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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wusste nicht, was sie antworten sollte. Die Entscheidung wurde ihr auch abgenommen, denn Monika hatte sich gedreht, als hätte sie unsere Blicke im Rücken gespürt.
    Sie sah uns, stieß ihren Mann an, der sich auch umwandte. Die beiden sprachen kurz miteinander, bevor sie gemeinsam aufstanden und auf unseren Tisch zukamen.
    Es war ihnen doch anzusehen, dass sie Schlimmes erlebt hatten. Sie wären sonst nicht so blass gewesen. Aber sie waren auch verlegen und wussten nicht, was sie sagen sollten.
    Da half ihnen Jane aus der Klemme. »Es freut mich, dass Sie beide gesund und munter sind.«
    »Uns auch«, erwiderte Karsten. »Das war ein Klopfer. Ich... ich... denke noch, dass wir nur einen bösen Traum erlebt haben. Es ging alles so irre schnell und...«
    »Trinken Sie noch ein Bier«, riet ich ihm. »Das hilft nicht nur gegen den Durst.«
    »Mach ich auch.«
    Seine Frau nickte dazu, doch sie stellte eine bestimmte Frage. »Haben Sie auch das Plakat gesehen?«
    »Haben wir«, sagte Jane.
    »Die Blonde, das ist doch...«, Monika drehte sich und schaute auf das Plakat an der Wand.
    »Richtig, Fiona.«
    »Und die tritt auf?«
    Jane nickte. »Zusammen mit ihrer Schwester«, bestätigte sie. »Beide bilden das Duo Infernale.«
    Das musste die Frau erst fassen. »Das ist ja verrückt«, sagte sie dann. »Was sind das denn für Menschen?«
    »Welche, von denen Sie sich fern halten sollten«, riet Jane Collins ihnen.
    Monika schaute ihren Mann an. »Ich glaube, sie hat Recht.«
    »Ja, hat sie. Ich schaue mir die Schau jedenfalls nicht an, das steht fest.«
    »Es ist das Beste, was Sie tun können.«
    Die beiden drucksten noch herum, bis Karsten sich traute, eine Frage zu stellen. »Was ist denn mit Ihnen? Wollen Sie dahin?«
    »Wir überlegen es uns noch«, wich Jane ihnen aus, aber die zwei glaubten uns nicht.
    Sie bedankten sich noch mal für die Rettung und zogen sich dann zurück. Jane schaute ihnen nach und nickte einige Male. »Es sind wirklich Glückspilze, die Deutschen. Sie hätten hier in Genf leicht ihre Gräber finden können.«
    »Und unser Duo wird weitermachen. Ich kenne die Schau nicht, aber wir sollten sie uns ansehen.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Aber zuvor möchte ich ins Hotel und mich duschen.«
    »Frag mich mal«, erwiderte ich und winkte dem Kellner, um die Rechnung zu begleichen...
    ***
    Man hatte Kassenhäuschen aufgebaut, und ein bestimmtes Gelände im Englischen Garten war abgesperrt worden, denn hier sollte die Schau im Freien stattfinden.
    Jane und ich waren gekommen, zusammen mit anderen Zuschauern, von denen sich nicht alle eine Karte kauften. Es waren auch viele Sehleute erschienen, aber sie würden Pech haben und von außerhalb der Absperrung nicht allzu viel mitbekommen, denn der Auftritt fand ein Stück weiter im Park statt.
    Mir fiel auf, dass in Baumhöhe etwas glitzerte. Es wirkte wie eine Stange, die zwei Bäume miteinander verband. Beim genaueren Hinschauen stellte ich fest, dass es ein Hochseil war.
    Ich erinnerte mich an das Seil auf dem Plakat und sprach mit Jane darüber.
    »Klar, sie wandern über das Seil«, meinte Jane.
    »Sehr gut.«
    Ihr gefiel der Tonfall meiner Stimme nicht. »Das hörte sich an, als hättest du etwas dagegen.«
    »Nicht wirklich. Ich wundere mich nur, dass die beiden hier als Seilartisten fungieren. Nichts dagegen, nichts gegen deren Kunst, aber ist das für zwei dieser Hexen nicht etwas zu wenig? Sollte man nicht mehr von ihnen verlangen?«
    »Hexenkunst?«, sagte Jane.
    »Zum Beispiel.«
    »Willst du dein Kreuz zurückhaben?«
    Ich winkte ab. »Nein, nein, behalte es. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier alles normal ablaufen wird. Außerdem haben wir mit den beiden noch eine Rechnung offen.«
    »Okay, dann lass uns die Karten kaufen.«
    Es hatten sich mittlerweile mehr Menschen entschlossen, die Schau zu besuchen, denn vor den beiden Kassenhäusern hatten sich kleine Schlangen gebildet.
    Wir stellten uns an, beobachteten aber die Umgebung genau. Nicht weit entfernt war das Seeufer zu sehen, und dort befand sich auch die in einen künstlichen Grashügel eingebettete Uhr, die immer wieder von Touristen bestaunt wurde.
    An diesem frühen Abend ging Genf nicht schlafen. Es brodelte noch auf den Straßen, und der See wirkte wie ein riesiger Magnet, der die Massen anzog, die hier ihr Vergnügen fanden.
    Noch immer pflügten die Ausflugsschiffe über das Wasser, und die Sonne hatte sich aus der Schweiz verzogen und war nach Westen in Richtung

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