Duocarns - Ewige Liebe (Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
spät?«
»Wir sind zu spät, Entschuldigung«, sagte eine Stimme, die sie erstaunt aufblicken ließ. Vor dem Tisch standen zwei Männer. Den bunten Vogel erkannte sie sofort. Er hatte wohl ein paar Piercings weniger im Gesicht, war jedoch unverwechselbar in seiner Wildlederhose und einem kunterbunten Wollpullover mit Indianermustern. Aber der Fremde neben ihm war nicht der Mann, den sie erwartet hatte. Groß, breitschultrig mit einem silbrig-weißen Pferdeschwanz, in einem Maßanzug, der mit ihm zu verschmelzen schien. Fasziniert starrte sie in sein extrem weißhäutiges Gesicht, dessen Teint im Licht der rustikalen Hängelampe zart schimmerte. Um so eine Haut zu haben, würden manche Frauen einen Mord begehen, schoss ihr durch den Kopf. Er ist nicht der Chef der Duocarns, war ihr nächster Gedanke.
Der Mann lächelt auf sie hinab. »Dürfen wir Platz nehmen?«, fragte er höflich.
»Natürlich«, stammelte sie. Bleib cool, Daisy, sagte sie sich.
Nachdem die beiden sich gesetzt hatten, blickte sie ihm offen ins Gesicht. »Ich habe jemand anderen erwartet.«
Der Mann runzelte die Stirn und sah seinen Begleiter fragend an. »Sie kennt nur Solutosan«, sagte der Bunte.
»Ah ja!« Er lächelte wieder. »Mein Name ist Tervenarius. Ich bin seit einigen Jahren der Führer der Duocarns. Solutosan hat sich zurückgezogen.« Er drehte nun auch den Kopf zu Rosi und nickte höflich. »Meinen Begleiter kennen Sie vielleicht. Er heißt …« Der Bunte unterbrach ihn.
»Einfach nur Smu«, sagte er.
»Ich bin Daisy«, antwortete sie. »Und das ist meine Freundin Rosi.«
»Sehr erfreut«, erwiderte Tervenarius.
Sie saßen sich in dem schummrigen, rötlichen Licht der Pizzeria gegenüber. Essensdünste zogen durch den Raum. Tervenarius roch Basilikum, Oregano und Knoblauch kombiniert mit Olivenöl. Dieser Geruch würde sich garantiert in seinen Kleidern und seinem Haar festsetzen. Er verstärkte zur Abwehr den Duft von Marzipan und Veilchen der Pilzsporen seiner Haut.
Interessiert musterte Terv die beiden Frauen auf der anderen Seite des dunkel gebeizten Tischs. Die Frau ihm gegenüber war eine Schönheit. Das musste Daisy sein. Die Rothaarige neben ihr war offensichtlich älter und die Geschäftsführerin des Mirrorclubs in Surrey. Ihr Blick war mit unverhohlener Gier auf ihn gerichtet. Er räusperte sich.
»Möchten Sie etwas essen?« Er fand es angemessen das zu fragen. Sie hatten Zeit und eine Mahlzeit würde das Treffen bestimmt auflockern.
Daisy nickte und ergriff die Speisekarte, die Smu ihr reichte. Er selbst studierte ebenfalls die Karte. Natürlich würde er nur Wasser trinken, aber die Ruhe gab ihm die Gelegenheit Daisy näher zu betrachten. Ihre gepflegten Hände mit den manikürten Fingernägeln, das üppige, zu einer Hochsteckfrisur getürmte, rabenschwarze Haar, die langen Wimpern und die vollen, roten Lippen. Nein, er hatte für Frauen wenig übrig, erkannte jedoch, wenn jemand schön war. Und Daisy war auf ihre eigene Art sehr attraktiv. Besonders als sie nun den Blick von der Speisekarte hob und ihn ansah. Was war das für eine Augenfarbe? Sie lächelte.
Hatte sie seine Gedanken gelesen? Sie war nicht dumm, das fühlte er. Und jahrelang an der Seite eines Bacanis zu bestehen, erforderte enorme Stärke. Leicht irritiert sah er auf die sich wölbenden Hügel ihrer Brüste, senkte sofort den Blick. Warum trug sie so ein Kleid?
»Ich denke, ich esse eine Pizza mit vier Sorten Käse«, sagte sie.
»Gute Wahl«, meinte Smu neben ihm. »Ich auch.« Die rothaarige Rosi wollte Lasagne.
Als die Bestellung aufgegeben war und der Kellner sich entfernt hatte, begann Smu leicht ungeduldig zu sprechen. »Wollten wir nicht über Skar reden?«
»Das können wir auch nach dem Essen, Smu«, meinte Terv betont ruhig. »Mich würde interessieren, wer nun die Clubs leitet.« Er drehte sich zu Rosi, die ihn immer noch anstarrte.
Die schien durch seine Frage zu erwachen. »Oh, ähm ja. Ich bin in Surrey, Ptar in Tacoma und in Seattle ist ein Bekannter von mir namens Bill. Skar, Daisy und Jim pendeln im Moment zwischen Vancouver und Portland.« Sie warf einen Blick auf ihre Freundin. »Skar ist heute Abend in Portland. Aus diesem Grund konnte Daisy überhaupt mal weg.«
»Ich muss den Club um zehn Uhr öffnen«, bestätigte Daisy und sah an sich herunter. »Deshalb auch das Kleid.«
War es ihr peinlich, so entblößt in dem Restaurant zu sitzen? Terv zog das Sakko aus, stand auf und hängte es ihr über die
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