Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace
herbeigeführt.«
Jetzt weiß es jeder, der diese Übertragung mitverfolgt, auch wenn ich nicht sagen kann, wie viele das sind.
Aber Velith ist immer noch nicht fertig. Als Nächstes zeigt er dem Rest des Universums, wie ich die Morguts mit meinem Blut bespritze, und man hört seine Stimme, als er von der Bodenstation zu wissen verlangt: »Warum behauptet meine Zielperson, der Farwan-Konzern wäre für das Matins- IV -Unglück verantwortlich? Warum zieht sie es vor, von einem Rudel Morguts gefressen zu werden, statt sich in Ihre Obhut zu begeben?«
»Sie ist verrückt«, kommt die Antwort, die bald keiner mehr glauben wird. »Sie sagt alles Mögliche, hören Sie nicht auf sie. Bleiben Sie einfach, wo Sie sind. Unterstützung wird jeden Moment da sein, eine Einheit ist bereits unterwegs.«
Die letzte Szene zeigt, wie wir hinter den Felsen in Deckung gehen, während das »Rettungsschiff« die Spiral in die Luft jagt, dann beginnt der Zusammenschnitt wieder von vorn.
Ich höre, wie die Menge draußen zu brüllen beginnt und dann eine Explosion, deren Knall durch die Glastiquefassade gedämpft wird. Der Farwan-Konzern hat Miriam Jocasta, die letzte von der gesamten Galaxie anerkannte Heldin, ermordet, weil er Angst vor dem Ergebnis der Abstimmung hatte. Angst, das Konglomerat könnte sich für eine Deregulierung des interstellaren Verkehrs und für unabhängige Akademien entscheiden.
Die Sicherheitsbeamten werden alle Hände voll zu tun haben, den Aufruhr zu unterbinden. Wenn sie es überhaupt versuchen. Die Öffentlichkeit mag es nicht gern, hinters Licht geführt zu werden.
Die ersten Geiseln kommen unsicher hoch, doch Marschs Söldner stehen nur da wie betäubt. Niemand hält sie auf.
»Es ist vorbei«, sagt Vel zu den Wachen. »Ich habe dieses Material an alle Planeten des Konglomerats gesendet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie hier erscheinen und Gerechtigkeit für die Ermordung ihrer Repräsentanten fordern. Die Verschwörung ist aufgedeckt, Farwan hat keine Macht mehr.«
Er hat recht. Der Konzern liegt im Sterben wie ein geköpfter Drache. In seinen Todeszuckungen mag er zwar noch einigen Schaden anrichten, aber Farwans Tage sind gezählt. Es ist ihnen nicht gelungen, mich zu brechen, bevor mich Marsch von der Station befreien konnte, und jetzt ist es zu spät. Sie hätten mich töten sollen, anstatt zu versuchen, ein Opferlamm aus mir zu machen. Das habe ich schon die ganze Zeit über gesagt.
Die Auswirkungen, die das hier nach sich ziehen wird, kann ich mir nicht einmal vorstellen. Wahrscheinlich wird sich eine Regierung nach der anderen vom Konglomerat lösen, bis es sich schließlich gänzlich aufgelöst hat. Doch wer will einen Konzern zur Rechenschaft ziehen, der so groß ist, dass er zu einer Regierung innerhalb der Regierung geworden ist? Man wird ein intergalaktisches Tribunal einrichten müssen, neue Wege beschreiten. Wir leben jetzt in einem neuen Universum, oder werden es vielmehr, wenn die Nachbeben erst einmal verebbt sind.
Die Sicherheitsbeamten sehen einander an, dann lassen sie die Waffen fallen und reißen sich die Abzeichen von den Uniformen. Niemand versucht, sie aufzuhalten, als sie wortlos den Raum verlassen. Schätze, die sind erst mal arbeitslos. Ein Schicksal, das viele Leute teilen werden, bis alles wieder in einigermaßen geregelten Bahnen verläuft. Uns stehen harte Zeiten bevor, aber Veränderung ist etwas Gutes, Chaos kann befruchtend wirken, und es werden sich jede Menge neue Türen öffnen. Womöglich werden wir nicht die einzige neue Akademie sein, und es wird Wettbewerber geben. Genau wie es sein sollte.
»Ich habe nur meine Befehle befolgt«, wimmert Simon. »Sie haben gesagt, ich soll jemand aussuchen, der verzichtbar ist, und du bist schon so lange Springerin, statistisch gesehen hättest du längst ausbrennen müssen. Sirantha, bitte …«
Ich drehe ihm den Rücken zu. Das Tribunal soll sich um ihn und die anderen seines Schlags kümmern. Da höre ich, wie ihn seine ehemaligen Untergebenen zum Schweigen bringen, das Klatschen, mit dem Fäuste in Simons Gesicht schlagen.
Der Raum leert sich nach und nach, manche der Geiseln sind völlig am Ende, andere wirken einfach nur fassungslos, was ich sehr gut verstehen kann, denn innerhalb weniger Momente hat sich das gesamte bekannte Universum verändert.
Marsch zieht mich zurück in seine Arme. Als die Bildschirme aufgeflackert sind, hat er mich losgelassen, aber jetzt spüre ich seine Hände auf meinem Rücken,
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