, lieber die Metageschütze anzugreifen. Jaina hatte keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen. Sie konnte sehen, dass die AirStreakers nun hin und her flogen, eine Wand aus Maserstrahlen vor ihnen errichteten und einen Bereich der Dschungelkronen in Flammen setzten, der einen Kilometer weit reichte.
Jaina dehnte sich in der Macht aus und versuchte noch einen AirStreaker zu schubsen, aber die Chiss lernten schnell. Ihr Ziel zog die Maschine einfach weg von der Staffel und stieg auf. Dann kämpfte der Pilot gegen den Machtzugriff an, bis er in den Wolken war und sie ihn aus den Augen verlor. Jaina beschloss, dass ein Durcheinander ebenso gut war wie Zerstörung, und sie begann die anderen Flieger zu schubsen. Alle verschwanden in den Wolken - und kehrten einen Augenblick später zurück, in perfekter Formation und näher als zuvor.
»Beeil dich, Zekk!«, flüsterte Jaina.
»Ubr?«
»Ich sagte, wir müssen weiter vorstoßen«, erwiderte Jaina, die Wuluw nicht wieder beunruhigen wollte. »Sehen wir mal, ob wir einen guten Beobachterposten finden können.«
Sie vollzog einen Machtsprung auf einen besonders hohen Mogo, nutzte die Macht, um sich leichter zu machen, und
Weitere Kostenlose Bücher