Duo Infernale
Frankreich gewandert, wo sie dem Himmel eine rosafarbene Tönung gab.
Stolz schoss das Wasser der Fontäne in die Höhe. Aus der Nähe war zu sehen, dass sie von einer Gischtwolke umgeben war, die bei dieser Hitze die ideale Abkühlung bedeutete.
Langsam ging es voran. Ich war froh, als ich die beiden Karten kaufen konnte, denn hinter mir stand ein Mensch, der mir permanent den Qualm seiner Zigarre in den Nacken blies.
Es gab noch jemand, der die Karten kontrollierte. Ein kleiner Mann mittleren Alters, der ein weißes Hemd und eine braune Hose und eine Schirmmütze trug.
Er hatte für jeden Zuschauer ein freundliches Wort. Sein Name war Jaqui, wie wir auf dem kleinen Schild an seinem Hemd lesen konnten.
Als er Jane sah, blitzte es in seinen Augen, und der Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Ah, eine schöne Frau gibt uns die Ehre. Versuchen Sie, einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen, Sie werden es nicht bereuen, Madame.«
»Hoffentlich nicht.«
»Ah!« Jaqui riss seinen Mund weit auf. »Wenn doch, dann beschweren Sie sich bei mir.«
»Und was passiert dann?«
»Ich werde Ihnen einen Drink ausgeben. Ich bin berühmt für meine Drinks. Wir besteigen mein Boot, halten auf dem See an und werden nur noch genießen.«
»Hört sich gut an.«
» Oui, beaucoup de plaisir ...«
»Merci, das Vergnügen werden wir sicherlich haben.«
Lachend gingen wir weiter, aber unsere Gesichter nahmen schon sehr bald wieder einen ernsteren Ausdruck an, denn wir wussten schließlich, wer tatsächlich hinter dem Duo Infernale steckte.
Wir wollten uns die Plätze aussuchen. Jane stieß mich leicht an. »Was ist? Plädierst du auch für die erste Reihe?«
»Ich denke schon.«
»Und warum?«
»Dann sind wir näher an den Schwestern. Außerdem bin ich gespannt, wie sie sich verhalten, wenn sie uns sehen. Ich nehme an, dass sie nicht eben begeistert sein werden, aber ich glaube schon, dass sie etwas unternehmen. Vielleicht bringen wir sie auch aus dem Konzept.«
»Damit sie vom Seil fallen?«
»So ähnlich.«
Wir hatten uns mittlerweile bis zur ersten Reihe vorgekämpft. Das heißt, es waren eigentlich zwei erste Reihen. Es gab eine linke und eine rechte, wie in der Kirche. In der Mitte befand sich der Gang, und wir hatten das Glück, dass noch zwei Stühle ganz am Ende der rechten Reihe unbesetzt waren.
»Okay, John, das hätten wir.«
Ich erwiderte nichts, sondern schaute mir von diesem Platz zunächst die Umgebung an, in der alles für den Auftritt vorbereitet worden war. Wenn mich meine Augen nicht zu sehr täuschten, hoben sich im Hintergrund die Umrisse eines Wohnmobils ab. Das Seil war gespannt. Es durchschnitt vor uns wie ein riesiger Faden die Luft und würde sicherlich bald angeleuchtet werden, denn an verschiedenen Stellen waren Scheinwerfer aufgebaut, die ihre Glotzaugen in bestimmte Richtungen gedreht hatten, die wichtig waren.
Damit die Menschen in den hinteren Reihen auch etwas sehen konnten, war ein Plateau aus Holz aufgebaut worden. Es wirkte wie eine offene Bühne, und darauf stand auch der Tisch, den wir ebenfalls vom Plakat her kannten.
Die Bäume waren Schutz gegen die Sonne. Es gab genügend Lücken, um gegen die Seepromenade und den dahinter liegenden See schauen zu können.
Er hatte sich nicht verändert. Die Sonne schien nicht mehr zu hell, und der See hatte sich in sein Bett zurückgezogen. Er war dunkler geworden. Die Wellen kabbelten an das Ufer heran, und sie sahen aus wie kleine Geister, die sich nicht für den richtigen Weg ans Ziel entscheiden konnten.
Leider konnte ich die Berge nicht sehen, und so drehte ich mich um, weil ich Ausschau nach den Schwestern hielt. Nein, sie zeigten sich nicht. Nur immer mehr Zuschauer trafen ein. Ab und zu war auch Jaqui’s Stimme zu hören, der seine Scherze machte.
Am Wohnmobil tat sich auch nichts. Um 21.00 Uhr sollte der Spaß beginnen. Ich hatte meine Probleme, was die Pünktlichkeit anging, aber eine Minute zuvor erschien plötzlich Jaqui. Mit einer geschmeidigen Bewegung sprang er auf die Holzplattform und blies in eine megafonähnliche Tröte. Der Ton war so laut, dass er auch in der letzten Reihe gehört werden konnte.
Es wurde still. Jaqui funktionierte die Tröte zum Megafon um, damit er seine kurze Rede halten konnte. Er sprach von der Weltsensation des Duo Infernale und wie einmalig die Zwillingsschwestern waren, die die Gesetze der Physik auf den Kopf stellten und allein die Magie wirken ließen.
»Und nun, meine Herrschaften, freuen
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