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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mauerwirkten und Dayan einen Moment lang die Sicht auf den
Untoten versperrten.
    Doch er lief unbeirrt weiter und wich den giftigen
Insekten aus, indem er sie mit einem kräftigen Luftzug, den er mit einer
nachlässigen Handbewegung erzeugte, von seinem Körper ablenkte, und bewegte
sich dabei so schnell, dass nur ein Flirren in der Luft wahrzunehmen war, als
er durch die Wolke lebender Schilde raste. Der Vampir hatte die Insekten nur benutzt,
um einen neuerlichen Fluchtversuch zu wagen. Er war verschwunden, als wäre er
nie da gewesen, ohne eine Spur zu hinterlassen; von ihm war nur Leere
geblieben.
    Hinter sich hörte Dayan die Menschen schreien und den
lauten Knall einer Pistole. Die Luft vibrierte vor Energie, der Sturm tobte,
aber für ihn zählte nur die Verfolgung des Vampirs, der seine Gefährtin
aufgespüit hatte. Die Leere, das Nichts, das anstelle des Untoten geblieben
war, reichte ihm, um die Spur des Vampirs aufzunehmen. Der Untote verbarg seine
Gestalt, doch Dayan ließ sich nicht täuschen. Der Gestank seiner Beute war
überwältigend, und er folgte unbeirrt seiner Spur. Er schaute nicht zurück;
Darius und Gregori würden sich um den Feind kümmern und ihm so bald wie möglich
folgen.
    Das Unwetter tobte, eine brodelnde, wirbelnde Masse
schwerer, dunkler Wolken. Ein fahler Blitz zuckte von einer Wolke zur anderen,
und der Boden war elektrisch aufgeladen. Weitere Blitzschläge krachten mit
ohrenbetäubendem Donnern vom Himmel in die Erde. Das Land bebte. In der Nähe
zerbarst ein Baum in lodernden Flammen, und ein sprühender Funkenregen ergoss
sich auf die Vegetation. Ein Flammenwall raste auf Dayan zu, massiv und
orangerot wie ein glühendes Lebewesen, das auf ihn losging, während es in
blindem Hass brüllte. Sofort wirbelte Dayan blitzschnell herum und hüllte sich
dabei in einen Umhang aus feinem, feuchtem Dunst, während er mit atemberaubender
Geschwindigkeit durch das Feuer jagte. Er hörte das Zischen der Dunstschleier,
als sie sich erhitzten und gleich darauf verdampften, aber er war schon auf
der anderen Seite angelangt.
    Direkt vor ihm war ein düsterer Schatten zu erkennen,
der sich in die Dunkelheit eines Dickichts von Bäumen flüchtete. Dayan schwang
sich in die Luft, veränderte dabei seine Gestalt und glitt als pfeilschneller
Raubvogel unter dem Laubdach hindurch, um den Untoten zu erwischen, bevor er
seinen Unterschlupf erreichte. Im senkrechten Fall stürzte er von dem
aufgewühlten Himmel herab und prallte ohne Vorwarnung auf den Vampir. Der
gewaltige Körper des Raubvogels stieß die Kreatur der Nacht zu Boden und
schlitzte ihm mit seinen messerscharfen Klauen die Haut auf, sodass giftiges
Blut auf den Waldboden spritzte und die Erde bei der Berührung sofort verätzte.
    Mit einem tiefen Knurren richtete sich der Vampir taumelnd
auf und schlug blindlings in die Luft, um seinen Feind zu zerstören, wobei sein
Kopf hin- und herzuckte wie bei einem Reptil. Er war ein abstoßendes,
verkommenes Wesen und wild entschlossen, um jeden Preis am Leben zubleiben.
Verzweifelt versuchte er, das Gleichgewicht wiederzufinden, und hielt am Boden
und in der Luft nach seinem Angreifer Ausschau.
    Dayan, der wieder menschliche Gestalt angenommen
hatte, bewegte sich so schnell, dass er nur schemenhaft zu erkennen war, ein
Chamäleon, das mit den Bäumen verschmolz. Rasend vor Zorn, der in der Hitze des
Kampfes immer heftiger wurde, ging er auf das Monster los. Flammen züngelten in
den Tiefen seiner schwarzen Augen, und jede Spur des Dichters war verloren.
Geblieben war in ihm das wilde Tier mit der Lust am Töten. Seine Faust bohrte
sich durch die Brust des Vampirs, eine hauchdünne Barriere, und langte direkt
nach dem eingeschrumpften, geschwärzten Herzen. Der uralte Lockruf der
mörderischen Jagd hielt ihn gefangen. Das Tier in ihm wollte mehr, immer mehr,
es war niemals gesättigt, niemals befriedigt.
    Corinne hörte Darius' leise Stimme. Er war das
unumstrittene Oberhaupt der Dark Troubadours. Es war nur ein leises Wispern,
aber sehr klar und rein, erfrischend und heilend wie ein milder Sommerregen.
    Corinne. Du wirst
gebraucht. Du musst Dayan zu dir zurückrufen. Niemand außer dir kann ihn
retten. Ich werde dich mit meiner Kraft unterstützen. Ruf ihn an deine Seite.
Du musst es sofort tun. Die Stimme
war ruhig und beherrscht, doch Corinne wusste sofort, dass es schrecklich
dringend war. Sie stellte keine Fragen. Sie war innerlich so sehr auf Dayan
abgestimmt, dass sie in dem Moment, als sie an

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