Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
tuffigen Wolkenbänke unter dem Flugzeug. Da das Sternentor auf einem völlig anderen Planeten war, den sie garantiert niemals betreten würde, war es eigentlich müßig darüber nachzudenken.
»Ich war schon immer ein Mensch, der im Hier und Jetzt lebt«, bekannte sie. »Ich mag nicht über die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenken, sondern ich schätze den Augenblick. Du hast recht. Ein ewiges Leben wäre wohl nichts für mich.«
»Es ist richtig, das so zu sehen«, sagte er und streichelte ihre Wange.
Aufmerksam betrachtete sie ihn und nahm sämtliche Details seines Gesichts auf. Dabei hatte sie bereits jetzt schon das Gefühl, dass sie jede Pore von ihm kannte – und liebte. Wie stark verband sie der gemeinsame Urlaub letztendlich? Sie war so verliebt, dass sie nie wieder auch nur eine Sekunde von seiner Seite weichen wollte und sie das dringende Bedürfnis verspürte ständig an seinem Leben teilzunehmen – alles mit ihm zusammen zu erleben. Er hielt den ganzen Rückflug über ihre Hand.
Die von Solutosan gebuchte Agentur funktionierte reibungslos. Sie wollte überhaupt nicht darüber nachdenken, was dieses komplette Arrangement letztendlich gekostet hatte, und fragte ihn auch nicht danach. Die Reise war ohne Schwierigkeiten und Passkontrollen überstanden, und ehe sie sich versah, saß sie bereits im Taxi vom Flughafen nach Hause.
Im Calgary regnete es in Strömen, die Stadt erschien ihr grau und öde. Sie rückte näher an Solutosan heran, um von ihm etwas Wärme zu bekommen. Der Wagen musste an einer roten Ampel halten. Direkt daneben stand eine Zeitungsbox.
Solutosan sah aus dem Fenster und befahl dem Fahrer kurz zu warten. »Komme sofort wieder!« Eilig sprang er aus dem Fahrzeug, kaufte er eine Zeitung und kam ebenso schnell zurück.
Aiden wunderte sich über seinen Gesichtsausdruck. Er überflog den Leitartikel, der lautstark Gerechtigkeit forderte für die vielen Morde, die in Vancouver geschahen. Das Blatt berichtete, dass etliche Männer und Frauen brutal abgeschlachtet worden wären – bei allen hätten Augen und Gehirn gefehlt.
»Wie gruselig«, kommentierte sie schaudernd.
Stirnrunzelnd steckte Solutosan die Zeitung ein.
»Was hast du?« Aiden sah ihn prüfend an. Sie fühlte, wie sich eine dunkle Wolke im Auto zusammenbraute.
»Nichts – beziehungsweise ich bin mir nicht sicher. Ich muss mit meinen Kameraden sprechen. Diese Morde sind auffällig.« Sie merkte, dass er nicht mehr dazu sagen wollte und ihr Herz wurde plötzlich tonnenschwer. Er schien nicht bereit zu sein, die erworbene Nähe aufrecht zu halten und sie an seinen Dingen teilnehmen zu lassen. Oder redete er nicht wegen dem Taxifahrer und sie bildete sich das nur ein? Sie blickte auf sein steinernes Profil. Die alte Distanz zwischen ihnen hatte sich wieder aufgebaut.
Bar war mit Psal auf dem Weg zurück zur Basis. Er blickte nachdenklich aus dem Fenster, während sie am Lenkrad saß. Bei den Bacanis hatte eine Veränderung stattgefunden. Die fleischliche Nahrung machte ihre Seelen stärker, aber auch wütender und aggressiver. Die Milch der Nahrungsmütter wirkte ausgleichend auf das Gemüt, wie ein leichter Tranquilizer. Das fehlte nun. Bar spürte es an sich selbst. Im Gegensatz zu früher kochte er manchmal regelrecht vor Wut und wurde gewalttätig.
Sie besaßen inzwischen zwei Autos. Nun konnten sie ihre Nahrungsaufnahme besser planen. Bar fuhr gern mit Psal, auch wenn er sich vor ihr verbergen musste, während er die Fortpflanzungsenergie bei den Menschen genoss. Er wusste, das stieß sie ab. Aber er war darauf so gierig geworden – besonders bei dicken und hellhaarigen Opfern. Die saugte er einfach unersättlich tot.
Psal bog mit dem Auto in den Schuppen ein, als ihnen Krran aufgeregt entgegen eilte. »Das müsst ihr euch ansehen!« Er sprach bacanisch und hatte vor lauter Aufregung vergessen, dass es eigentlich längst Gesetz für die Bacanis war, Englisch zu sprechen.
Krran führte sie in einen abgelegenen Teil der Basis in einen Vorratsraum. Dort lag eine der Hündinnen in den Wehen, die er und Pok gedeckt hatten. Neben ihr auf dem blanken Fußboden lag ein kleines Wesen, nackt und fauchend.
Bar kniete sich daneben und betrachtete es erstaunt. Das winzige Tier, das aussah wie ein halb verwandelter Bacani, fauchte kratzbürstig. Sein langer Schwanz schlug peitschend um sich. Bar hob es auf und studierte es näher. Es versuchte sofort, ihn in den Finger zu beißen. Bar lachte heiser und fuhr
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