Dunkles Spiel der Leidenschaft
eines
wissen: Ich werde immer in der Lage sein, deine Gedanken zu lesen, ob du dich
nun für das volle Wissen entschließt oder dafür, deine Erinnerungen teilweise
löschen zu lassen. Ich würde es sofort wissen, wenn du uns an jemanden
verrätst, einschließlich deiner zukünftigen Frau. Ich sehe genau, was in dir
vorgeht. Du willst mit Lisa zusammen sein, aber sie wird nie imstande sein,
unsere Spezies zu akzeptieren, so wie sie ist. Lisa muss uns immer für Menschen
halten. Sie kommt schon nicht damit zurecht, dass Corinne anders ist, und mit
dem Wissen über uns könnte sie nicht leben. Wenn du uns als Familie annimmst,
darfst du ihr nie anvertrauen, was wir sind. Du bist ein Mensch, dem Ehre und
Integrität viel bedeuten. Du wünschst dir eine vollkommene Partnerschaft mit
deiner Frau. Sie wird stets Teil unseres Lebens sein, weil sie Corinne liebt,
und weil Corinne sie liebt. Für Corinne ist Lisa ihre Familie, so wie du es für
uns bist. Aber du wirst dein Wissen immer vor Lisa verbergen müssen. Wir haben
Gefährten. Wir verstehen die Bindung zwischen Mann und Frau. Wenn du dich dafür
entschließt, deine Erinnerungen zu löschen, werden wir dafür Verständnis haben.
Denk daran, dass wir trotzdem dasselbe für dich empfinden werden und du nach
wie vor unter unserem Schutz stehst. Es liegt bei dir.«
Cullen lächelte und zeigte
dabei seine blendend weißen Zähne. »Ihr seid meine Familie.«
»Wie Lisa es sein wird.«
»Richtig. Und Corinne. Lisa
liebt sie wie eine Schwester. Meine Frau wird für den Rest ihres Lebens mit
euch verbunden bleiben. Wenn ich mich für das Vergessen entscheide, kann ich
sie nicht beschützen und vor all den Dingen abschirmen, die sie nicht
akzeptieren kann. Ich weiß, wie Lisa ist. Sie braucht Geborgenheit und
jemanden, der bereit ist, alles von ihr fernzuhalten, was sie nicht verkraften
kann. Ich möchte dieser Jemand sein. Nicht du oder Darius soll es sein, sondern
ich. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich je wieder so lebendig fühlen könnte.
Du weißt, was Stärke ist, Barack, aber du weißt nicht, was für ein Kampf es für
jemanden wie Lisa ist, in einer Welt voller Menschen zu leben, die imstande
sind, furchtbare Dinge zu tun, Dinge, die sie nicht verstehen kann. Du bist in
der Lage zu töten, wenn es sein muss. Sie kann nicht einmal jemanden
anschreien. Es tut ihr weh, wenn Leute die Stimmen gegeneinander erheben. In
deinen Augen ist das Schwäche. Wenn ich sie anschaue, sehe ich jemanden, der
zu gut ist, um in einer Welt wie dieser zu leben. Ich möchte sie beschützen.
Ich möchte die Chance haben, von ihr geliebt zu werden.«
»Wir werden die Frau, die dein
Leben teilen soll, akzeptieren und lieben. Verzeih mir, Cullen - ich werde an
meinen Fehlern arbeiten. Syndil hat mich auch schon darauf hingewiesen, und
ich habe nicht vor, diese Einstellung beizubehalten, wenn ich etwas daran ändern
kann. Ich werde Lisa kennen lernen, und ich werde sie immer beschützen. Darauf
kannst du dich verlassen.«
»Danke«, sagte Cullen ruhig.
»Ich will meine Erinnerungen behalten und helfen, unsere Familie zu beschützen,
genau wie du, Dayan, Julian und Darius. Ich will nichts vergessen, weder Gutes
noch Schlechtes. Ihr seid alles, was ich habe.«
»Dann soll es so sein.« Barack
nahm Cullens Hand und hielt sie einen Moment lang fest, bevor er vom Bett
zurücktrat. »Ich habe deine Antwort an Darius und die anderen übermittelt. Wenn
sich die Notwendigkeit ergibt, brauchst du nur dem Weg in deinem Bewusstsein zu
folgen, um mit mir zu sprechen.« Er grinste. »Genauso kannst du natürlich mit
Darius reden.«
Cullen starrte ihn einen Moment
lang an, während er diese Information verdaute. Er hätte wissen müssen, dass
Darius sein Blut nehmen würde, um Zugang zu seinem Bewusstsein zu haben. Darius
beschützte immer seine Familie. Es entsprach seiner Natur. »Weg mit dir! Lisa
anzuschauen, gefällt mir besser. Aber richte Dayan bitte aus, dass wir für
Corinne und das Baby beten.«
Corinne schlief sehr unruhig,
und seltsame Bilder huschten durch ihre Träume. Wenn sie aufwachte, waren hin
und wieder die Heiler im Zimmer, aber meistens war nur Dayan bei ihr. Manchmal
lag er neben ihr, hielt ruhig ihre Hand und sah ihr liebevoll ins Gesicht. Dann
wieder erwachte sie von den Klängen seiner Musik, einer besänftigenden Harmonie
von Stimme und Gitarre. Gelegentlich versuchte sie, die schreckliche Lethargie
zu überwinden, die ihren Körper befallen zu haben schien, aber es war
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