Duocarns - Die Ankunft Sonder-Edition (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
besser, als gegen diesen unsichtbaren Feind ankämpfen zu müssen. Ausgerechnet er, der Krieger, hatte nun als einzige Waffe Liebe und Geduld. Seine Freunde waren auch keine wirkliche Hilfe.
Lediglich Pan heiterte sie mit seiner drolligen Art auf. Er konnte sich nicht mehr vorstellen, ohne den kleinen Bacani zu leben. Dass er jemals daran gedacht hatte ihn umzubringen! Der Junge war jetzt fast so groß wie Chrom, halbwüchsig und schlaksig, quicklebendig und auf Abenteuer aus. Das wurde oftmals zum Problem, denn sie mussten ihn vor den Menschen schützen. Da er sich nicht verwandeln konnte, lief er ständig wie ein kleiner Faun durchs Haus. Es war selbst für Aiden unmöglich ihn zu tarnen.
Solutosan wusste, dass Pan unter seiner Isolation litt. Am liebsten wäre er mit den Menschenkindern herumgetollt und in deren Schule gegangen. Aber so musste Chrom ihn unterrichten und Lady passte ununterbrochen auf ihn auf. Immerhin hatte er sich zum kleinen Computergenie entwickelt – der Apfel fiel eben nicht weit vom Stamm – wie die Menschen sagten.
Chrom war unglaublich stolz auf Pan, mochte allerdings dessen Hacking-Ambitionen überhaupt nicht. Für Pan war es ein Sport, sich auf stark geschützte Seiten zu hacken. Chrom meinte, er würde die Duocarns damit noch irgendwann in Teufels Küche bringen. Jedoch Pan war nicht dumm und verschleierte seine Wege im Netz geschickt. Solutosan hatte ihn schon etliche Male gewarnt, die Gesetze der Menschen zu beachten, aber der Kleine nahm alles auf die leichte Schulter.
Solutosan klopfte an Tervs Zimmertür. »Terv?« Tervenarius saß auf seinem Bett und las zwei Bücher gleichzeitig.
»Muss mit dir reden«, begann er wie gewohnt telepathisch.
»Okay.« Terv legte die Bände zur Seite. »Was Neues von den Bacanis?«
»Nein, bloß wenn mich mein Bauchgefühl nicht trügt, passiert da bald etwas.«
Terv nickte.
»Aiden trauert immer noch. Sie kommt aus diesem Tief nicht heraus. Ich will sie in dem Zustand aber nicht allein lassen. Auf der anderen Seite finde ich, dass es Zeit ist hier zu verschwinden. Calgary geht allen auf die Nerven. Der Winter war lang genug. Wir hauen ab nach Vancouver. Ich wollte dich beauftragen, dort ein geeignetes Haus zu suchen. Wenn du rüber fliegst, kannst du auch direkt den nächsten Platindeal mit Bill machen.«
»Okay, kein Problem.« Terv fand die Idee mit der Ortsveränderung prima. »Warum schickst du nicht Meo?«
Solutosan überlegte kurz. »Nein, du bist der Beste dafür.« Das hatte er im Gespür.
»Alles klar, wie du meinst.« Terv schmunzelte und erhob sich. »Ich kaufe in Vancouver als Erstes ein weiteres Auto.«
Solutosan grinste breit. » Ich lass mich überraschen.«
Aiden wurde benommen wach. Wo war Solutosan? Sie blinzelte. Er hatte sie wieder betäubt. Sie fühlte sich elend und desorientiert. Sie versuchte, nicht an Oma zu denken, denn das trieb ihr sofort die Tränen in die Augen. Wie hatte sie nur so agieren können? Sich einfach völlig blauäugig an so einen Kerl zu wenden. Wieso hatte sie Nasty nur blindlinks vertraut? Sie packte eines der großen, weißen Kissen und warf den Kopf hinein. Warum konnte sie diese Gedanken nicht loswerden? Zumal sie sah, wie auch Solutosan litt. Er stand ihrem Zustand hilflos gegenüber und hasste es. Das spürte sie.
Doris hatte sie ein paarmal angerufen und versucht, sie wieder in den Job zu locken, aber sie fühlte sich dazu außerstande. Wie sollte sie jemandem in diesem Zustand helfen? Um auf der Straße zu arbeiten, braucht man seelische Stabilität, dachte sie, knuffte das Kissen und drehte es.
Aber war es wirklich die Lösung von Selbstvorwürfen geplagt im Bett liegenzubleiben? Solutosan wollte weg aus Calgary und den Bacanis hinterher. Selbst wenn sich seine Ahnungen als Hirngespinste herausstellen sollten: Das war seine ursprüngliche Aufgabe. Und sie? Sie hatte auf einmal keine Funktion mehr. Sie fühlte sich so leer. So lange hatte sie sich um Oma gekümmert. Oma! Wieder der Gedanke an sie.
Aiden wühlte nach ihrem Taschentuch unter dem Kissen. Vermutlich hatte Solutosan mit seinem Ortswechsel recht. Sie putzte sich die Nase. Sie sah hässlich aus. Ewig verheult. Dass Solutosan sie so überhaupt noch mochte, war ein Wunder. Aber er war sowieso nicht nach menschlichen Maßstäben zu messen. Er hatte andere Werte.
Die Tür öffnete sich. Da stand er. Ihr Herz machte einen fast schmerzhaften Satz. Sie versteckte schnell das Taschentuch und lächelte ihn an. Sie
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