Dunkles Spiel der Leidenschaft
Heiler,
dass sie meine Tochter retten können?«
»Wir warten noch auf Shea. Jacques, ihr Gefährte, hat
darauf bestanden, dass sie vor der Weiterreise eine Pause einlegen. Shea
erwartet ein Kind, und er achtet sehr auf ihr Befinden«, erzählte Savannah.
»Meine Mutter hat uns benachrichtigt. Shea hat sich sehr intensiv mit dem
Problem unserer Kindersterblichkeit befasst. Sie ist für uns alle eine
ungeheure Hilfe.«
»Ich kann nicht glauben, dass sie die weite Reise
unternimmt, obwohl sie ein Kind erwartet«, sagte Desari ein wenig bestürzt.
»Wir haben Probleme, Kinder auszutragen, Corinne; unsere Art droht
auszusterben. Julian hofft, dass wir bald ein Kind für unser Volk bekommen.«
»Diese Frage ist für uns von größtem Interesse«, warf
Savannah ein. »Gary Jansen, ein Mensch und ein Freund von uns und nebenbei
Forscher, hat die Familienzweige untersucht, in denen Kinder dichter
aufeinander folgend als in einem zeitlichen Abstand von fünfzig bis hundert
Jahren geboren wurden. Es gibt nur einige wenige von ihnen. Sarantha, Mikhails
Mutter, entstammt einer dieser Linien, ebenso wie Gregori. Gary und Shea
glauben, dass die langen Intervalle zwischen den Geburten eine Art natürlicher
Empfängnisverhütung sind. Desari, auch du stammst von einer dieser Linien ab.
Soweit uns bekannt ist, bin ich die Einzige andere.«
Tempest wechselte einen langen Blick mit Desari. »Hast
du schon versucht, schwanger zu werden?«, fragte Tempest. »Darms und ich haben
erst vor kurzem zueinander gefunden. An Kinder habe ich noch gar nicht
gedacht.«
Savannah lachte. »Naja, Gregori und ich sind auch erst
seit einigen Wochen zusammen. Ich würde ihm liebend gern Zwillinge schenken.
Wäre bestimmt ganz schön anstrengend für ihn, hinter ihnen her zu hetzen und
statt auf mich auf sie aufzupassen. Sobald wir hier fertig sind, wollen wir in
die Kaipaten zurückkehren und uns dort ein Zuhause schaffen. Wenn wir uns erst
einmal eingelebt haben, werden wir versuchen, ein Kind zu bekommen. Jacques und
Shea werden uns begleiten. Aber zuerst wollen wir alle nach Paris fliegen, um
Gregoris ältere Brüder Gabriel und Lucian zu besuchen. Lucian hat erst vor
kurzem geheiratet, aber aufgrund unvorhergesehener Umstände haben Gregori und
ich die Hochzeit leider verpasst.«
»Ist es für Shea nicht riskant zu reisen?« Corinne
behagte der Gedanke gar nicht, dass eine andere Frau ihr zuliebe ihr
ungeborenes Kind gefährdete.
»Jacques würde nie zulassen, dass Shea auch nur das geringste
Risiko eingeht«, teilte Savannah ihr mit. »Was sie angeht, ist er
übervorsichtig.«
Tempest und Desari brachen in Gelächter aus. »Und das
ist Gregori bei dir nicht?«
Corinne runzelte die Stirn. »Wo sind Lisa und Cullen?
Geht es ihnen gut? Lisa muss schreckliche Angst haben.«
Das Lächeln auf Desaris Gesicht verblasste, und sie
schwieg einen Moment, bevor sie antwortete. Offenbar nahm sie zu jemand anders
Kontakt auf. »Lisa und Cullen sind dort, wo sie sich zurzeit aufhalten, in
Sicherheit. Barack und Syndil sind bei ihnen. Julian, mein Gefährte, hat ihnen
dabei geholfen, alle unmittelbaren Bedrohungen zu beseitigen. Lisa und Cullen
stehen unter seinem persönlichen Schutz, und in Fragen der Sicherheit genießt
er einen gewissen Ruf.« Desari drückte sich so vorsichtig wie möglich aus, um
Corinnes unsicheres seelisches Gleichgewicht nicht zu gefährden.
Corinne wurde noch blasser. »Ich dachte, diese Leute
wollen mich töten. Besteht für Lisa immer noch Gefahr?«
»Die Organisation verfolgt jeden mit übernatürlichen
Fähigkeiten, aber ihre Mitglieder sind bei ihren Nachforschungen offenbar
nicht sehr gründlich. Weil Lisa zu eurer Familie gehört, wurde sie ebenfalls
auf die Liste gesetzt. Cullen steht schon seit einer ganzen Weile darauf.
Nachdem Dayan dich hierhergebracht hatte, wurde im Krankenhaus erneut ein
Anschlag auf Cullens Leben verübt. Barack und Syndil waren da, deshalb ist
Cullen und Lisa nichts passiert. Wir haben die beiden an einen besser
gesicherten Ort gebracht.«
»Warum habt ihr sie nicht hergebracht? Lisa ängstigt
sich sehr leicht. Das Ganze muss schrecklich für sie sein. Ich muss unbedingt
zu ihr«, sagte Corinne und machte Anstalten, die Bettdecke zurückzuschlagen.
Desari legte ihre Hand sanft auf Corinnes Arm. »Das hast
du dir nicht richtig überlegt. Deine erste Pflicht gilt deiner Tochter und
deiner eigenen Gesundheit. Du fühlst dich jetzt vielleicht besser, aber das
wird nicht anhalten. Du darfst nicht
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