Dunkles Spiel der Leidenschaft
aber eine
derartige Gefahr für dich würde mich wirklich aus der Fassung bringen.«
Ihr Mund verzog sich zu einem langsamen Lächeln, und
ihre Augen funkelten wie Edelsteine. Sie war bereit, ihm das Lachen und die
Fröhlichkeit zu schenken, die er brauchte, um seine aufgewühlten Emotionen zu
besänftigen. Sie war seine Gefährtin, und er stand unter ihrem Schutz, auch
wenn er sich gern einbildete, es wäre andersherum. »Aus der Fassung bringen?
Ich liebe es, wie du dich ausdrückst. Ich brauche mir nur den Zeh anzustoßen,
und du drehst durch.«
Darius' Augenbrauen fuhren in die Höhe, und Julian
prustete los. »Das würde ich zu gern sehen, Savannah. Die Vorstellung, wie
unser dunkler Meister völlig durchdreht, werde ich noch lange Zeit genießen.«
Julian wechselte ein Grinsen mit Darius. »Wenn ich mich recht entsinne, Darius,
hat er Mikhail oft erklärt, dass eine Gefährtin ihrem Herrn und Meister zu
gehorchen hat.«
Savannah wirbelte herum und fixierte Gregori mit einem
vernichtenden Blick, in dem das ganze Erbe ihrer Herkunft mitschwang. »Herr und
Meister? Sie soll ihrem Herrn und Meister gehorchen?«
Die silbergrauen Augen durchbohrten Julian und
kündigten baldige Vergeltung an. »Ich bin sicher, dass ich nie >Herr und
Meister< gesagt habe.«
»Weißt du, Savannah, ich glaube, Gregori ist mit
deinem Vater wegen der Freiheiten, die er Raven gestattet hat, manchmal
ziemlich streng ins Gericht gegangen«, teilte Julian ihr mit. »Nebenbei bin ich
sicher, dass der Ausdruck >Herr und Meister< mehr als ein Mal gefallen
ist. Das Wort >gehorchen< auf jeden Fall.« Erlegte den Kopf zur Seite.
»Vielleicht sprichst du einmal mit deiner Schwester, Gregori - auch sie hat die
Bedeutung des Begriffs Gehorsam noch nicht ganz erfasst.«
Desari schnitt ein Gesicht. »Lass dir nichts
vormachen, Savannah. Julian und ich leben in einer echten Partnerschaft. Er
beschwert sich gern, doch es funktioniert wirklich gut.«
Savannah lächelte Gregori an. »Das macht mir Hoffnung.
Ich muss nur noch ein bisschen mit meinen Fälligkeiten wachsen.«
»Und was dann?« Gregori packte sie bei den Schultern
und schüttelte sie leicht. »Allein die Vorstellung, du könntest noch mehr Macht
haben, jagt mir Angst ein. Wer weiß, was du dann anstellst.«
»Naja, dir helfen, versteht sich.« Savannah tätschelte
seine muskulöse Schulter.
»Wir haben viel zu besprechen«, warf Darius ein, »und
wenig Zeit, um euren Besuch zu genießen. Ich kann Dayans Unruhe sogar aus
dieser Entfernung deutlich fühlen. Ich dachte, wir könnten unsere Reise in der
Morgendämmerung fortsetzen, um näher bei ihnen zu sein, obwohl das hier ein
guter Platz ist, um den Tag tief unter der Erde zu verbringen.«
»Nimm Verbindung mit Dayan auf, Darius, dann klinke
ich mich bei euch ein. Ich möchte die Frau untersuchen und selbst sehen, womit
wir es zu tun haben«, entschied Gregori. »Wir alle zusammen sollten stark genug
für eine genaue Untersuchung sein.«
Darius nickte und
sandte sofort eine Botschaft durch Raum und Zeit. Dayan! Der dunkle Meister ist eingetroffen. Er ist
stark und erfahren und will sehen, worum es geht. Ich fühle deine Unruhe. Ist
irgendetwas passiert?
Dayan sah zu Corinne.
Sie war halb wach und halb schlafend; sie befand sich in einer Art
Schwebezustand zwischen Traum und Wirklichkeit. Sie ist heute Nacht trotz deiner Heilungsversuche
ruhelos, Darius. Und ihr Körper schafft es nicht mehr, seine Temperatur zu
regulieren. Ich spüre, dass sie sich von dieser Welt entfernt und sich der
nächsten nähert.
Verbinde dich mit ihr und
lass uns sehen, was vorgeht. Darius
achtete darauf, ruhig und bestimmt zu sprechen. Mehr als alles andere brauchte
Dayan jetzt die feste Überzeugung, dass sie gemeinsam Corinnes Leben retten
konnten.
Ein leichtes Zögern war zu spüren. Du vertraust diesem Mann P
Er ist mein Bruder, der
Gefährte von Savannah, der Tochter des Prinzen. Darius gab seinem Bruder Zuversicht. Ich bin bei dir, Dayan. Gregori hat einen weiten Weg
zurückgelegt, um uns zu helfen. Darius benutzte bewusst den Plural, um
Dayan daran zu erinnern, dass sie eine Familie waren und in jeder Hinsicht
zusammenhielten. Dayan hatte wie jeder Karpatia- ner den ausgeprägten Instinkt,
seine Gefährtin zu beschützen. Gregori war für ihn ein Fremder und deshalb
verdächtig.
Dann kann ich nichts
anderes tun, als ihm zu danken. Dayan legte einen Arm um Corinne. Dünne weiße Linien hatten sich um ihre
Mundwinkel eingegraben, ein
Weitere Kostenlose Bücher