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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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meiner Wohnung wartend vorzufinden. Ich weiß, wie es für ihn hier aussehen muss: ärmlich, verwahrlost, verschroben. Aber es ist meins.
    Er dreht mir den Rücken zu und blickt hinaus nach draußen. Es ist seltsam, ihn zwischen meinen bunt zusammengewürfelten Möbeln, der Schlafmatte und dem abgewetzten Sofa im schummrigen Licht der kleinen Lampe stehen zu sehen. Schließlich dreht er sich zu mir um. Ich sage nichts.
    »Ist schon eine ganze Weile her, nicht?«, meint der Doc und verschränkt die Hände hinter dem Rücken. »Hallo, Sirantha.«
    »Ich dachte, Sie wären schon weg.«
    Schon längst, genauer gesagt .
    »Oh, wir haben es versucht.« Seine Stimme klingt irgendwie schwer, bedrückt, und das beunruhigt mich. »Damals hatten wir verdammtes Glück, als wir Edaine fanden. Sie hatte die Grundausbildung an der Akademie nicht bestanden, aber nicht aufgrund persönlichen Unvermögens. Einer ihrer Trainer hatte sich in sie verguckt und sie durchfallen lassen, weil sie sich geweigert hatte, mit ihm ins Bett zu steigen.«
    »Natürlich, das ist kein Einzelfall. Möchten Sie etwas zu trinken?« Ich halte meinen Tonfall möglichst neutral.
    »Nein, danke. Ich werde nicht lange bleiben.« Er mustert mich einen Moment lang, als würde er versuchen, den Ausdruck in meinen Augen und meinem Gesicht zu deuten.
    »Wie haben Sie mich gefunden?« Ich hab geglaubt, nach allen Regeln der Kunst von der Bildfläche verschwunden zu sein, und seine Anwesenheit macht mir Sorgen. Wenn Saul es schafft, mich zu finden, dann auch der Konzern, ganz zu schweigen von den verdammten Kopfgeldjägern. Die Grauen Schwadronen arbeiten nicht immer in Gruppen, manchmal schicken sie nur einen, um Zielpersonen auszuschalten, die sich auf Planeten aufhalten, die nicht vom Konzern kontrolliert werden. Es ist nicht abwegig, davon auszugehen, dass sie auch bei mir so vorgehen, und ich kann nicht die ganze Zeit über auf der Hut sein. Was das Ganze noch schlimmer macht: Meine Anwesenheit hier könnte die Kinder und Adele in Gefahr bringen. Das darf ich nicht zulassen.
    »Mein alter Freund Ordo hat hervorragende Kontakte«, antwortet Saul.
    Das dürfte eine ziemliche Untertreibung sein. Ordo Carvati kann auf Gehenna alles kriegen, was er will. Er kommt aus einer der wichtigsten Familien, gehört zum alten Geldadel. Es spricht für den Doc, dass er nicht damit angibt, mit einer so wichtigen Persönlichkeit befreundet zu sein.
    »Und nicht mal er kann euch eine neue Springerin besorgen?«
    Saul hat sich noch keinen Zentimeter bewegt, und nichts an seiner Körpersprache deutet darauf hin, dass er nur einfach so vorbeigekommen ist. Ich habe sogar den Eindruck, dass er am liebsten gar nicht hier wäre, was einiges über seinen Gemütszustand aussagt. Er lächelt, aber es ist ein eher trauriges Lächeln. »Ordo kann keine Wunder vollbringen. Ich weiß, was Marsch über Sie sagt. Auch mit Dina habe ich gesprochen.« Anhand der vorsichtigen Wortwahl kann ich mir gut ausmalen, wie mich die beiden verflucht haben. Er macht einen Schritt nach vorn, und der Schein der Lampe fällt auf sein Gesicht. »Vor zwei Tagen hat sich Dina einen Anschluss implantieren lassen. Ordo hat sich geweigert, also ist sie zu einem Schwarzmarkt-Chirurgen gegangen.«
    »Einen Anschluss?«, rufe ich verblüfft. »Warum?« Unwillkürlich fingere ich an der kleinen Metallbuchse an meinem Handgelenk herum.
    »Sie sagte, es gebe sonst niemanden«, erklärt Saul.
    Jetzt verstehe ich die Schwere in seiner Stimme. »Das ist verrückt. Sie ist nicht dafür ausgebildet.«
    Ich wage mir nicht einmal vorzustellen, was der Grimspace mit jemandem macht, der nicht entsprechend ausgebildet ist und auch nicht über das S-Gen verfügt. Wird sie einfach nur draufgehen, wird sie den Verstand verlieren, oder wird die ganze Crew den Löffel abgeben? Ich könnte es herausfinden, Recherchen anstellen über die Zeit, als man die Sternenrouten gerade erst entdeckt hatte, aber etwas sagt mir, dass es mir das auch nicht leichter machen würde.
    Der Doc zuckt mit den Schultern. »Sie ist offenbar der Auffassung, das mit Entschlossenheit und mentaler Stärke ausgleichen zu können. Die beiden wissen nicht, dass ich hier bin. Marsch sollte Sie fragen, ob Sie nicht zurückkommen wollen, vor etwa zwei Wochen. Er sagte, Sie hätten abgelehnt.«
    Das tut weh. Marsch hat noch nie gelogen, nicht seitdem ich ihn kenne. Doch auf einmal hat er’s getan, und das nur, damit er mich nicht sehen muss.
    »Er war nicht bei mir«,

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