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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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41 Sprünge pro Jahr, insgesamt 554, auf denen ich 88 bis dahin unbekannte Sonnenfeuer für den Konzern kartografiert habe. Zwei Auszeichnungen für ungewöhnliche Tapferkeit. Eine durchschnittliche Springerin ist nach zehn Einsätzen ausgebrannt. Ich glaube zu verstehen, warum jemand daran interessiert ist herauszufinden, wie ich ticke. Meine Geheimnisse ans Licht zu bringen und so vielleicht die Dienstzeit aller Springerinnen zu verlängern. Alles in allem eine gute Sache.
    Andererseits – die arme Kreatur, die zum Wohl aller auf dem Seziertisch landet, ist wahrscheinlich nicht allzu erbaut über ihren Beitrag zum Allgemeinwohl. Also tue ich gut daran, wachsam zu bleiben und nicht zu vergessen: Auch die Guten könnten eventuell noch andere Dinge im Sinn haben als mein Wohlergehen. Die Moleküle des einzigen Menschen, dem ich ohne Vorbehalte in allen Situationen vertraut habe, wurden vor vierzehn Tagen mit aller Feierlichkeit wieder dem ewigen Kreislauf des Kosmos zugeführt.
    Verdammt, wie ich ihn vermisse.
    »Im Mannschaftsbereich haben wir ein paar Sachen für Sie bereitgelegt«, sagt Saul, der Doc. »Kleidung. Sie können den San-Raum benutzen, wenn Sie wollen.« Seine Stimme klingt seltsam schüchtern, passt nicht zu seiner stämmigen, ruhigen Erscheinung. »Den Gang entlang, zweite rechts. Die Tür wird Sie erkennen.«
    Seine offene Art rührt mich. Es ist leicht, hart zu sein, solange dir nur Argwohn und Misstrauen entgegenschlagen, aber sobald jemand aufrichtig nett zu dir ist, fällt das schon schwerer. Also nicke ich nur kurz und folge seinen Anweisungen.
    Ich spüre, wie Dina mich von hinten mit ihren Blicken aufspießt. Die würde mich eher durch die Luftschleuse ins All befördern, als mich sicher nach Lachion zu bringen.
    Während ich zu den Quartieren gehe, höre ich, wie Dina ihren Schadensbericht aufzeichnet: »Heckschilde bei fünfunddreißig Prozent in den Sektoren 12 und 18, Frachtraum beschädigt, Strukturschaden am …« Ich blende ihre Stimme aus. Es ist ihre Aufgabe, sich darum zu kümmern. Solange das Schiff noch in einem Stück ist und uns nach Lachion bringen kann, kümmert mich das Ganze nicht.
    Meine Kabine ist klein, kaum mehr als eine Nische mit einer an der Wand befestigten Pritsche, aber immerhin finde ich die versprochene Ersatzkleidung und eine Duschkabine. Es ist ein gutes Gefühl, wieder sauber zu sein, und als ich mich anziehe, merke ich, dass jemand meine Akten aufmerksam studiert hat: Der blaue Bodysuit ist eine exakte Kopie von dem Ding, das ich zusammen mit den hohen S-Lederstiefeln und dem Stammesschmuck von einer der bewohnten äußeren Welten bei einem Fototermin getragen habe, alles handgemacht und sehr selten. War ein Geschenk, nachdem wir zum ersten Mal den Fuß auf einen neuen Planeten gesetzt hatten – Springerinnen sind schließlich Navigator, Geodät und Diplomat in einem. Nicht weniger als fünf Mal habe ich den Erstkontakt zu eingeborenen Völkern auf fremden Planeten hergestellt.
    Der Stoff ist glatt, lässt sich am Kragenausschnitt weit genug dehnen, um mich hineinzuzwängen, und zieht sich dann wieder zur optimalen Passform zusammen. Aus Polyseide-Mischgewebe, sieht schick aus, engt nicht ein, ist reiß- und beinahe feuerfest. Am liebsten hätte ich auch die Stiefel wieder. Die waren nicht nur als Modestatement gedacht, sondern hatten auch extra verstärkte Kappen, mit denen ich mit einem gut gezielten Tritt locker eine Kniescheibe zertrümmern konnte.
    Ich verlasse meine Kabine wieder und höre Marschs Stimme über die Lautsprecher: »Wir nähern uns Lachion, Landung in dreißig Minuten. Alle Mannschaftsmitglieder auf ihre Stationen.«
    In Anbetracht der Größe der Mannschaft scheint mir diese Förmlichkeit unangebracht, aber ich sehe mir das Prozedere trotzdem an in der Hoffnung, etwas über meine Begleiter herauszufinden. Und es klappt tatsächlich. Aus dem Zentralbereich macht sich Saul in Richtung der Medizinischen Station auf den Weg. Nun gut, dass er der Doc ist, wusste ich bereits. Dina hat gesagt, sie wäre die Mechanikerin, also bleibt nur noch Loras, der sich ans Terminalinterface setzt und der demnach der Kommunikations-Offizier sein muss, was normalerweise auch Systemadministration und Datenverschlüsselung beinhaltet.
    »Er ist ein Savant«, sagt Marsch neben mir. »Er muss eine Sprache nur hören und versteht sofort ihre Syntax und Grammatik. Für den Wortschatz braucht er dann noch ungefähr einen Tag oder so.«
    Ich zucke zusammen. »Ich

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