Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
Er gähnte lauthals.
» Ja, das weiß ich! Spitz mal die Ohren. Du musst mir bei etwas helfen. Am besten erzähle ich dir das persönlich.«
»Jaja!« Sie hörte, wie er den Kopf in sein Kissen fallenließ. »Bin bis morgen Abend wieder fit«, grunzte er schläfrig.
»Morgen Abend? Bestens! Ich habe sonntags frei. Wir sehen uns. Bye Sweety!«
Sie nannte ihren alten Freund Smu immer Sweety, Honey oder Baby, um ihn zu ärgern. Sie würde das geheimnisvolle Zeug natürlich nicht ihrem Chef geben. Nur der Teufel wusste was das war! Sie nahm die Visitenkarte in die Hand. »Ron Bauer – Medicals« stand da in goldenen Lettern. Wie auch immer. Aber sie würde mit Smus Hilfe der Sache hinterher forschen. Ihr Freund Smu – Abkürzung für Samuel, war ein wirklich guter Privatdetektiv.
Psal schmiss ihren Autoschlüssel auf das Tischchen in der Diele und spähte ins Bett. Es war leer. Schade. Wo war Chrom denn? Chrom stand vor dem Sofa im Wohnzimmer und hatte ihre gerollte Sofadecke unter dem Arm und eine kleine Plastiktüte mit diversen Dosen in der Hand. Er strahlte sie an. Flupp! Schon war Psals Herz ganz oben im Hals!
»Lust auf Picknick?« Er blinzelte lächelnd.
»Super Idee! Hast du schon alles?«
»Na, viel brauchen wir ja nicht für ein Picknick.« Er schwenkte die Tüte und Psal musste lachen. Was für eine Erleichterung. Sie musste keine bluttriefenden Menschenteile mehr essen!
Sie fuhren mit ihrem alten Ford in Richtung der Bacani Basis, weil das die einzige Gegend war, in der Psal sich einigermaßen auskannte, und von der sie wusste, dass sie waldreiche und schöne Plätze besaß. Sie stiegen auf einem höher gelegenen, kleinen Parkplatz aus und nahmen ihre Sachen. Es war noch warm, aber man konnte den Herbst schon riechen. Chrom schnupperte in die Luft.
Psal nahm ihn an der Hand und zog ihn in den Wald. Sie wanderten eine ganze Weile bergauf. Die Tannen wichen einer zerklüfteten Gebirgslandschaft mit vielen kleinen Büschen, weiten Flächen wilder Blumen und wogendem Gras. Hier breitete Chrom die Decke aus und zog sich aus. Psal tat es ihm gleich und warf ebenfalls ihre Kleider ins Gras.
Sie legten sich hin und blickten in den blauen Himmel. Nur das Summen der Insekten und das Zirpen der Grillen war zu hören. Chrom tastete nach ihrer Hand. Streichelte sie zart.
Psal schloss die Augen und genoss seine Berührung. Die warmen Gefühle durchliefen ihre Hand und ihren Arm, breiteten sich in ihrer Brust aus. Er hatte sehr geschickte Hände. Streichelte ihre sensitive Handfläche. Das warme Gefühl wurde stärker. Sie spürte es durch ihren ganzen Körper fließen. Er war der für sie bestimmte Partner. Da war Psal sich nun sicher!
Psal richtete sich auf, stützte den Kopf auf die Hand und sah ihn an. Seine scharf geschnittenen Züge mit den geschlossenen Augen sahen sehr sinnlich aus in dem Licht. Die Perücke hatte er abgenommen. Ihr Herz klopfte. Sie rutschte näher an ihn heran, berührte seinen weichen Mund mit ihren Lippen. Zart streichelte sie sein haarloses Gesicht. Er hielt die Augen genussvoll geschlossen.
Was war es doch für ein himmelweiter Unterschied zwischen den Bacani Stammvätern und ihm! Er war anschmiegsam und feinfühlig. Bar oder Krran hätten sicherlich längst versucht sie zu besteigen, grinsend überzeugt von ihrer Männlichkeit.
Von Chrom wünschte sie sich sehnsüchtig Nähe und Zärtlichkeit und, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, auch mehr. Er wird meine Gedanken gelesen haben, dachte sie, denn er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie innig. Seine Zunge streichelte ihre, verschlang sich mit ihr. Psal knabberte mit den Fangzähnen zart an seiner Lippe. Er öffnete die Augen und ließ sie in seine violetten Seen eintauchen. Jetzt wusste sie, wo sie diesen Farbton schon gesehen hatte! Einer der Seen auf Duonalia hatte diese Farbe! Meist konnte man das Wasser nicht erkennen, weil die Schleier die Wasserfläche bedeckten. Aber sie hatte den See ein Mal gesehen, als der Wind sanft die Schleier weggeblasen hatte. Psal versank in seinen Augen.
Während sie noch abglitt, verwandelte er sich. Sein pelziger gelb-grau gestromter, drahtiger Körper lag neben ihr, er fuhr mit der Zunge aus der spitzen Schnauze und leckte ihr zärtlich das Gesicht - sie weiterhin unverwandt mit dem Blick aus den eindrucksvollen Augen festhaltend. Sein Spiralschwanz umschlang sie. Deutlicher konnte die Aufforderung nicht sein.
Psal zeigte sich ihm ebenfalls in
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