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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Frau bekommen«, beendete Corinne den Satz
für sie. »Ich wollte, dass er glücklich wird.«
    Lisas Finger schlössen sich krampfhaft um Corinnes
Hand. »Was können wir tun? Kann man es noch ... wegmachen?«
    »Atme tief durch, Lisa«, empfahl Corinne ihr
freundlich. »Das Baby ist kein Es. Wir sprechen von einem Kind. Von einem Teil
von John.«
    »Es ist mir egal, von wem es ein Teil ist. Dieses Baby
wird dein Tod sein.«
    »John und ich haben eine Tochter, Lisa. Sie ist ein
atmendes, lebendes Kind, das sich bewegt und strampelt. Ein kleines Mädchen.«
Ganz sanft versuchte Corinne, Lisas Hand auf ihren gewölbten Bauch zu legen.
    Lisa riss sich los und stieß die Autotür auf, schoss
mit einem Satz heraus und knallte laut die Tür zu, ein deutliches Anzeichen
für ihre Stimmung.
    Corinne seufzte, stieg aus und folgte ihr zum Haus.
Als Lisa nach der Türklinke langte, legte Corinne sanft eine Hand auf ihre
Schulter. »Ich weiß, dass du dich aufregst, Lisa. Ich hätte es dir gleich
erzählen sollen, als der Arzt meine Vermutung bestätigte, aber ich war nicht
sicher, das Baby überhaupt austragen zu können. Nach Johns furchtbarem Tod
wollte ich dir nicht noch mehr Kummer bereiten. Das Ganze war ein Albtraum, ein
grauenhafter Albtraum. Was für einen Sinn hätte es gehabt, dir noch mehr Sorgen
aufzuhalsen? John war tot, ich war schwanger, und wir wissen beide, dass die
Chancen auf eine normale Geburt schlecht stehen. Ich wollte dich nicht
belasten.«
    Lisa wirbelte herum. In ihren Augen spiegelte sich
eine Mischung aus Schmerz, Angst und Zorn. »Du wolltest mir nicht sagen, was
du die ganze Zeit gewusst hast. Du kannst dieses Kind nicht bekommen, weil du
daran sterben wirst. Du wirst sterben, Corinne! Das ist der Punkt, und das war von vornherein klar. Ich dachte, du
hättest dich mit der Tatsache abgefunden, dass du keine Kinder haben kannst.
Du bist alles für mich, meine Familie, die einzige Familie, die ich habe. Wir
haben für das Leben, das wir hatten, gekämpft, wir drei, aber als wir es
endlich geschafft hatten, wurde John ermordet, und jetzt hast du vor, zu
sterben und mich ganz allein zu lassen!«
    Corinne schlang ihre Arme um Lisa und hielt sie ganz
fest, bis die andere sieh entspannte und an sie schmiegte. »Ich habe nicht vor
zu sterben, Lisa, und selbst wenn es passiert, wirst du nicht allein sein,
sondern einen Teil von John und mir haben.«
    »Ich will keinen Teil von dir, Corinne, ich will dich.
Ich ertrage es nicht, wenn ich dich auch noch verliere. Ich bin nicht so wie
du. Ich bin nicht tapfer und stark, und ich will es auch nicht sein«, sagte
Lisa eigensinnig und stieß gleich darauf ein leises Schimpfwort aus, als sie
einen Moment lang von Scheinwerferlicht gestreift wurden und der Motor eines
Autos abgestellt wurde. »Ich kann mich jetzt unmöglich wie ein normaler Mensch
benehmen. Ich will, dass alle verschwinden, damit ich Rotz und Wasser heulen
kann.«
    Sowie Dayan aus dem Wagen stieg und die Nachtluft
einatmete, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Er wusste, dass die beiden
Frauen eine Auseinandersetzung hatten, weil er sich mühelos in ihr Denken
eingeklinkt hatte, und er spürte auch, dass Corinne den Tränen nahe war. Er
hätte sie gern getröstet, doch die beiden schwebten in Gefahr. Noch während er
in ihrem Denken nach näheren Informationen suchte, überprüfte er die Umgebung,
um die versteckte Bedrohung zu finden. Das Herz klopfte ihm im Hals, als er
mit übernatürlicher Geschwindigkeit zu den Frauen glitt, die gerade die Haustür
öffnen wollten. Im selben Moment, als Dayan die Tür wieder zustieß, schnappte
Corinne nach Luft und zog Lisa vom Haus weg und über den Rasen in Richtung
Auto.
    »Sie war offen, Lisa! Die Tür war nicht abgesperrt!«
Panik schwang in Corinnes Stimme mit. Seit Johns Leiche in dem kleinen Park in
der Nähe ihres Hauses gefunden worden war, hatte sie Angst davor, beobachtet zu
werden.
    »Du hast wahrscheinlich vergessen abzuschließen«,
meinte Lisa, doch ihre Stimme klang unsicher.
    Corinne schüttelte den Kopf. Ihre Augen begegneten Dayans
dunklem Blick. »Ich weiß genau, dass ich abgeschlossen habe. Wir müssen die
Polizei rufen.« Sie wollte, dass er ihr glaubte.
    Dayan war schon dabei, die beiden zu Cullen zu
bringen. Er nickte zustimmend und strich mit seinen Händen sanft über Corinnes
Arme, um sie zu wärmen und gleichzeitig ein bisschen zu trösten. »Fahrt mit
Cullen. Ich bleibe hier und kümmere mich um alles.« Zwei Männer lauerten

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