Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
Sekundenschnelle in ihrer vierfüßigen Gestalt. Sie präsentierte ihm ihr wunderschönes grau-violettes, weiches Fell. Neckisch fuhr sie ihm mit den Krallen in seinen dicken Brustpelz und kratzte ihn zart. Ein weiches Brummen entfuhr seiner Brust. Er sprang auf! Seine Augen lachten. Er lief los. Sprang übermütig um sie herum! Sein langer Schwanz peitschte. Psal ging das Herz über! Ein wunderschöner Artgenosse! Sie machte einen Satz auf ihn zu, aber er war schon ausgewichen.
Sie begannen ein atemberaubend schnelles Spiel. Verfolgten sich durch die wogenden Gräser. Verbissen sich ineinander. Rauften. Sie rissen mit den Krallen der Hinterläufe den Waldboden in Stücke. Sie rannte vorne weg. Wo blieb er? Leise auf den Boden gedrückt schlich sie den Weg zurück.
Er ließ sich von seinem Ast fallen. Riss sie atemlos mit sich. Sie kauerte auf die weiche Erde. Da war er hinter ihr. Sie fühlte seinen heißen Leib über sich - spürte seine Fangzähne in ihrem Nacken und ergab sich. Erregt drückte er sein hartes Glied an ihren Körper. Die Wollust schlug über ihr zusammen wie eine heiße Welle. Sie nahm ihn tief auf. Hielt ihn fest. Sie würde ihn nie wieder loslassen wollen - zuckte unter seinen Stößen.
Ihre heiseren Schreie suchten sich ihren Weg zwischen den Bäumen und drangen durch den kleinen, herbstlich-roten Wald.
Smu lehnte neben der Tür des Dojos, als Maureen heraus- trat und sich die Kapuze ihres Regenmantels über den Kopf zog.
»Hey!«, grüßte er.
Maureen grinste. »Hey, Honey!«
Smu schob die Unterlippe vor. Maureen grinste breit. Wieso schaffte sie es immer noch ihn damit zu ärgern?
Sie studierte ihn von oben bis unten und stellte fest, dass es wirklich viel zu sehen gab: Er trug halb geschnürte Springerstiefel zu engen, zerrissenen Jeans, die eins seiner nackten Knie zeigte. Oberhalb der drei verschiedenen Gürtel hatte er seinen muskulösen, schlanken Körper in eine hellbraune, knallenge Wildlederjacke gequetscht, die am Hals mit orangen Hahnenfedern besetzt war. Diese Federn gingen nahtlos in seine wilde orange, rot und gelb gefärbte Löwenmähne über, die über seine Schultern wallte. Sein hübsches, schmales Gesicht war mit etlichen Piercings verziert – davon zwölf allein in den Ohren. Seine grünen Augen musterten sie lächelnd.
»Hey«, lachte Maureen. »Dezentes Outfit heute!«
Smu entblößte seine regelmäßigen Beißer und züngelte mit seiner gespalteten Zunge.
»Uh! Uh!« Maureen lachte und er drückte sie mit einem Arm herzhaft an seine Brust.
Sie hatten sich vom ersten Augenblick an gemocht. Damals im Kinderheim, in das man sie beide gebracht hatte. Zu der Zeit war er noch ein kleiner blonder, dünner Junge. Die Freundschaft zu Smu hatte sich all die Jahre erhalten.
Sie hakten sich unter und wanderten zu Maureens Cabrio. Smu schwang sich über die Tür auf den Beifahrersitz. Sie fuhren zu Maureens Appartement und Smu enterte sofort die Küche, beziehungsweise ihren Kühlschrank. Mit enttäuschtem Gesicht kam er in ihr kleines Wohnzimmer zurück.
»Sag mal, ernährst du dich nur von Naturjoghurt und Kefir?«
»Solltest du auch tun«, strahlte sie. »Das ist gut für die Haut!«
»Meine Haut ist okay«, grinste er.
Sie musterte seinen Teint. Na, das stimmte wohl.
»Jetzt hör mal zu, was ich dir zu erzählen habe.« Maureen schmiss das Päckchen mit dem roten Zeug auf den Tisch.
Smu stutzte, nahm die verschweißte Packung und drehte sie langsam. Dann pfiff er durch die Zähne. »Wo hast du das her?«
»Weißt du, was das ist?«
»Nicht genau, aber ich ahne es. Es soll eine neue Designerdroge auf dem Markt geben – eine rote.« Er hielt das Päckchen gegen die geflochtene Siebziger-Jahre-Lampe in Maureens Wohnzimmer.
Maureen erzählt ihm von Ron und von dem Angebot, die Formel für das rote Zeug zu verhökern. Smu kratzte sich mit seinen farbig lackierten Fingernägeln in seiner bunten Mähne. Er kniff die Augen zusammen, nahm das Päckchen und löste eins der roten Klumpen heraus. Maureen stieß einen Schrei aus und stürzte sich auf ihn, aber er hatte den Brocken bereits heruntergeschluckt.
»Bist du wahnsinnig?«, brüllte sie. »Wer weiß, was das ist!«
Er grinste. »Gleich weiß ich es.«
Maureen raufte sich die Haare. »Komm, kotz es wieder aus!«
»Nö! Jetzt will ich es wissen.«
Maureen schnaufte. Wie würde das Zeug wirken? Würde er jetzt gleich in ihrer Wohnung abdrehen? Sie beglückwünschte sich innerlich zu ihren
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