Duocarns - Ewige Liebe (Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
wollte. Er war dünnhäutig geworden seit seiner Entführung. Es gab keinen Grund dafür, die Beziehung zu Arinon weiter mit unbegründeten Vorwürfen zu strapazieren. Augenblicklich wurde ihm die ganze Sache mit Smu gleichgültig. Erleichtert lehnte Jake sich an seinen ruhig dastehenden Liebhaber. Er brauchte Ruhe. Er wollte mit Hacke und Schaufel zurück in seinen friedlichen Garten. Er hatte das Bedürfnis, mit den anderen lachend und Dona trinkend in der Sonne zu sitzen. Und er wollte wieder in Arinons starken Armen schlafen.
» Du brauchst dich überhaupt nicht zu verstecken, Lulli«, ärgerte sich Tabathea. » Ich habe dich sowieso schon gesehen!« Die kleine Piscanierin schlängelte sich hinter dem aus Meerschaum geschlagenen Lager hervor, das sie immer zum Schlafen benutzte. Die nahe an Xerxes Höhle gelegene, in den Fels gehauene, Kammer gehörte nur ihr allein, war allerdings winzig. Sie hatte einen zerfetzten Algenvorhang in deren Eingang gehängt, um vor den Blicken von Xerxes Besuchern geschützt zu sein. Lulli glotzte sie an und bohrte sich mit der kleinen Hand seitlich in ihr Atemorgan.
» Was willst du, Lulli?«
»Hast du etwas für mich zu tun?«
Tabathea überlegte, während sie Lulli zusah, wie sie über und unter ihrem Bett umherschwamm. » Ich weiß immer noch nicht, was das für Arbeiten sind, die mein Bruder veranlasst hat, Lulli.«
Die Kleine setzte sich auf ihr Bett und wedelte gelangweilt mit der Schwanzflosse. » Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nur herausfinden konnte, dass dort zwei neue Räume entstehen, Thea. Mehr wissen die Arbeiter auch nicht. Frag deinen Bruder selbst.«
» Seit wann haben Piscanier Humor?«, grollte Tabathea. » Du weißt, dass er mir das niemals sagen würde.« Sie überlegte kurz. » Ja, ich habe eine Aufgabe für dich. Schwimm zur Residenz und beobachte sie. Suche einen roten, großen Mann. Er müsste im Turm wohnen. Sag mir, wo genau er wohnt und ob er sich innerhalb der Residenz bewegt. Aber lass dich nicht erwischen! Achte auf die Squalis!«
Lulli nickte. » Was hast du da in der Kiste?« Sie deutete mit ihren halb durchsichtigen, hellgrünen Fingern auf die Metalltruhe unter ihrem Bett. Sie besaß die Truhe von Kindheit an. In ihr hütete sie alle ihre Schätze – hauptsächlich schöne Muscheln.
Tabathea öffnete die Truhe und Lulli spähte neugierig hinein. » Och, nur Muscheln!«
» Ja, aber hübsche. Schau mal!« Tabathea holte eine rosafarbene, gewundene Schneckenohrmuschel hervor.
» Die ist wirklich schön, Thea. Bekomme ich die, wenn ich deinen roten Mann ausspioniere?«
Tabathea nickte. Sie sortierte ein wenig fahrig die Preziosen in der Kiste. Ihre Finger stießen an eine kleine, schwarze Dose mit acht Ecken. Der Stein. Sie hatte den Stein gestohlen. Aus Rache. Wie wütend und enttäuscht war sie damals gewesen, als ihre Mutter sie zu ihrem verhassten Halbbruder schickte! Sie wusste, dass dieser Stein ihrer Mutter viel bedeutete. Sie hatte nie erfahren, warum er ihr so wichtig war. Eigentlich fand sie ihn hässlich. Sie hatte ihn nur mitgenommen, um ihre Mutter zu ärgern und zu schädigen, denn sie hatte dieses Fortschicken als Rauswurf aufgefasst. Gedankenversunken drehte sie den glatten Steinbrocken in der Hand. Ihre Sirenen-Mutter hatte sogar noch zwei bewaffnete Bedienstete zu ihr geschickt, um nach dem Stein zu forschen. Niemals hätte sie den Diebstahl gestanden!
» Der ist aber hässlich! Warum hebst du den denn auf?« , fragte Lulli neugierig.
Tabathea hielt ihn näher an das schummrige, orange Licht der Kammer. » Ich weiß nicht. Er ist einfach nur grau und glatt. Er schien meiner Mutter viel zu bedeuten.« Sie legte den Stein zurück und schloss die Truhe.
» Ist deine Mutter wirklich eine der Sirenen aus dem Südmeer?« Lullis ohnehin riesigen Glotzaugen wurden noch größer.
Tabathea nickte. » Ja, sie lebt dort bis zum heutigen Tag mit ihren beiden Schwestern. Es wird berichtet, dass sich mein Vater ebenfalls oft bei ihnen aufhält.«
Lulli winkte ab. » Ach, der ist sicherlich den Sirenen verfallen, wie alle anderen auch!«
Tabathea war blitzschnell bei ihr und zog an ihrem dünnen, blauen Tentakel-Zopf. » Nicht so respektlos, Lulli! Er ist immerhin ein Sternengott!«
Die Kleine verdrehte die Glubschaugen. » Na gut, unser Handel gilt! Ich mache mich auf die Suche nach dem roten Mann.« Mit einem großen Flossenschlag glitt sie aus der Kammer.
Tabathea legte sich kurz auf ihr Bett. Zweifellos
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