Dunkles Spiel der Leidenschaft
haben,
einschließlich zwei unserer Frauen.« Er begrüßte Darius auf die formelle Art
eines Kriegers, indem er seine Hände auf die Oberarme seines Bruders legte.
Gregori verströmte mit jeder Pore seines Körpers
Macht. Er hatte langes schwarzes Haar wie Darius und war kompakter und
muskulöser gebaut als die meisten männlichen Kar- patianer. Seine Augen waren
von einem intensiven Silbergrau, und als sie auf dem Bruder ruhten, den er seit
Jahrhunderten nicht gesehen hatte, schimmerte in ihren Tiefen warme Zuneigung.
Darius sah ihn an und wusste nicht, was er sagen
sollte. Er hatte die Erinnerungen an diesen Mann tief in seinem Gedächtnis
aufbewahrt und verschlossen, damit sie unangetastet blieben. Er war immer stolz
darauf gewesen, Gregoris Bruder zu sein. Früher, als das Leben sehr schwer
gewesen war und Darius darum hatte kämpfen müssen, die anderen Kinder
durchzubringen, hatte er aus den Erinnerungen an seinen legendären Bruder
Kraft geschöpft. Er hatte seinen eisernen Willen entwickelt, indem er sich mit
seinem Bruder verglichen und sich vorgestellt hatte, dass Gregori ihn
beobachtete und sein Handeln beurteilte. Als Junge, verloren in der Wildnis und
mit kleineren Kindern, für die er sorgen musste, hatte Darius sich große Mühe
gegeben, dem legendären Vorbild seines Bruders gerecht zu werden. Die Zwillinge
waren ein Mythos, die größten Vampirjäger, die ihrem Volk bekannt waren.
Gregori war ihm da weit realer erschienen.
Der dunkle Karpatianer erwiderte den unverwandten
Blick seines Bruders. »Niemand könnte auf das, was du geleistet hast, stolzer
sein als ich, Darius. Es war wirklich ein Wunder, dass du es geschafft hast,
beide Mädchen zu retten und Barack und Dayan sicher durch die Jahrhunderte der Dunkelheit
zu führen. Ich danke dir, dass du mir meine Schwester zurückgibst.« Er wandte
den Kopf und schaute sie an. Desari. Sie war hochgewachsen und aufrecht und
hatte eine Stimme wie ein Engel. »Ein wahres Geschenk an die Welt.«
Desari warf sich in seine Arme. Tränen standen in
ihren dunklen Augen. »Ich fühle mich geehrt, dich endlich kennen zu lernen.«
»Die Ehre ist ganz auf meiner Seite.« Gregori umarmte
sie und hielt sie lange fest, bevor er sie wieder dem großen goldenen Krieger
überließ, der darauf wartete, ihn zu begrüßen. Gregori zog seine Gefährtin an
seine Seite und legte beide Arme um sie. »Ich möchte euch meine Gefährtin
vorstellen. Savannah, meine Schwester Desari und mein Bruder Darius.« Stolz
schwang in seiner Stimme mit.
»Und du musst Julian kennen.« Desari nahm ihren gut
aussehenden Gefährten an der Hand. »Er weiß sehr viel über dich.«
Savannah musste über Gregoris Gesichtsausdruck lachen.
»Ich sehe schon, wir müssen uns einmal unterhalten, Julian.« Sie küsste Desari
auf die Wange und lachte wieder, als Gregori sie energisch aus Julians
Reichweite entfernte.
»Du kannst dich von ihm fernhalten.« Gregori fixierte
seinen Bruder mit einem stählernen Blick. »Wie konntest du zulassen, dass sich
unsere Schwester mit diesem Barbaren einlässt?«
Darius zog eine Augenbraue hoch. »Eigentlich wollte
ich dich für dein mangelndes Urteilsvermögen zur Verantwortung ziehen. Wie bist
du bloß auf die Idee gekommen, ihn zu uns zu schicken? Dein Mangel an
Voraussicht überrascht mich. Er hat die Situation schamlos ausgenutzt, wie du
siehst, und dafür bist du verantwortlich.«
Julian grinste. »Ein Glück, dass ich da war, um die
Frauen unserer Rasse zu bewachen, während ihr zwei damit beschäftigt wart,
Vampire zu jagen und eure Fähigkeiten zu verbessern. Letzten Endes blieb mir
nichts anderes übrig, als zu bleiben und das zu beschützen, was unserem Volk
kostbar ist. Nebenbei sollte ich vielleicht Daraufhinweisen, dass ich durch
meine Verbindung mit Desari offiziell euer Bruder geworden bin.« Er lächelte
sie freundlich an.
»Ich hatte gehofft, du könntest ihn zurechtschleifen«,
gestand Gregori mit einem tiefen Seufzer. »Aber wie ich sehe, ist das wohl zu
viel verlangt. Der Bursche konnte sich noch nie an Regeln halten.«
»Du hast ihn zu mir geschickt, um ihn loszuwerden«,
stellte Darius mit gespielt finsterer Miene fest. Mittlerweile respektierte er
Julian für seine Unabhängigkeit und freute sich, ihn in seiner Familie zu
haben.
Gregori begrüßte auch Julian nach Art der Krieger.
»Ich danke dir für alles, was du für meine Familie getan hast. Und ich bin
froh, dass du es bist, der sich um meine Schwester kümmert.«
Julian
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