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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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jetzt, was sie mit mir gemacht haben. Ich weiß nur nicht, warum. In eiskaltem Schweiß gebadet liege ich da und höre, wie Marsch flucht, höre einen gedämpften Wortwechsel:
    »Du machst jetzt auf«, knurrt Marsch, »oder ich hol den Schneidbrenner.«
    »Keine Besucher«, erwidert der Raum-Bot freundlich. »Ohne Ausnahme.«
    Würde ich mich nicht so beschissen fühlen, ich würd mich glatt totlachen.

26
    Wieder mal liege ich auf Docs Untersuchungstisch.
    Ich bin am Verhungern, aber er lässt mich nicht weg, nicht bevor er seine Tests beendet hat. Ich weiß nicht, was das soll, mir geht’s gut. Alles, was ich brauche, ist eine große Schüssel Pasta und eine San-Dusche, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Aber Saul besteht darauf, mich gründlich zu untersuchen, weil er es nicht normal findet, wenn jemand drei Tage lang schläft, ohne danach die geringsten Anzeichen von Dehydrierung zu zeigen.
    Ich versuche ihm klarzumachen, dass das bei mir schon immer so war. Nach jedem schlecht verlaufenen Sprung schaltet mein Körper erst mal ab. Aber Saul will mir einfach nicht zuhören. Stattdessen steht er mit gerunzelter Stirn vor ein paar Aufnahmen meines Gehirns und murmelt ständig vor sich hin: »Das ist unmöglich.«
    »Kann ich jetzt gehen, bitte?«, frage ich nach einem Seufzen.
    »Wie? Ja, in Ordnung. Holen Sie sich was zu essen, und nehmen Sie vor allem viel Flüssigkeit zu sich.«
    Ich befolge seinen Ratschlag – nachdem ich mich gewaschen habe. Nach der Dusche fühle ich mich beinahe wieder wie ein Mensch, und die frischen Klamotten heben meine Stimmung noch weiter. Ich habe mich seit Monaten nicht so gut gefühlt und ziehe mich entsprechend an: schwarzer Bodysuit, schwarze Stiefel. Hinzu kommt ein Spritzer Parfüm. Mit meinen widerspenstigen Haaren ist jedoch wie üblich nichts anzufangen, also binde ich sie einfach zurück. Dann mache ich mich auf den Weg zur Kombüse, wo ich einen Riesenteller Pasta verspeisen werde, Nova-Venetia-Style, also mit jeder Menge S-Käse und rotem Pfeffer.
    Dort treffe ich Loras an. Er stochert auf seinem Teller herum, als würde ihn etwas belasten.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, frage ich, während ich dem Küchenautomaten meine Essenswünsche kundtue, der sich daraufhin summend an die Arbeit macht.
    »Ich sollte Sie nicht damit belasten«, erwidert Loras nach einer Weile.
    Was nur ein ausweichendes »Nein« ist, also drehe ich mich um und schaue ihm in die Augen. »Was soll das denn heißen?«
    Loras schüttelt den Kopf. »Sie waren sehr krank.«
    »Nur erschöpft, aber jetzt geht’s mir wieder gut. Also rede mit mir.« Mit einem Piepen lässt mich der Küchenautomat wissen, dass mein Essen fertig ist. Die Klappe vor dem Ausgabeschacht gleitet zur Seite, und dahinter kommt eine dampfende Schüssel zum Vorschein, die ich vorsichtig zum Tisch bugsiere, wo ich mich neben Loras setze.
    Er schaut mich an, die Anspannung ist ihm deutlich anzusehen, und gerade, als die Stille unangenehm zu werden beginnt, bringt er mit einem Seufzen hervor: »Sie haben noch keinen einzigen Gedanken an mich verschwendet, oder?«
    Um ehrlich zu sein, das habe ich tatsächlich nicht, und ich weiß nicht einmal, worauf er eigentlich hinauswill.
    »Marsch hat es uns gesagt, Jax. Alle wissen, dass Sie kurz vorm Ausbrennen stehen, und wenn Sie weiterhin springen …«
    Ich brauche eine knappe Minute, aber dann begreife ich. »Ach, du Scheiße.«
    Loras’ Lippen zucken. »Exakt. Besteht irgendeine Möglichkeit, dass Marsch sich in dieser Sache täuscht? Dass Sie auch die restlichen Sprünge schaffen?«
    Ich wünschte, ich wüsste es . Ich habe immer geglaubt, ich würde es merken, wüsste genau, zu wie vielen Sprüngen ich noch in der Lage bin. Dachte immer, Springer würden bewusst mit einem letzten großen Knall abtreten, statt sich in die traurige Untätigkeit des Ruhestands zurückzuziehen. Jetzt weiß ich, dass dem nicht so ist. Denn obwohl ich wieder ausgeruht bin, habe ich schlichtweg keine Ahnung, wie groß meine Reserven noch sind. Mein nächster Sprung könnte mein letzter sein, vielleicht schaffe ich aber auch noch weitere zwanzig. Ich weiß es nicht. Das Einzige, was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass ich nicht mehr so bei Kräften bin wie früher, und der gnadenlos ehrliche Anteil von Sirantha Jax sagt mir, dass es größtenteils Marschs Verdienst ist, dass ich den letzten Sprung überhaupt überstanden habe. Also schüttele ich den Kopf und sage leise: »Ich weiß es

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