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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zu
anstrengend, deshalb schloss sie meistens wieder die Augen und sah Dayan vor
sich, der ihr Herz und ihre Sinne erfüllte. Seltsamerweise hatte sie keine
Angst mehr, nicht um sich selbst und auch nicht um ihr Kind.
    Sie hatte keine Ahnung, wie
viel Zeit verstrichen war, als sie schließlich wirklich wach wurde. Ganz still
lag sie da und überprüfte, was in ihrem Körper vorging. Sie konnte ihr Herz
schlagen hören und ebenso das ihres Babys. Schützend legte sie beide Hände auf
ihren Bauch und murmelte dem Kind begütigende Worte zu, wobei sie sich fragte,
ob es sie hören konnte. Während sie zu ihrer Tochter sprach, schaute sie sich
in dem schönen Zimmer um. Es war sehr groß, in gedämpften, eleganten Farben
gehalten und voller Kostbarkeiten, von den Kunstgegenständen bis zu den
Schnitzereien an den hohen Decken, die an seltsame, schöne Hieroglyphen
erinnerten. Einige der Symbole wirkten beruhigend auf sie, während sie bei anderen
Herzklopfen bekam, wenn sie zu lange hinschaute.
    Ihre Hand strich über die
schwere Decke, unter der sie lag, auch sie ein Kunstwerk, eine wunderschöne
Komposition aus Farben, in die ähnliche Symbole wie jene an der Zimmerdecke
eingewebt waren. Jedes Muster war weit und klar, der Stoff angenehm auf der
Haut. Corinne ertappte sich dabei, immer wieder nach den verschiedenen Symbolen
zu tasten und jedes von ihnen mit den Fingern nachzuziehen.
    Sie spürte Dayan neben sich. Er
lag ganz still da und hielt sie schützend in seinen Armen. Corinne wandte den
Kopf und stellte fest, dass er sie zärtlich ansah. In seinen schwarzen Augen
lag so viel Liebe, dass es ihr den Atem nahm. Corinnes weicher Mund verzog sich
zu einem Lächeln, während sie eine Hand hob und mit zarten Fingern sein Gesicht
berührte. »Hallo«, sagte sie leise. »Wartest du schon lange, dass ich wach
werde?«
    »Mehrere Tage«, antwortete er
ehrlich und drehte sich ein Stück herum, damit er sich auf seinen Ellbogen stützen
und sie besser anschauen konnte.
    »Was machst du da?«, fragte
Corinne. Sein forschender Blick machte sie ein bisschen verlegen. Er starrte
sie an, ohne auch nur zu blinzeln.
    »Ich präge mir dein Gesicht
ein«, entgegnete er wahrheitsgetreu, während er seinen Blick über ihre
klassischen Züge wandern ließ. »Ich möchte die Augen schließen können und dich
immer noch vor mir sehen. Früher empfand ich das Tageslicht als Erleichterung
und als Schutz vor den ständigen Einflüsterungen der Dunkelheit, aber ich jetzt
mag ich diese Stunden nicht mehr, weil ich dann nicht bei dir sein kann. Ich
möchte mit dir reden oder einfach bei dir sein, ohne etwas zu sagen, dich
anschauen, die Hände nach dir ausstrecken und dich berühren, wissen, dass du
wirklich da bist und nicht nur ein Produkt meiner Fantasie.« Er zog mit den
Fingerspitzen ihre Augenbrauen und Lippen nach und verharrte mit dem Daumen an
ihrem Mundwinkel. »Ich will nicht mehr schlafen, weil ich dich nicht mitnehmen
kann.«
    »Musst du denn getrennt von mir
schlafen?«, fragte sie und fuhr mit einer Hand an seinem Arm auf und ab. Sie
brauchte es beinahe ebenso sehr, ihn zu berühren, wie er den Körperkontakt zu
ihr brauchte.
    Er beugte sich vor und streifte
ihre verlockenden Lippen mit einem zarten Kuss. »Wenn ich schlafe, ist es, als
wäre ich tot. Ich stelle Herz- und Lungentätigkeit ein und atme nicht mehr.
Unsere Spezies muss sich zum Schlafen nicht in die Erde zurückziehen, und
manche von uns tun es auch nicht, sondern schlafen in unterirdischen Kammern,
wo sie relativ sicher vor Unfällen und menschlichen Jägern sind. Die meisten
von uns aber suchen den verjüngenden Schlaf in der Erde, weil es sicherer und
für uns völlig natürlich ist. Ich würde lieber immer neben dir aufwachen, doch
es wäre beunruhigend für dich, wenn du aufwachst und mich wie tot daliegen
siehst.«
    »Nicht dass ich so etwas
erwarten würde. Was bedrückt dich, Dayan?« Sie fuhr ihm mit ihren Fingern
durchs Haar. »Allmählich kenne ich dich ganz gut, und irgendwas bereitet dir
Sorgen. Wenn etwas nicht stimmt, erzähle es mir bitte.«
    Er wich ihrem Blick aus. »Was
deine Gesundheit angeht, läuft alles so, wie es die Heiler vorhergesagt haben«,
antwortete er unbestimmt.
    Sie schloss ihre Finger um sein
Handgelenk. »Was ist los ?«
    Er zuckte beiläufig die
Schultern. Zu beiläufig. »Es gibt ein Ritual zwischen Gefährten. Es ist
erforderlich, um uns aneinander zu binden. Bis wir formell miteinander
verbunden sind, stelle ich für andere

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