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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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völlig ernst.
Corinne selbst war überzeugt, dass jemand ihnen zu Hause aufgelauert hatte. Sie
glaubte, dass es dieselben Leute gewesen waren, die John auf dem Gewissen
hatten. Corinne sah zu Dayan. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert,
aber irgendetwas an ihm irritierte sie. Ganz plötzlich vermittelte er den
Eindruck von Skrupellosigkeit. Vielleicht war es der harte Zug um seinen Mund,
vielleicht etwas in seinen Augen; sie konnte es nicht eindeutig ausmachen. Auf
einmal fröstelte sie. Mehr als alles andere war es diese unterschwellige
Bedrohung, die sie dazu brachte, Lisa zu unterstützen.
    »Ehrlich gesagt, Lisa, ich glaube, dass tatsächlich
jemand im Haus war, und ich bin mir sicher, dass wir in Gefahr schweben. Aber
wenn du zur Polizei gehen willst, bin ich einverstanden.« Corinne ließ Dayan
nicht aus den Augen, während sie antwortete.
    Seine schwarzen Augen huschten über ihr Gesicht und
verharrten dort. Corinne streckte herausfordernd ihr Kinn vor. Er bedeutete
ihr nichts. Wie könnte er auch? Und was könnte er schon für sie tun?
    Wieder tauchte der Anflug eines Lächelns in den Tiefen
seiner Augen auf, als er ihre Gedanken las. Ich
bedeute alles für dich, Liebes. Irgendwann wirst du es wissen, und nebenbei:
Ich kann einiges tun, falls es nötig ist. Seine Worte streiften ihr
Bewusstsein wie eine hauchzarte, sehr sinnliche Liebkosung, unterlegt mit Wärme
und Humor. Seine kräftigen Zähne strichen sanft, beinahe zärtlich über ihre
Fingerknöchel.
    »Genau das sollten wir tun, finde ich«, sagte Lisa und
warf Dayan einen triumphierenden Blick zu. Wenn er auch nur eine Minute
geglaubt hatte, dass er einfach daherkommen und Corinnes Leben in die Hand
nehmen konnte, nur weil er ein blendend aussehender Musiker war, hatte er sich
geschnitten.
    Dayan hob mit einer geschmeidigen Bewegung seine breiten
Schultern. Er hatte Lisa bewusst vor der faszinierenden Wirkung abgeschirmt,
die er auf Menschen hatte; jetzt dachte er insgeheim, dass er seine Sache
vielleicht zu gut gemacht hatte. Aufgrund ihres Beschützerinstinktes und ihrer
Angst, Corinne zu verlieren, reagierte Lisa mit unverhohlener Feindseligkeit
auf ihn. Corinne liebte Lisa und betrachtete sie als ihre Familie. Dayan durfte
Lisa nicht gegen sich aufbringen.
    »Lisa.« Er sagte ihren Namen sehr sanft und sehr leise
und hatte trotzdem sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Es war etwas
Hypnotisches an seiner Stimme, etwas, dem man sich unmöglich entziehen konnte.
    »Dayan«, protestierte Cullen.
    Lisa konnte den Blick nicht von diesen gebieterischen
dunklen Augen lösen. Sie waren ausdruckslos und unergründlich, und sie hatte
das Gefühl, in ihren Tiefen zu versinken. Warum hatte sie eigentlich Angst vor
ihm? Dayan lag nur ihr Wohl am Herzen. Er würde Corinne unter Einsatz seines
Lebens beschützen, er würde sie selbst beschützen. Dayan war durch und durch
vertrauenswürdig. Wie hatte sie je an ihm zweifeln können? Alles, was er sagte,
traf zu. Sie waren in großer Gefahr und mussten sofort mit ihm weggehen.
    Corinne, die Dayans Spiel durchschaute, wurde auf
einmal sehr wütend und versuchte, sich an ihm vorbeizuschieben und Lisa an der
Schulter zu packen. Sie hatte das Gefühl, dass diese düsteren schwarzen Augen
gerade so etwas wie schwarze Magie ausübten. Dayan wirkte wie ein böser
Hexenmeister, der seinen Willen durchsetzen wollte. Er hielt ihr mühelos stand,
mit einer leichten Bewegung seines Körpers, die kaum spürbar war. Lässig legte
er seine Arme um ihre schmalen Schultern und zog sie wieder an seine Brust.
»Und was willst du jetzt machen, Liebes ? Aus dem Bett springen und weglaufen?
Die Tage des Weglaufens sind vorbei.« Seine Lippen lagen an ihrem Nacken, und
sein warmer Atem strich über die zarten Härchen und löste tief in ihrem Innern
ein mittleres Erdbeben aus.
    Corinne zwang sich, sich von ihm zu lösen. Sie
zweifelte nicht daran, dass er seine übersinnlichen Kräfte eingesetzt hatte, um
Lisa zu beeinflussen, und das brachte sie gegen ihn auf. Sie wusste, dass auch
Cullen sich darüber im Klaren war, und trotzdem stand er einfach da und
beobachtete ihre Reaktion. »Lass mich los, Dayan. Ich will aufstehen.« Sie
widerstand der Versuchung, ihm ihren Tee über den Kopf zu schütten. »Ich
finde, wir sollten die Polizei rufen, Lisa. Unbedingt. Jedenfalls will ich
nicht hierbleiben.« Und das würde sie auch nicht. Wer war Dayan schon? Er
bedeutete ihr nichts.
    Ich bedeute alles für
dich, wiederholte er mit

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