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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wie eine ungeheure Energie durch ihn
strömte, als er sich in winzige Wassertropfen auflöste. Indem er durch die
Nebelschleier strich, bewegte er sich in schnellem Tempo auf den Wagen zu, der
durch die Straßen raste. Ein gezackter Blitz schlug direkt vor dem Auto ein.
Das Fahrzeug bremste abrupt und schlitterte kurz, bevor es weiterjagte. Ein
Schauer von Hagelkörnern ergoss sich vom Himmel; Eisklumpen, so groß wie
Golfbälle, donnerten so hart auf das Autodach, dass sie Dellen ins Blech
schlugen. Die Sicht war von Nebel und Eisregen versperrt. Der Fahrer trat
scharf auf die Bremse, und der Wagen kam schlingernd zum Stehen. Sofort drang
ein tödlicher Nebel in das Wageninnere ein, strömte durch die Fenster und
füllte alles aus, bis keine Luft mehr blieb.
    Innerhalb des Nebels war ein seltsamer Dunstschleier
zu sehen, eine verschwommene, schattenhafte Gestalt, die eine große Bedrohung
ausstrahlte. Der Fahrer langte hastig nach dem Türgriff, aber es war bereits zu
spät. Der Nebel wand sich um seine Kehle wie eine Schlange. Der eigenartig
gefärbte Dunst zog sich immer enger um seinen Hals, bis der Fahrer keuchend
nach Luft schnappte. Seine Haut verfärbte sich erst grau, dann blau, und seine
Augen verdrehten sich nach hinten.
    Die zwei Männer auf dem Rücksitz tasteten gleichzeitig
nach den Türen. Der Nebel schien ein lebendiges Wesen mit langen Fangarmen zu
sein, die sie umschlangen und sich in einem gnadenlosen Würgegriff um ihre
Hälse legten. Die beiden setzten sich verzweifelt zur Wehr, aber ihre
Anstrengungen bewirkten nur, dass die Nebelreifen sich noch fester um sie
schlössen, bis die Männer keuchend versuchten, die Fesseln um ihre Kehlen
wegzureißen. Ihre Hände griffen ins Leere, als wäre da tatsächlich nur Nebel
und sonst nichts. Sie starben ohne einen Laut, ohne die Chance, um Hilfe zu
rufen.
    Dayan lenkte das Fahrzeug mithilfe seines inneren
Radarsystems durch die dichten Nebelschwaden und benutzte die tiefliegenden
Wolken ringsum als Deckung, als er den Wagen aus der direkten Umgebung von
Corinnes Haus entfernte. Diese Männer würde man finden, aber ihre Todesursache
würde jedem Leichenbeschauer Rätsel aufgeben. Dayan hatte keine Spuren an ihnen
hinterlassen. Alle drei schienen erwürgt worden oder an etwas erstickt zu
sein, doch in ihrem Blut würde sich kein Hinweis auf Drogen finden, kein
Anzeichen äußerer Gewalteinwirkung. Dayan hatte es satt, gejagt zu werden, und
diesmal waren die Mitglieder des Syndikats zu weit gegangen. Sie waren fest
entschlossen, Corinne und Lisa zu entführen oder zu töten. Dayan konnte nicht
zulassen, dass diese Leute seine Gefährtin bedrohten. Die Männer nur wenige
Straßenzüge von Corinnes Haus entfernt tot in ihrem Wagen zurückzulassen, war
eine unmissverständliche Warnung an die Organisation. Sie konnten die Jagd
fortsetzen, aber auf eigene Gefahr. Corinne und Lisa standen unter seinem
Schutz, und er würde jeden vernichten, der eine Bedrohung für sie darstellte.
    Die wirbelnden dunklen Wolken am Himmel lösten sich
zusammen mit den Nebelschleiern auf. Corinne lag rücklings auf dem Dach und
betrachtete die düsteren Wolkengebilde, den Blitz, der sich von einem schwarzen
Hexenkessel zum nächsten wölbte. Es war ein grandioser Anblick, jedoch auch
beängstigend, weil das Schauspiel so bezwingend wirkte, so persönlich. Wie
Dayan, dachte sie. Alles an ihm war bezwingend. Nach außen wirkte er immer
sehr ruhig und gelassen, aber sie spürte, dass sich unter der Oberfläche viel
mehr verbarg, dass etwas in ihm brodelte wie die dunklen Wolken über ihrem
Kopf.
    Genauso schnell, wie er verschwunden war, kehrte Dayan
zurück und ragte groß und eindrucksvoll vor ihr auf. Corinne blinzelte ihn
erschrocken an und schloss die Augen, als er seine Arme nach ihr ausstreckte.
Groß, elegant und mächtig. Etwas Wildes war an ihm, das ihn wie eine zweite
Haut umgab und mit einer tödlichen Bedrohung einherging. Es war etwas, das sie
nicht genau bestimmen konnte, aber es war eindeutig vorhanden.
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst darauf achten,
dass dein Herz gleichmäßig schlägt«, begrüßte er sie mit sehr leiser Stimme, in
der eine unüberhörbare Drohung mitschwang. Er hob sie in seine Arme und barg
sie an seiner Brust, sodass ihr Herzschlag sich sofort an seinen anglich. »Du
hast gesagt, du hättest keine Angst vor mir, Liebes, aber dein Puls rast.«
    »Du bist wie aus dem Nichts aufgetaucht«, verteidigte
sie sich und boxte mit der Faust auf

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