Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
Vom Netzwerk:
einfach Doc.« Und zu ihm gewandt füge ich hinzu: »Das ist Adele.«
    Mit einem geradezu überirdischen Lächeln auf den Lippen sagt sie: »Ich denke, wir werden uns eines Tages wiedersehen.«
    Ich weiß nicht, ob sie damit ihn meint oder mich, aber eigentlich spielt es auch keine Rolle.
    Wir gehen unzählige Stockwerke nach unten und treten hinaus in die Nacht, die auf Gehenna kein bisschen anders aussieht als die Morgen- oder Abenddämmerung, und ich habe das Gefühl, dass ich vielleicht tatsächlich weitermachen kann.
    Auf dem Weg zum Raumhafen spricht der Doc kein einziges Wort. Als ich die Rampe zur Folly hinaufgehe, blicke ich kurz über die Schulter und sehe meinen Schatten.

41
    Ich packe gerade meine Tasche aus, als sich die Schiebetür meiner Kabine öffnet.
    Nahezu alle Spuren meines Aufenthalts an Bord wurden entfernt, nicht mal der Tür-Bot erkennt mich mehr, und der einzige in meiner Kabine verbliebene Gegenstand von mir ist die Lampe mit dem Fransenschirm, die ich neben meiner Koje aufgestellt habe.
    Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Marsch hinter mir steht. »Du hättest Dina lieber sterben lassen, als mich um Hilfe zu bitten?«, sage ich. Angriff ist immer die beste Verteidigung. »Und dann auch noch Lügengeschichten über mich erzählt! Arschloch!«
    Ich drehe mich zu ihm um, ganz beiläufig, um die leere Tasche unten in den Wandschrank zu stopfen, in dem jetzt wieder meine Klamotten hängen. Es gelingt mir zwar, keine Reaktion zu zeigen, aber ich bin dennoch geschockt, wie mitgenommen er aussieht. Er ist sichtlich dünner geworden, das spitze Kinn unrasiert, und in seinem Blick liegt eine Schwärze, die nichts mit der dunklen Farbe seiner Augen zu tun hat.
    »Yepp«, sagt er mit einem Anflug seiner alten Bissigkeit. »Und das ist ja viel schlimmer, als Leute im Stich zu lassen, die von einem abhängig sind.«
    Ich war noch nie in einer solchen Situation, habe nie darüber nachdenken müssen, wer ich einmal gewesen bin, und dann versucht, wieder diese Person zu werden. Wer bin ich gewesen, bevor ich das Schiff und seine Crew verlassen habe? Ich erinnere mich, dass es wehtat, als dieser Mann und ich auseinandergingen. Ich habe gelitten, als er mich im Molino’s sitzen ließ. Seine Vorhaltungen waren ätzend wie Säure gewesen, haben mich von innen nach außen aufgefressen. Jetzt kehren all diese Gefühle zurück, während ich versuche, wieder meine alte Seele anzunehmen.
    Meine Seele . Etwas, an das ich nicht einmal geglaubt habe, bevor ich Adele kennenlernte. O Maria, ich bin so kaputt . Erst da merke ich, wie zerrissen ich bin. Wie ein Spiegel, den jemand mit der Faust zertrümmert hat, tausend Fragmente einer Persönlichkeit, und keines davon ist vollständig.
    »Ich konnte es dir einfach nicht erklären«, sage ich leise. »Und ich kann es immer noch nicht. Ich hab gehofft, ihr würdet jemand anderen finden. Ich halte mich nicht für unersetzlich.«
    Mit einem Schritt kommt er herein, und die Tür schließt sich mit einem leisen Zischen hinter ihm. »Glaubst du, Springer wachsen auf den Bäumen? Was meinst du, warum wir uns überhaupt für dich entschieden hatten?«
    Neuer Schmerz flammt in mir auf, aber ich zeige es nicht. Vielleicht spürt Marsch es auch so. Ich weiß es nicht. »Ich habe gedacht, es hätte nur mit Sauls Forschungsprojekt zu tun.«
    »Die gute alte Sirantha. Sagt immer frei heraus, was sie denkt.« Marsch sieht sich in der Kabine um, die mir viel kleiner vorkommt, jetzt, da er neben mir steht. Er beugt und streckt die Finger seiner linken Hand. Scheint eine neue nervöse Angewohnheit zu sein. »Ja, du musstest es sein, du und keine andere. Aber wenn du noch mal einfach wegrennst …«
    »Nein, ich zieh es durch.« Als ob ich die Wahl hätte . Ich kann hier nicht weg, und ich frage mich, warum ich das nicht schon früher begriffen habe. »Marsch, es tut mir leid, was ich über deine Schwester gesagt habe.«
    Er atmet laut ein. »Sie war nicht der Grund, warum ich aufgehört habe zu fliegen.«
    »Ich weiß. Ich war wütend, also hab ich eins und eins zusammengezählt und daraus hundert gemacht.« Ich zögere kurz, dann füge ich hinzu: »Und ich wollte dich verletzen.«
    »Das hast du.«
    Wie ein Fehdehandschuh schweben die Worte im Raum. Ich weiß nicht genau, was er meint, also entscheide ich mich für die feige Variante. Nicht zum ersten Mal. »Tut mir leid.«
    Marsch zuckt mit den Schultern. »Ist nichts Neues.«
    »Was …«
    »Glaubst du, es hat nicht

Weitere Kostenlose Bücher