Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace
keine Lust hat, Kontakt zu Simon …«
»Dann bleibt er auf der Folly und kann tun und lassen, was ihm beliebt. Theoretisch könnte das so bleiben, solange er lebt.«
»Und bei uns braucht er sich um seinen Schutz keine Sorgen zu machen«, führt Dina den Gedankengang zu Ende. »Eine saubere Lösung. Natürlich ist das Shinai -Gelübde anders gedacht, und du wirst mit Loras besprechen müssen, ob das wirklich klappen könnte, aber abgesehen davon sieht es tatsächlich so aus, als hättest du ein Hintertürchen gefunden.«
»Könntest du mir den Gefallen tun und mit Loras darüber sprechen? Er ist ziemlich sauer auf mich.«
»Klar.«
Jetzt geht es mir schon wieder ein wenig besser. Wenn mir demnächst was zustoßen sollte, und das wird es höchstwahrscheinlich, reiße ich Loras nicht zwangsläufig mit in den Abgrund. Ich habe seit Jahren nicht mit Simon gesprochen, aber ich würde Loras sowieso nicht zu ihm schicken, selbst wenn wir immer noch Kontakt zueinander hätten. Simon ist ein todernster, pflichtbewusster Mensch, der für Regeln, Vorschriften und Ordnung lebt. Keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe, ihn zu heiraten, außer vielleicht, dass er einen süßen Hintern hat und umwerfende Augen.
»Dina …« Ich frage mich, ob es schlau ist, das Thema anzusprechen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach glaubt sie immer noch, Edaine hätte ihren eigenen Tod vorausgesehen. »Falls es dir irgendwie hilft: Edaine hat dich nicht verlassen, ohne sich vorher von dir zu verabschieden. Sie hat nicht gewusst, dass es ihr letzter Sprung sein würde, nicht bevor sie sich eingeklinkt hat.«
Dinas Gesicht wird bleich, und ihre grauen Augen funkeln. »Woher willst du das wissen? Woher, zum Teufel?«
»Du weißt es nicht vorher, Dina. Das ist eine Legende, die der Konzern in die Welt gesetzt hat, damit wir Springer nicht ständig die Hosen voll haben. Sie haben sich diese Geschichte ausgedacht, damit ihre Flotte in Betrieb bleibt und sie die Flugpläne einhalten können. Deshalb glauben wir, schon rechtzeitig zu merken, wenn unser letzter Sprung bevorsteht, und wir könnten uns entscheiden zwischen Ausbrennen und Ruhestand. Aber das ist schlichtweg nicht wahr. Vielleicht trifft das bei manchen Springern zu, nach einem Flug von der Art, wie ich gerade einen hatte, und sie können sich dafür entscheiden, sich nie wieder einzuklinken. Aber diese Wahl habe ich nicht. Außer wir wollen den Rest unseres Lebens in Hon-Durrens Reich verbringen.«
Dina starrt auf ihre Hände. »Die ganze Zeit über habe ich gedacht, sie hätte nicht den Mut gehabt, mir Lebewohl zu sagen. Dachte, sie wollte tapfer sein und es mit sich selbst ausmachen. Und das nach allem, was wir gemeinsam …«
»Das stimmt nicht, Dina, ich weiß es. Es muss ihr unfassbar leidgetan haben, als sie gemerkt hat, dass sie dich nie wiedersehen wird.«
Dinas Augen schimmern etwas zu hell, und ich strecke unsicher die Hand aus, um sie zu trösten, aber sie springt sofort auf wie ein Klappmesser. »Wenn du mich anfasst, bring ich dich um!« Dann rennt sie aus der Kombüse und lässt mir ihre dreckige Tasse stehen.
Seufzend mache ich mich an den Rest meiner Pasta.
27
Wir haben die Schnauze voll vom Schiff, und wir haben die Schnauze voll voneinander.
Drei Wochen auf so engem Raum sind einfach zu lang. Als der Küchenautomat schließlich den Dienst aufgibt, hebt das die Stimmung an Bord auch nicht gerade, und im Moment gibt es Abendessen nur noch aus der Tube. Anfangs hat der Doc noch versucht, die Moral hochzuhalten, aber nach der tausendsten Runde Mahjong hatte ich es satt. Ich habe die letzten vier Tage in meiner Kabine verbracht und bin Mairs Aufzeichnungen über die anderen neun Planeten durchgegangen. Ich habe keine Ahnung, ob ich lange genug leben werde, sie auch tatsächlich zu betreten, aber es kann nicht schaden, vorbereitet zu sein, und PA -245 ist eine angenehmere Gesellschaft als die meisten meiner Mitreisenden.
Auf einmal verkündet Marsch über das Intercom: »Wir haben Sichtkontakt zu Hon-Durrens Reich, Andocken in weniger als einer Stunde!«
»Wenn Sie uns nicht vorher abschießen«, füge ich leise hinzu und weiß nicht recht, ob ich erleichtert oder beunruhigt sein soll.
»Befinden Sie sich in akuter physischer Gefahr?«, fragt die kleine Maschine.
»Weiß nicht. Schwer zu sagen, womit man bei Hon-Durren rechnen muss. Er setzt einfach zu viele Legenden über sich selbst in die Welt.« Ich hab keine Ahnung, warum ich der KI antworte, aber
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