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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zeigte
Corinne, die andere einen jungen Mann. Groß, lachend und blond wie Lisa. Das
musste John sein.
    Dayan starrte den Mann lange an. Er konnte Lisas Züge
an ihm erkennen. Die Augen waren intelligent, und das Lächeln wirkte echt. Er
wollte irgendetwas an dem Mann entdecken, das ihm nicht gefiel, einen
heimlichen Dämon, aber er schien nichts dergleichen zu verbergen.
    Dayan verließ das Zimmer und schlenderte durch das
Haus, um ein Gefühl für die Menschen zu bekommen, die hier lebten. In einem
großen Zimmer neben dem Wohnbereich standen ein auf Hochglanz poliertes
Klavier und ein Schlagzeug.
    Er blieb einen Moment lang stehen und sog Corinnes
Duft ein. Das hier war ihr Bereich; er wusste, dass sie oft am Klavier saß.
Erst nachdem er alles sorgfältig inspiziert hatte, erlaubte er sich, Corinnes
Zimmer zu betreten.
    Ihr Schlafzimmer war in hellen Farben gehalten und
sehr gepflegt und ordentlich. Das Bett zierten mehrere Kissen, und ihre
Kleidung lag sorgfältig zusammengelegt in Schubladen oder hing im Schrank. An
den Wänden hingen antike Musikinstrumente, und überall waren Bücher zu sehen,
alle möglichen Bücher. Eine ganze Abteilung schien Raubkatzen gewidmet zu sein.
Dayan musste unwillkürlich lächeln, als er nach einem besonders dicken Band
über Leoparden griff. Die Fotos waren hervorragend. Seine Finger berührten das
zähnefletschende Gesicht auf dem Cover. Links vom Bett stapelten sich Bücher
über das Klima und die Ozeane; dicke Bände, die sich mit der Geschichte der
Musik befassten, lagen vor einem Regal mit einer erstklassigen Stereoanlage auf
dem Boden.
    An den Wänden hingen seltene signierte Poster verschiedener
Künstler. In einer Ecke stand ein Keyboard. Eine elektrische Gitarre lehnte an
der Wand, und ein wundervoll gearbeitetes Akustikinstrument lag in einem
gepolsterten Behälter, dessen Deckel offen stand. In einem CD-Ständer war jede
erdenkliche Musikrichtung vertreten; in einem weiteren Regal befanden sich
ordentlich eingeräumte Kassetten, in einem dritten Schallplatten. Als Dayan die
Bänder begutachtete, entdeckte er zu seiner Überraschung mehrere Kassetten mit
der Beschriftung Dark Troubadours, und bei
näherem Hinschauen fand er seltene, schwarz gebrannte Aufnahmen diverser Musiker.
    Auf dem Bett lag ein Notizblock, der in einer kleinen,
sauberen Handschrift mit Gedichten beschrieben war. Dayans Augen weiteten
sich, als er die Unterschrift sah, und ein
    Lächeln milderte die harten Konturen seines Mundes. C.J. Wentworth. Der Name genoss in
Musikerkreisen einen guten Ruf. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass es sich bei
C. J. Wentworth um eine junge Frau handelte. Um seine junge Frau, um Corinne.
Er blätterte eine Weile in dem Heft. Ihre Lyrik war sehr schön und rührte an sein
Herz.
    Plötzlich konnte Dayan es nicht mehr erwarten, wieder
bei ihr zu sein. Ihre Gegenwart war überall in diesem Zimmer zu spüren, und
ihr Duft umhüllte ihn. Er atmete ihn in tiefen Zügen ein.
    Dayan hob eine Fotografie auf, auf der Lisa und
Corinne von einem Schwall Wasser übergössen wurden und einander anlachten. Sein
Daumen strich zärtlich über Corinnes strahlendes Gesicht. Die Sonne tauchte
sie in einen Strahlenkranz von Licht, und sie war so schön, dass ihm der Atem
stockte. Es tat ihm beinahe weh, sie nur anzuschauen. In manchen Augenblicken
schien eine riesige Hand sein Herz zusammenzupressen, und er fragte sich, ob
es daran lag, dass ihr eigenes Herz so mühsam schlug, oder daran, dass sie so
schön war.
    Seine Empfindungen waren kompliziert und vielschichtig
und gaben ihm reichlich Stoff zum Nachdenken. Er wollte alles für sie sein,
selbst die Luft, die sie atmete. Dayan machte sich Sorgen darum, wie er es
bewerkstelligen sollte, sie zu beschützen. Wenn er sie nach karpatianischem
Ritual an sich band, wie er es sich mit jeder Faser seines Seins wünschte,
würden sie für alle Zeiten zusammengehören. Sie würde es nicht verkraften,
tagsüber von ihm getrennt zu sein, aber wenn er über der Erde blieb, würde er
allmählich die Stärke verlieren, die er zu ihrem Schutz brauchte. Solange er
sich tagsüber nicht in sein unterirdisches Versteck zurückzog, war er sehr
verwundbar und wehrlos gegenüber seinen Feinden.
    Dayan setzte sich auf die Bettkante und fuhr mit der
Hand in einer für ihn untypischen zärtlichen Geste über die Decke. Er brauchte
Informationen und sandte daher einen Ruf aus. Er war weit entfernt von den
seinen, aber Darius hatte große Macht, und ihre

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