Dunkles Spiel der Leidenschaft
ausgefallene Dinge vermögen?
Erheiterung stahl
sich in die Tiefen seiner schwarzen Augen. Natürlich kann ich so etwas. Aber ich will deine
Reaktion auf mich nicht erzwingen und brauche es auch nicht zu tun. Wozu auch?
Du bist meine wahre Gefährtin, das Licht in meiner Dunkelheit. Es wäre
abscheulich, deine Hingabe zu erzwingen.
Ihre Augen funkelten ihn an, ein deutlicher Hinweis darauf,
dass sie seine Bemerkung nicht unbedingt witzig fand. Hör auf mittels Telepathie mit mir zu reden, und sprich
laut. Es ist ausgesprochen irritierend. Sie versuchte, die Worte zu
denken, zu einem geistigen Bild zu formen und sie ihm dann auf demselben Weg
entgegenzuschleudern, den er benutzte.
Diese Form der Kommunikation
ist für mich so selbstverständlich wie zu atmen, aber wenn du darauf bestehst,
spreche ich gern laut. Dayan
wirkte belustigter denn je. »Guten Abend, Lisa. Ich hoffe, du hast gut
geschlafen. Corinne sieht ausgeruht aus.« Seine Stimme war leise und
unglaublich sanft.
Lisa kostete es Mühe, ihn nicht anzustarren. Er
forderte Corinne für sich, auf eine Art und Weise, die seine Absichten
unmissverständlich klarmachte. Es war daran zu erkennen, wie er Corinnes Hand
hielt, wie er sie anschaute, und auch in der beschützenden Haltung seines
Körpers. Sehr männlich. Ein Eroberer. Das Wort fiel ihr unwillkürlich ein.
Irgendetwas an ihm missfiel ihr. Er war zu ungezähmt. Sie ließ ihren Atem
langsam heraus und warf Cullen einen Hilfe suchenden Blick zu.
Cullen lächelte sie aufmunternd an, während er seinen
Freund ansprach. »Du bist früh dran, Dayan. Wir sind noch nicht lange auf.«
Corinne bewegte leicht ihr Handgelenk, um ihre Hand
Dayans Griff zu entziehen. Er beugte sich einfach noch weiter vor, sodass seine
hohe Gestalt eindrucksvoll vor ihr aufragte. »Du trinkst deinen Tee ja gar
nicht, Liebes. Cullen bereitet wirklich einen guten Tee zu.«
Cullens Augenbrauen fuhren in die Höhe. »Das ist ja
ein richtiges Kompliment!«
Lisa rutschte vom Bett, um Dayan Platz zu machen, und
rückte näher an Cullen heran. »Rina hat mir erzählt, dass du gestern Nacht zwei
Männer in unserem Haus vorgefunden hast. Sind wir wirklich in Gefahr?«
»Ich fürchte, ja, Lisa«, antwortete Dayan ruhig.
»Keine Angst, Cullen und ich sind durchaus in der Lage, dich und Corinne zu
beschützen.« Er sah sich in dem kleinen Zimmer um. »Aber ich würde euch lieber
an einen Ort bringen, den man leichter verteidigen kann.«
»Was soll das heißen, >verteidigen«, fragte
Lisa misstrauisch. Sie sah zu Corinne. »Meine Schwägerin ist schwanger. Sie
kann nicht durch die Gegend zigeunern«, sagte sie in der Hoffnung, ihn aus der
Fassung zu bringen.
»Ich bin über Corinnes Schwangerschaft im Bilde«, erwiderte
Dayan freundlich. »Keine Sorge, Lisa. Ich gebe mein Ehrenwort, dass ich
Corinnes Wohlergehen immer über mein eigenes stellen werde. Ich würde nie
zulassen, dass ihr Schaden zugefügt wird.« Seine schwarzen Augen ruhten auf
Cullen. »Ich habe Familie. Die Band ist im Moment nicht zusammen, doch ich
habe alle Mitglieder verständigt, und sie sind unterwegs hierher. Gestern Abend
habe ich Kontakt zu Darius aufgenommen. Er schickt einen unseren besten Heiler.
Ich denke, wir sollten uns mit ihnen treffen.« Sein Blick verharrte unverwandt
auf Cullen, aber er setzte keinen geistigen Druck ein, um Cullens Zustimmung zu
bekommen, sondern verhielt sich ausgesprochen höflich und rücksichtsvoll.
Cullen nahm Lisas Hand. »Darius und die anderen würden
es jedem Menschen unmöglich machen, dir oder Corinne etwas anzutun. Ich stimme
Dayan zu. Wir sollten von hier weggehen.«
Lisa zog ihre Hand zurück. »Ich habe einen Beruf.
Morgen mache ich Aufnahmen mit einem der besten Fotografen im Land. Ich habe
einen Werbevertrag mit einem Kosmetikkonzern. Dir kommt es vielleicht nicht
besonders wichtig vor, doch ich nehme meine Arbeit sehr ernst. Diese Leute
zählen auf mich. Ich kann sie nicht einfach hängen lassen. Und Corinne muss in
der Nähe ihrer Arzte bleiben, die mit ihrem Fall vertraut sind.« Sie sah ihre
Freundin an. »Ich will zur Polizei gehen, Rina. Wir können nicht zulassen,
dass jemand anders unser Leben bestimmt oder uns so viel Angst einjagt, dass
wir alles aufgeben, was wir uns erarbeitet haben. Wir haben niemanden in
unserem Haus gesehen. Ich bin nicht einmal sicher, ob jemand dort war. Weißt du
es?«
Corinne erlebte zum ersten Mal, dass Lisa in einer
Sache Stellung bezog. Offenbar meinte sie jedes ihrer Worte
Weitere Kostenlose Bücher