Dunkles Spiel der Leidenschaft
ihres
ersten Lebensjahrs durchzubringen. Du wirst das Problem lösen. Du bist nicht
mehr allein, Gregori. Du hast Shea und Gary und jetzt auch Francesca. Du wirst
die Antwort finden, und wir werden die Kinder bekommen, die du dir wünschst.«
»Zwillinge«, schlug Julian vor. »Zwei kleine Mädchen,
die ihren Vater ständig auf Trab halten.« Die Idee schien ihm zu gefallen.
Gregori blitzte Julian über den Tisch hinweg an. »Wie
ich sehe, amüsierst du dich ganz gut auf meine Kosten, Julian, aber vergiss
nicht, dass ich dich schon viele, viele Jahre kenne. Desari, kleine Schwester,
es gibt einiges, worüber wir uns unterhalten müssen.«
Julian lachte. »Du solltest unbedingt mit ihr
sprechen, Gregori. Sie verfügt über erstaunliche Fähigkeiten, wie Darius und
ich feststellen konnten.« Er küsste seine Frau. »Du tust mir wohl nicht den
Gefallen, mir zuliebe deinen Bruder in einen Baumstamm hineinzusingen?«
Gregori zog eine Augenbraue hoch, eine Gewohnheit, die
er trotz der langen Trennung von Darius mit seinem jüngeren Bruder gemeinsam
hatte. »Desari kann ihre Stimme auf diese Art einsetzen?«
Desari, die leicht errötet war, lachte. »Natürlich
nicht. Julian übertreibt. Ich gebrauche meine Stimme, um andere zu beruhigen
und zu heilen, um ihnen Freude zu schenken.«
»Oder um ältere Brüder und den Gefährten zur Räson zu
bringen, wenn sie Dinge tun, mit denen sie nicht einverstanden ist«, warf
Darius ein.
Als Gregoris Blick nachdenklich auf ihr ruhte, seufzte
Desari. »Also gut, es stimmt. Ich habe einmal ein Netz benutzt, um sie
festzuhalten.« Sie zwinkerte den anderen Frauen verschwörerisch zu. »Im Lauf
der Zeit entwickeln wir gewisse Gaben, die sich manchmal als sehr nützlich
erweisen.«
Gregori zog Savannah enger an sich. »Ich bringe dich
lieber in unser Land zurück, wo du niemals diesen feministischen Blödsinn hören
wirst.«
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn fest auf
den Mund zu küssen. »Dort lebt meine Mutter, und wenn ich mich recht entsinne,
hast du meinen Vater immer wieder getadelt, weil er zulässt, dass sie alles auf
den Kopf stellt und nichts als Chaos und Aufruhr mit sich bringt.«
»Deine Mutter würde ich gern kennen lernen«, sagte
Desari. Sie fasste ihren Bruder am Arm. »Was hältst du von einer Europa-Reise?
Wir könnten nach Hause in die Karpaten fahren. Das wäre ganz toll. Barack und
Syndil wollen unbedingt hin, und ich bin sicher, Dayan würde gern Corinne mitbringen,
um sie allen vorzustellen.«
»Zuerst müssen wir uns darum kümmern, dass Dayan mitkommen
kann«, erinnerte Darius sie.
»Die Lage scheint ernst zu sein«, bemerkte Gregori.
Darius nickte. »Dayan macht sich Sorgen, und das mit
gutem Grund. Ich hätte nie gedacht, dass sich ein derartiges Problem ergeben
könnte. Er kann bei seiner Gefährtin keine Umwandlung vornehmen, solange sie
schwanger ist. Aber Corinnes Herz ist vergrößert und überanstrengt. Ich
bezweifle, dass es so lange durchhält, bis das Kind weit genug ist, um auf die
Welt zu kommen, und ich bin ziemlich sicher, dass ihr Herz die Wehen nicht
überstehen wird.«
»Wie lange, glaubst du, wird es durchhalten?« Gregori
zog sorgenvoll seine dunklen Augenbrauen zusammen. »Du hast sie untersucht.
Meinst du, uns bleibt genug Zeit?«
»Ich weiß es wirklich nicht«, gestand Darius.
Emotionen zu haben, konnte sich manchmal als Nachteil erweisen. Er liebte
seinen Bruder Dayan. Er konnte seine Schmerzen und seinen ständigen Kummer
spüren und litt selbst Qualen, weil er ihm nicht sofort helfen konnte.
Gregori stieß einen tiefen Seufzer aus. Er hatte
geglaubt, Darius und Desari für alle Zeiten verloren zu haben. Die Freude, sie
wiedergefunden zu haben, und die Zuneigung, die ihn erfüllte, waren zwar
überwältigend, aber das Gefühl, er könnte versagen, wenn sie ihn am nötigsten
brauchten, lag ihm schwer auf der Seele.
Savannah, die seine Gedanken las, hob eine Hand und
strich mit einem Finger über die Sorgenfalten in seinem Gesicht. »Du wirst sie
retten. Ich weiß, dass du es schaffst, Gregori.« Sie spürte das Ausmaß der
Gefühle, die auf ihn einstürmten, wenn er seine Geschwister ansah, die er für
immer verloren geglaubt hatte.
Gregori legte sofort einen Arm um ihre Taille und zog
sie an sich. »Ich kann mir nicht vorstellen, was in einem Mann vorgeht, wenn
seine Gefährtin in Lebensgefahr schwebt.« Sein silbriger Blick glitt über
Savannah. »Es gibt wenige Bedrohungen, die mich erschüttern könnten,
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