Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
verstanden und sie unterbrochen. Er wollte offensichtlich gewisse Dinge nicht am Telefon besprechen und bat sie zwei Tage später mit dem Kunden in sein Büro nach Vancouver zu kommen. Obwohl diese Flugkosten eigentlich ihre finanziellen Mittel überstiegen, hatte Aiden zugesagt. Heldenhaft beschloss sie ihr Gespartes vom Konto zu holen und zu investieren. Das Platin war da und es war wertvoll. Sie spürte, dass ihr Geld sicher war. Solutosan machte keineswegs den Eindruck eines Betrügers.
Aiden fuhr den Highway nach Norden und träumte. Er hatte etwas, dass sie ihre Vernunft über Bord werfen ließ. Er war mittellos und heimatlos, und trotzdem fühlte sie sich bei ihm auf eine eigentümliche Art geborgen. Nein, er würde sie nicht enttäuschen. Ihr Gefühl konnte sie nicht so trügen. Sie hatte einige Lebensmittel eingekauft, die in zwei Papiertüten neben ihr auf dem Sitz standen.
Sie klopfte an das raue Holz der Hütten-Tür. »Solutosan?« Niemand antwortete. Wo war er nur? Sie betrat das Blockhaus. Es drang nur wenig Licht durch das verschmutzte Fenster. Solutosan lag auf einem der Betten und schlief. Ob sie ihn einfach so wecken durfte? Und wie? Aiden trat neben ihn. Er atmete nicht. Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. Sie wartete einige Sekunden. Nein, seine breite Brust hob und senkte sich nicht. Es konnte doch nicht sein, dass er tot war! Sie legte ihm die Hand auf die Wange. Er war warm – seine Haut weich und haarlos. Er holte Luft und schlug gleichzeitig die Augen auf.
Aiden! Die rothaarige Schönheit kniete neben ihm und betastete ihn. Wie gern hätte er die Augen wieder geschlossen und diese Berührung genossen. Aber sie nahm die Hand fort.
»Entschuldige!«, stieß sie hervor. »Ich dachte, du wärst ...« Sie stockte.
»Tot?« Er legte seinen Arm unter den Kopf und lächelte sie an. »Wenn ich in meinem Ruhemodus bin, atme ich nicht so oft. Tut mir leid, wenn dich das erschreckt hat.« Er richtet sich auf und sah sie erwartungsvoll an. Hatte sie etwas erreichen können? Aiden setzte sich zu ihm auf die Bettkante.
»Ich habe Lebensmittel im Auto. Könntest du sie bitte holen?« Er nickte, erhob sich und lief zur Tür. Ihr Blick folgte ihm. Als er mit den Einkäufen zurückkam, musterte sie ihn immer noch auf diese Art. Das machte ihn verlegen.
Er stellte die braunen Papiertüten auf den Holztisch. Aiden trat zu ihm und packte einige bunte Tüten, Früchte und Flaschen aus. Solutosan schluckte.
»Das ist wirklich sehr nett von dir, Aiden.« Wie sollte er das jetzt erklären? Als Duonalier nahm er ausschließlich den Extrakt der Donapflanze zu sich, die überall auf Duonalia wuchs – teilweise sogar wild. Aus ihren unterirdischen Mandeln wurde eine Art Milch extrahiert, die so nahrhaft war, dass sie die Einwohner alleinig ernährte. Sie hatten noch getrocknetes Dona für einige Zyklen – nein, Tage, korrigierte Solutosan seine Gedanken. Er musste dringend versuchen, geeignete Nahrung zu finden.
Er blickte die neugierige Aiden an, und entschloss sich das Thema zu übergehen. »Konntest du den Makler erreichen?«
Aiden nickte leicht enttäuscht. »Ja, wir haben einen Termin in Vancouver in zwei Tagen.«
»Wo ist Vancouver?« Solutosan drehte den kleinen Computer zu sich.
»Etwa tausend Kilometer von hier.« Sie sah mit ihm auf den Bildschirm, denn er hatte Google Earth geöffnet.
»Wie kommen wir da hin?« Aiden betrachtete ihn wieder mit diesem eigentümlichen Blick.
»Wir fliegen.«
»Womit?« Sein Kreuzer lag für immer am Boden.
»Mit einem Flugzeug? Du stellst wirklich seltsame Fragen. Seid ihr nicht mit einem Flieger hergekommen?« Aiden starrte ihn an.
»Ja, sicher.« Solutosan beschloss, auch die Diskussion über die Reise zu verschieben und sich erst einmal alleine schlauzumachen. Verlegen fummelte er an einer der Tüten.
»Das sind süße Milchschnitten.« Aiden lächelte. »Möchtest du eine probieren?« Milch! Ihr Götter! Von welcher Pflanze? Oder welchem Tier? Was konnte ihm passieren? Ihm konnte schlecht werden. Er nickte tapfer.
Aiden hatte einen Riegel aus der großen Packung gelöst und hielt ihm die Süßigkeit hin. Versichtig nahm sie entgegen und wollte hineinbeißen.
»Nein!« Aidens Stimme klang entsetzt. »Erst auspacken! Gibt es in Russland keine Milchriegel?« Wieso Russland? Er sah zu, wie sie das Testobjekt auswickelte. Sie dachte, er wäre aus Russland. Er wusste wohl nicht, was das für ein Land war, aber es schien für sie in Ordnung zu sein.
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