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Durch die Hintertür

Durch die Hintertür

Titel: Durch die Hintertür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Whopper Hunt ohnehin nie hatte ausstehen können.
    Nachdem wir ein kaltes Hühnchen, einen halben Schinken, den größten Teil eines Einweckglases mit eingelegten Zwiebeln sowie große Mengen an Brot und Käse verputzt hatten – an diesem Abend schienen alle einen Mordsappetit zu haben –, ging Belinda, um nach ihrem Vater zu sehen, während wir anderen uns Rex’ außergewöhnliche Schilderung der letzten beiden Tage anhörten.
    »Es war Mutters Idee, Reg Walworth aus dem Weg zu schaffen«, sagte er, schwer seufzend. »Es tut mir weh, das zu sagen, aber ich hoffe, dass sie geschnappt wird und für ihre Taten büßen muss. Walworth war ein Halunke, aber er hatte nicht den Tod verdient, und ich werde meiner Mutter nie verzeihen können, dass sie die Drahtzieherin war. Es stimmte, dass er Vater erpresste und versuchte, meine Hochzeit zu verhindern – hätte er nur geahnt, welchen Gefallen er mir damit tat! –, doch seine Vergehen waren nichts im Vergleich zu dem, was Mutter ausheckte. Leonard machte sie mit Sergeant Kennington bekannt, einem korrupten Polizisten, den er in einem Londoner Klub kennengelernt hatte – er war bereit, die Drecksarbeit zu übernehmen, wenn man ihn für sein Schweigen fürstlich entlohnte. Ich bin überzeugt, dass er vorhatte, Vater später selbst zu erpressen, aber das kommt sicher bei der Gerichtsverhandlung ans Licht.«
    »Wo ist er jetzt, Rex?«, fragte ich. Das letzte Mal hatte ich Kennington bewusstlos auf dem Boden im Zimmer der Hauswirtschafterin gesehen, mit meinem Sperma bedeckt.
    »Ich habe keine Ahnung. Er ist verschwunden. Ich vermute mal, dass er bei Mutter ist. Sie werden wohl versuchen, das Land zu verlassen; vielleicht haben sie das bereits. Man wird sie schon finden.«
    »Und wie starb Walworth?«
    »Er wurde mit einem Gürtel erdrosselt.«
    Ich rieb mir den Nacken, als ich mich an Kenningtons Vorliebe für Erstickungsspielchen erinnerte. Wie nahe war ich dem Tod gekommen?
    »Der Mord fand in Leonards Räumen statt, ganz wie er es Ihnen erzählte, Mitch. Der Rest der Geschichte war gelogen. Es gab keine Orgie. Charlie war eine Zeitlang anwesend, aber nur, um Tee zu servieren, ehe das Verbrechen begangen wurde. Der arme Walworth – er glaubte, den Coup seines Lebens gelandet und für immer ausgesorgt zu haben, weil die Familie auf seine Forderungen einging. Er hatte keine Ahnung, dass Tee, Sandwiches und höfliche Konversation nur das Vorspiel dazu waren, von Kennington erdrosselt zu werden. Die Leiche wurde in einen Wandschrank geschleift – den Rest der Geschichte kennen Sie ja.«
    »Aber wieso wurde Charlie verhaftet?«
    Rex legte seine Hand auf die Charlies. »Sie wollten Charlie schon lange aus dem Weg haben. Mutter und Vater haben so oft versucht, ihn zu feuern, aber entweder wehrte ich mich dagegen, oder Burroughs tat es. Auf seine stille Art und Weise war Burroughs mutig – auch wenn wir nun wissen, dass er die Lage auf gefährliche Weise ausnutzte. Stellen Sie sich nur vor, wenn die Fotografien von Charlie und mir in London zirkuliert wären!«
    »Machen Sie sich darum keine Gedanken mehr, Rex. Sie können jetzt mit dem Film tun, was Sie wollen.«
    »Schließlich fanden sie jedoch den perfekten Vorwand, um Charlie für immer loszuwerden – sie schoben ihm einfach den Mord an Walworth in die Schuhe und vertrauten auf Kennington, alle entlastenden Argumente einfach abzublocken. Es ist erstaunlich, wie schnell und unauffällig man ein Menschenleben auslöschen kann; man muss bloß die Worte ›warmer Bruder‹ und ›Mörder‹ flüstern, und schon geht ein Unschuldiger in den Tod. Es war Leonards Idee, ›zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen‹, wie er sich ausdrückte – sie wurden Reg Walworth los und benutzten dieses Verbrechen dann, um Charlie ebenfalls loszuwerden. Mit den beiden aus dem Weg stand meiner Vermählung und den vielen finanziellen Vorteilen, die daraus erwuchsen, nichts mehr im Wege.«
    »Aber wenn Sie all das wussten, warum haben Sie sie dann nicht aufgehalten?«
    »Ich wusste nichts davon. Oh, ich hatte schon lange meine Vermutungen, was Vaters Freundschaft mit Reg Walworth anbelangte – aber ich hatte keine Ahnung, dass er ihn erpresste. Und erst bei dieser grauenhaften Teegesellschaft erfuhr ich von den Mordplänen. Ich versuchte, sie aufzuhalten, aber was konnte ich schon tun? Kennington machte Andeutungen, dass jede Einmischung meinerseits Strafverfolgung, Entehrung und Haftstrafe für mich und Charlie nach sich zöge. Und so

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