Dunkles Verlangen - BDSM Erotikgeschichten und Kurzromane (German Edition)
erledigt war, ging sie gegen 22 Uhr ins Bett und nahm sich aus der Schlossbibliothek ein Buch als Bettlektüre mit, das offen auf dem Tisch lag, so als habe jemand kürzlich darin gelesen. Es handelte von Orgien der Gewalt gegen Frauen in der Antike, im Mittelalter und im Islam und war reichlich von einem lüsternen Zeichner mit bunten Darstellungen von Folterszenen illustriert. Sie war schockiert, als sie sah, mit welchen Abscheulichkeiten Frauen gefügig gemacht worden waren.
Aber auch die Protokolle aus jenen grausamen Zeiten spiegelten bestialische Methoden zum Erpressen von Geständnissen wider, die wenig oder gar nichts mit dem zu tun haben, womit heutige Leser, die vielleicht an SM-Phantasien Gefallen finden, sich gerne gedanklich beschäftigen. Mit welcher Brutalität vor allem gegen vermeintliche Hexen vorgegangen wurde, bewies unter anderem ein aus den Niederlanden erhalten gebliebenes Protokoll aus der Zeit um 1560:
Die Dienstmagd Stinne Miels kam in Verdacht, ihre Herrschaft behext zu haben, so daß diese einen Knaben mit einem Klumpfuß geboren hatte. Die Hexe wurde daraufhin gefänglich eingezogen und da sie nicht gestehen habe wollen, dem peinlichen Verhör unterzogen, das sich bei der Hartnäckigkeit dieser Weibsperson über mehrere Tage hinzog. Am ersten Tag wurde sie in die Peinkammer geführt und dort auf einen Schemel gesetzt. Der Peinmeister erklärte ihr die Geräte,
mit denen sie Bekanntschaft machen würde, so sie nicht gütlich gestehen würde. Als sie bei ihrer Weigerung blieb, wurden ihr zunächst die Fingerschrauben angelegt und erstlich am Daumen, dann aber auch an allen anderen Fingern aufs Äußerste angezogen. Der Profos habe sie nach jeder Schraubumdrehung befragt, ob sie ihre Missetaten und den Umgang mit dem Teufel nicht endlich gestehen wolle, doch die Inkulpantin blieb trotz heftiger Schmerzen standhaft. Darauf habe ihr der
Peinmeister spitze Hölzer unter die Nägel getrieben und die Schrauben abermals angezogen, so daß das Blut unter den Nägeln hervorspritzte und sie beinahe den Verstand verlor.
Nach einer Weile, als man sah, daß dieser Grad bei der verstockten Hexe nichts ausrichtete, habe man ihr die Arme hinter dem Kopf zusammengebunden und mit Schnüren umwickelt, sie so auf die Leiter gezogen, daß die Arme aus den Schultergelenken gerissen wurden. Danach habe der Peinmeister sie mit einer Karbatsche mehrmals um die Lenden geschlagen, bis das Blut durch ihr Hemde troff. Sie dabei immer wieder aufgefordert, doch endlich zu gestehen. Danach aber, als zu
sehen war, daß nichts ausgerichtet werden konnte und sie auch mehr malen in Ohmacht geraten, abgenommen, sie mit Wein gestärkt und in's Gefängnis zurückgebracht worden sei, wo ihr der Wundarzt die Glieder wieder eingesetzt und sie verpflegt habe. Am nächsten Tag, als sie wieder einigermaßen bei Kräften gewesen, sei sie wieder in die Peinkammer gebracht worden. Dort habe man sie für diesmal nackend ausgezogen und wieder an die Leiter gestellt, ihr auch die Arme
wieder hinter den Kopf gezogen, aber gelinder als beim ersten mal. Dann habe der Peinmeister ein Bündel von 8 Talglichtern genommen, diese angezündet und so an ihre Seiten gehalten, daß der Docht der ersten Kerze die Haut berührte, die Flammen der anderen aber frei auf den zu brennenden Teilen spielen konnten. Diese Brennung, bei der auch die Haare der Achselhöhlen abgesengt worden seien, habe mehrere Minuten gedauert, und wiewohl die Inkulpantin jämmerlich geweint
und geschrien habe, sei sie doch nicht zu einem Geständnis zu bewegen gewesen.
Darauf habe man sie von der Leiter genommen und ihre nach hinten gezogenen Hände an einem dicken von der Decke hängenden Strick befestigt und sie so aufgezogen, ihr auch Gewichte an die Zehen gehängt und sie bis zur Decke aufgezogen, dann aber wieder herunterschnellen lassen und ruckweise den Strick wieder angehalten, so daß sie dabei das Gefühl hatte, in Stücke gerissen zu werden. Als auch dies nichts fruchtete, habe ihr der Peinmeister erst auf die linke, dann auf die rechte Wade eine Skorpionschraube gesetzt und so fest angezogen, daß man meinte, sie müsse auf
der Folter bleiben. Dabei ließ man es an diesem Tag bewenden, weil sie nicht mehr imstande war, Mehreres zu ertragen. Man beließ sie an einigen Tagen in ihrem Kerker, um sie einigermaßen wieder herzustellen, doch in der Woche darauf wurde sie abermals in die Peinkammer geführt und dort auf den Stachelstuhl gesetzt, ihr die Spanischen
Weitere Kostenlose Bücher