Duocarns - Die drei Könige (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Erwägung zu ziehen?
David lehnte sich ins Kissen zurück. Er musste sich eingestehen – er hatte Angst. Er fürchtete sich vor seinem eigenen Mut, der ihn mit Terv den heutigen Tag hatte planen lassen. Beklommenheit und Sorge legten sich wie ein graues Gespenst über ihr Bett.
Tervenarius schlug augenblicklich die Augen auf. »David?« Er drehte sich zu ihm, musterte ihn besorgt mit dunkel-goldenem Blick. »Komm her!« Terv zog ihn nah an sich heran. »Hab keine Angst«, flüsterte er und strich ihm zärtlich über das Haar.
David schmiegte sich an ihn. »Hast du dich durch das Tor verändert? Ich meine – warst du schon so, wie du heute bist?«
Tervenarius drückte Davids Kopf an seine Brust und überlegte. »Ich habe mich körperlich und geistig gewandelt. Mein Leib ist durch das Sternentor unsterblich geworden, die Zeit wurde angehalten. Ich habe mich seitdem nicht mehr verändert. Und die Seele?« Terv streichelte ihn, ohne ihn anzublicken. »Ich habe mich weiterentwickelt, denn man lernt ja weiterhin, macht Erfahrungen. Man weiß, dass das Wissen, das man sich aneignet, für immer ist. Das ist der große Unterschied zum begrenzten Dasein. Um in einem unsterblichen Körper mit einer immerwährenden Seele die Zeit zu überdauern, muss man sehr stark sein, denn die Seele ist und bleibt verletzlich. Ich will dir nicht verschweigen, dass es auch Zeiten gab, an denen ich völlig verzweifelt war und meine Unvergänglichkeit als Fluch empfunden habe. Was mir in diesem Moment geholfen hat, war die Gemeinschaft der Duocarns. Ich war nie allein mit meinem Problem. Die anderen haben mit mir gefühlt.«
David lauschte Tervs Worten – nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen. »Ich will bei dir sein und dir eine ebensolche Stütze sein wie Solutosan, Patallia, Meodern und Xan. Ich bin stark. Vielleicht sogar stärker als du denkst. Ich fürchte nur das Ungewisse der Veränderung.«
»Ja, David, alles ist möglich. Das Tor ist ein Mysterium. Du musst dir klar darüber sein, dass du ein Risiko eingehst. Möchtest du es trotzdem? Noch kannst du nein sagen.«
David schüttelte den Kopf. »Ich vertraue darauf, dass das Schicksal es gut mit mir meint. Es hat dich geschickt, als ich am Ende war. Ich werde diesen Neuanfang wagen, denn es wird eindeutig ein neues Leben sein. Auch ich bin danach nicht alleine.«
Ter schlang die Arme fester um ihn. »Ja, ich bin für dich da. Ich und die anderen Duocarns.«
David küsste Tervs weiche Haut auf dessen Brust sanft, wanderte mit den Lippen höher, seinen weißen, kräftigen Hals hinauf, beendete die Erkundung auf seinem Mund. Er fühlte, wie Erregung ihn erfasste.
»Nein, David, schau es ist schon Tag.«
Terv hatte recht. Inzwischen drangen helle Strahlen durch das Fenster. »Da du dich nun endgültig entschieden hast, lass uns aufstehen. Ich möchte dich gerne vorbereiten.«
Tervenarius packte einige Dinge in eine geflochtene Tasche und streifte sein Gewand über. Er trug mit Vorliebe immer noch das weiße Serica-Gewand, das er aus Sublimar mitgebracht hatte. Er holte zwei Becher Dona aus dem Vorratsraum und ein Stück Donakuchen für David, von dem er wusste, dass er ihn mochte. David bekam kaum einen Bissen herunter und Terv drängte ihn nicht. Er hatte inzwischen wieder zugenommen und sein Körper war wohlgeformt, wie zu der Zeit, als sie sich kennengelernt hatten.
Sie traten, ohne einem der anderen Bewohner zu begegnen, aus der alten Donafabrik und wanderten die sonnenbeschienenen Steinwege bis zu einem Transportband. Tervenarius führte ihn. Sie wechselten mehrmals das Band, nahmen den schmalen Pfad, bis zu einem der kleinen duonalischen Seen. Das Wasser lag ruhig, von bunten Schleiern bedeckt. Am Rand wucherten weiß blühende Binsen.
David sah Tervenarius forschend von der Seite an. Was hatte er vor? Der lächelte nur, das Gesicht beherrscht und konzentriert, trat zu David und zog ihm sein Gewand über den Kopf. Sicher geleitete Terv ihn durch eine schmale Lücke in den Pflanzen ins Wasser. Der Untergrund war sandig und weich. Davids Füße gruben sich leicht ein. Das kühle Nass umschmeichelte seinen Leib. Terv, immer noch in seinem Serica-Gewand, führte ihn weiter, bis der Wasserspiegel an seinen Bauchnabel reichte. Das weiche Tuch, das sein Geliebter benutzte, um ihn zu waschen, glitt über seine Haut. Langsam und konzentriert ließ er ihm das Wasser sanft über den Kopf laufen. Wie bei einer Taufe, dachte David. Tervenarius zelebrierte ein
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