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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versteckte sich das seelenlose Tier, das jeden Augenblick zubeißen konnte.
    »Ich warte nicht mehr lange!«
    »Okay«, sagte ich, nachdem ich einen Blick in Jane’s Augen geworfen und darin gelesen hatte, dass ich den Aufforderungen der Frau auf keinen Fall nachkommen sollte.
    Ihrem Blick hatte ich auch entnommen, dass Jane nicht mehr unter dem Einfluss der beiden Hexenweiber stand und sie genau wusste, was mit ihr passierte.
    »Und?«
    »Also gut«, flüsterte ich. Der rechte Arm senkte sich langsam nach unten. Erst als er eine gewisse Höhe erreicht hatte, ließ ich die Beretta los, die auf den Boden schlug und nicht weit von mir entfernt liegen blieb.
    Das passte Fiona nicht, denn sie befahl mir, die Beretta in ihre Richtung zu kicken.
    Auch das tat ich. Die Blonde brauchte sich nur zu bücken und die Pistole an sich zu nehmen.
    So schnell kann sich das Schicksal wenden. Plötzlich steckte nicht nur Jane in der Klemme, sondern auch ich. Sollte ich mir Vorwürfe machen? Natürlich, sie kamen, aber ich war auch kein Supermann, der alles im Voraus erkannte, weil er zusätzlich noch hellseherische Begabungen besaß.
    »Hast du eine Idee, Schwester?«, fragte Florence.
    »Immer doch«, erwiderte Fiona mit einem kalten Blick auf mich. »Zwei sind einer zu viel. Sinclair ist für uns Ballast, und Ballast hasse ich nun mal. Er wird hier sterben. Er wird ganz profan durch eine Kugel sterben, und das wirst du übernehmen, Florence, während ich mit Jane gehe und in unserem Wagen auf dich warte.«
    Florence antwortete nicht.
    »Hast du was dagegen?«
    »Nein. Ich habe nur darüber nachgedacht, wo es geschehen soll.«
    »Draußen auf dem Glockenturm, Schwester. Du kannst dort seine Leiche liegen lassen. Man wird sich wundem, wenn man ihn dort findet.« Sie lachte, und es klang heiser. Zugleich richtete sie ihre Waffe auf Jane Collins, und Florence reagierte sofort. Sie bewies mir, wie gut eingespielt die beiden Schwestern waren, denn sie trat seitlich von Jane weg und nahm mich ins Visier. Die Entfernung war ideal. Ich würde der Kugel auch durch eine schnelle Bewegung nicht entwischen können. Mit zwei scharfen Worten dirigierte mich die dunkelhaarige Person zur Seite, damit Jane und ihre Schwester genügend Platz hatten und auch nicht in meine Reichweite gerieten.
    Ich hatte die Arme halb erhoben, was Florence nicht passte. Sie befahl mir, die Hände im Nacken zu verschränken und meine Haltung auf keinen Fall zu verändern.
    Dann erst durfte Jane gehen. Ich kannte sie gut, und ich. sah ihr an, dass sie sich große Vorwürfe machte, in die Falle gelaufen zu sein. Da hatte man uns beide wirklich voll reingelegt.
    Fiona bewegte sich wie ein Profi. Die Mündung der Waffe folgte jeder von Jane’s Bewegungen und schien mit einem unsichtbaren Band mit dem Kopf der Detektivin verbunden zu sein.
    Es gab nichts mehr zwischen uns zu sagen, obwohl uns beiden viele Worte auf der Zunge lagen. Aber sie hätten nichts gebracht. Die andere Seite war stärker.
    Die Tür zum offenen Glockenturm war nicht wieder zugefallen. Das Licht bekam freie Bahn und hinterließ einen breiten Streifen Helligkeit auf dem Boden.
    Er war genau das Ziel, auf das ich zugehen musste. Jane befand sich bereits hinter meinem Rücken. Ich hörte sie nicht mehr. Sie und Fiona bewegten sich nicht.
    Florence winkte mit der Waffe. »Los, Sinclair, warte nicht mehr länger. Es ist mein Spiel, und ich will es vorantreiben. Die Tür ist der Weg, aber hüte dich davor, die Hände vom Nacken wegzunehmen. Wenn du es auch nur versuchst, jage ich dir die Kugel in den Schädel.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Sehr gut.« Florence amüsierte sich, was sie mir durch ihr Lachen bewies. »Nicht jeder Mensch bekommt die Chance, mit einem so tollen Blick Abschied vom Leben zu nehmen. Du hast sie, John. Genieße den Ausblick, denn die Zeit gebe ich dir noch. Genieße das, was du siehst, bevor der Tod zuschlägt.«
    Ich hörte alles, aber ich nahm es nicht richtig auf. Es ging nicht tiefer. Meine Gedanken beschäftigten sich damit, wie ich aus dieser lebensgefährlichen Lage herauskam.
    Ich zwinkerte, als ich in die Helligkeit hineintrat. Das Licht erschien mir sehr grell und blendend. Aber ich sah auch das mächtige Gebilde an der rechten Seite. Eine gewaltige Glocke, die Menschen durch ihr Läuten daran erinnerte, in die Kathedrale zu kommen, oder ihnen durch ihren Stundenschlag klarmachte, wie vergänglich das Leben doch ist und sich letztendlich in einem Stundenglas sammelt wie

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