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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Verstand, und um ihrer
beider willen musste sie vernünftig sein. Corinne ging in Lisas Zimmer weiter
und blieb kurz stehen, um eine Hand auf ihren Bauch zu legen. Dayan hatte sie
und das Kind beschützt.
    »Strampelt sie wieder?« Aus Dayans Mund klang die
Frage sehr liebevoll und intim.
    Corinne nickte. Sie hatte Angst, ihn anzuschauen,
Angst, sie könnte in seinem furchtbaren Hunger untergehen, in seiner Seele, der
Seele eines Dichters. Dayan trat geräuschlos wie eine Raubkatze hinter sie und
schlang beide Arme um sie, sodass eine Handfläche auf der flachen Wölbung ihres
Bauchs ruhte. Dann beugte er sich vor, und sein Mund kam ihrem heftig
pochenden Puls gefährlich nahe. »Sie ist sehr stark. Es ist wie ein Wunder.
Überall auf der Welt erfahren Leute, dass sie ein Baby bekommen, aber sie
scheinen überhaupt nicht zu begreifen, was für ein Wunder das ist. Wenn es
keine Frauen und keine Babys gäbe, würden sie vielleicht verstehen, was man wie
einen Schatz hüten sollte. So wie ich dich behüte, behüte ich auch dieses
Kind.«
    Corinne schloss die Augen und ließ seine Worte tief in
ihr Inneres einsickern. Wie konnte er so wundervolle Sachen sagen? Wie konnten
seine Worte alles so perfekt ausdrücken? Warum hatte sie ihn erst jetzt
gefunden, da ihr nur noch so wenig Zeit blieb ? Einen Moment lang lehnte sie
sich an seinen harten Körper und atmete seinen wilden, ungezähmten Duft ein;
einen Augenblick war sie dankbar für seine ungeheure Stärke und seine
poetischen Worte und dafür, dass er ihr das Gefühl gab, ihr Kind wäre auch ein
Teil von ihm. Vollständig akzeptiert, ohne Vorbehalte.
    »Ich möchte, dass du dieses Gefühl hast«, erklärte er
leise und streifte sie dabei mit seinem warmen Atem, »weil es die Wahrheit
ist.«
    »Du bist die personifizierte Verführung«, schalt sie,
doch ihre Stimme verriet, wie sehr sie es genoss. Sie legte ihre Hand auf
seine. »Du könntest jede Frau haben, Dayan. Warum um alles in der Welt muss es
unbedingt ich sein?« Ihr Herz blutete für ihn. Sie wollte nicht, dass er litt.
    »Es gibt nur dich. Ich kann keine andere sehen und
werde es auch nie«, antwortete er, ohne zu zögern. »Du bist alles.«
    Corinne löste sich mit leisem Bedauern von ihm. »Und
wenn ich nicht dasselbe für dich empfinden könnte? Was würdest du dann tun?«
In ihrer Stimme schwang sehr viel Interesse, aber auch ein Gutteil Humor mit.
    Er bückte sich, um ihre beiden Koffer aufzuheben. »Du
ver- gisst, dass ich Gedanken lesen kann. Wenn du mich wirklich nicht wolltest,
müsste ich das natürlich akzeptieren, aber du bist meine Gefährtin. Ein Irrtum
ist ausgeschlossen. Ich kann Farben sehen. Ich habe Gefühle. Ich schaue dich
an, und mein Dasein hat einen Sinn. Und du schaust mich an.«
    Corinne musste lächeln. »Allerdings, das lässt sich
nicht leugnen. Und ich will mit dir zusammen sein. Ich habe John praktisch
mein ganzes Leben gekannt. Ich habe ihn geliebt, doch ich konnte ihm keine Leidenschaft
geben. Ich konnte ihm nicht meine Seele schenken. Wenn ich dich anschaue, sehnt
sich alles in mir nach dir, sehnt sich danach, alles zu sein, was du je gebraucht
hast.«
    Dayan schüttelte den Kopf. Corinne war durcheinander
wegen der Stärke ihrer Empfindungen und der reinen Chemie zwischen ihnen
beiden. Sie durfte keine Schuldgefühle haben, weil sie für ihren Ehemann nicht
dieselbe Leidenschaft empfunden hatte, das wollte er nicht. »Ich bin dein
Gefährte fürs Leben. Wir sind füreinander bestimmt. Wir kennen uns, sind uns
vertraut, weil wir zusammengehören. Du hast John wie einen guten Freund
geliebt, aber du gehörst zu mir. Gefährten belügen einander nicht. Ich sage dir
die Wahrheit.«
    Sie streckte eine Hand aus und strich mit ihren
Fingern zärtlich über sein Kinn. »Danke, Dayan.« Sie sah sich noch einmal um.
»Ich glaube, wir haben alles.«
    Er nahm die Koffer und vergewisserte sich, dass das
Haus fest verschlossen war, bevor er ihr auf den gepflasterten Weg über die
weite Rasenfläche folgte. Plötzlich blieb Corinne stehen und starrte auf die
unzähligen Sterne, die am Himmel funkelten, Sterne, die vorher nicht zu sehen
gewesen waren. »Sind sie nicht schön?«
    Dayan nickte und ging zum Wagen weiter. Corinne war
sehr blass, und er konnte hören, wie sie um Atem rang. Sie tat so, als wäre
alles in Ordnung, als ginge es ihr gut, aber er wurde wieder unruhig. Am
liebsten hätte er sie in die Arme genommen und wäre mit ihr über den
Nachthimmel geflogen, um sie zu dem

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