Duocarns - Die drei Könige (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
kein Problem mehr. Schau!« In der Tat war seine Kleidung intakt. »Ich weiß inzwischen, wie man unbeschadet reisen kann. Ich werde sie zur Sicherheit trotzdem selbst verwahren.« Er schob den Behälter in die Tasche seines Gewandes.
»Ich komme gleich wieder«, verkündete Ulquiorra. Er nickte. Jetzt war alles gut – er wartete gerne. In wenigen Minuten würde er in Davids Armen liegen. Er konnte heimkehren. Endlich!
Der Esel stand in seiner Box und zitterte. Die Misshandlungen hatten ihm schwer zugesetzt. Die Tierärztin hatte ihn versorgt. Nun konnte man nichts mehr für ihn tun – jetzt hieß es abwarten. David gab dem Tier Wasser in seinen Behälter und Heu in seinen Trog. Dann streichelte er ihn vorsichtig.
Der Esel war eines der vielen Tiere, die die Station inzwischen aufgenommen hatte. Vor zwei Tagen hatte ihnen jemand sogar eine Boa Constrictor gebracht.
Chrom war dabei, die Glasplatten für das große Terrarium zu setzen. »Hilfst du mir mal bitte, David? Wir müssen sofort Silikon um die Kanten ziehen – sonst fällt es vielleicht wieder auseinander.«
David nickte. Seit Tervenarius Weggang sprach er nicht viel – eigentlich gar nicht mehr. Er hatte in keiner Beziehung mehr viel gemacht. Sein Haar war strähnig und es war ihm gleichgültig, ob er rasiert war oder was er anhatte. Er übernahm alle Arbeiten, die man ihm gab, schweigend. Wenn er abends mit den anderen am Tisch saß, trug er wenig zur Unterhaltung bei. Nicht, dass das sonderlich aufgefallen wäre, denn Pan und Frran waren lebhaft, zappelten und schnatterten ununterbrochen.
Er besaß noch seine Wohnung mit den Pflanzen und den Aquarien, hatte jedoch einen Bekannten gebeten, sich um die Tiere zu kümmern. Er hatte es nicht übers Herz gebracht sich ganz von ihnen zu trennen, schaffte es aber auch nicht, die Energie aufzubringen, regelmäßig nach Vancouver in die Stadt zu fahren.
Da Chrom seine Hilfe beim Terrarium nicht mehr benötigte, ging David langsam zu den Hundezwingern. Die Hunde begrüßten ihn schwanzwedelnd. Er öffnete den beiden Pudeln und dem Schäferhund die Boxen und spielte ein wenig mit ihnen.
Er ließ die Hunde im Freigehege und suchte in der Vorratskammer ein kräftiges Seil. Wie an Schnüren gezogen öffnete er die Klappe zum Dachboden, zog die schmale Leiter herunter und kletterte hinauf. Oben lehnte er sich mit der Stirn an die rau verputzte Wand. Er konnte nicht mehr. Er hatte sein Lebensziel und seine Lebensfreude verloren. Er war tot, lief nur mechanisch herum.
Fast vier Jahre waren vergangen, seit Tervenarius verschwunden war. Er hatte gedacht, dass er die Trauer überwinden würde, aber dem war nicht so. Jetzt war er einfach nur müde. Er wollte nicht mehr.
David schlang den Strick um den Dachbalken, verknotete ihn und machte an der anderen Seite eine Schlaufe. Er sah sich um. War da kein Hocker oder eine Kiste? Am Ende des schummrigen Raumes entdeckte er einen alten Stuhl und ging, um ihn zu holen. Ohne aufzublicken, zog er ihn zu dem baumelnden Strick.
»Was machst du da?«
David zuckte zusammen. Er hatte Tervenarius’ Stimme gehört. Er hatte Halluzinationen. Er stellte den Stuhl in Position und schaute zu dem Seil hoch. Wie in Trance wollte er das Bein heben um auf den Stuhl steigen, als ihn starke Arme von hinten umschlangen. Sie hielten ihn fest. Er fühlte einen Kopf auf seiner Schulter. Spürte einen Mund auf seinem Hals. David stand da und zitterte.
Kräftige Hände drehten ihn um und er blickte in ein paar goldene Augen. Tervenarius sah ernst aus, aber die Liebe strahlte aus seinem Blick. Er nahm seinen Kopf in beide Hände und küsste seine Stirn, die Lider, seine Wangen, blieb heftig und fest auf seinem Mund, streichelte mit der Zunge seine aufgesprungenen Lippen – löste langsam seine Erstarrung. Er war zurückgekommen!
David weinte. In Strömen flossen die Tränen aus seinen Augen. Tervenarius küsste sie von seinen Wangen. »Es ist gut«, flüsterte er. »Alles ist gut. Ich bin bei dir. Ich liebe dich!«
Tervenarius nahm ihn auf die Arme wie ein Kind – nein, so wie er ihn auch getragen hatte, als sie sich zum ersten Mal begegneten. Er trug ihn aus dem staubigen Dachboden nach unten. Terv lief mit ihm in den kahlen Raum, in dem er hauste, schubste mit dem Fuß die Tür hinter sich zu und setzte ihn auf dem Bett ab. David starrte ihn an. Tervenarius trug ein weißes, glänzendes Gewand wie ein Engel, der soeben aus dem Himmel zu ihm gekommen war.
Er schob sich
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