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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Klatsch regieren lassen. Mein Gott, ich müßte ja dann mit einem Gebetbuch daheim sitzen, wenn ich mich davon be- einflussen ließe.«
    »Na, wenn du nicht ans Heiraten denkst, dann versuch wenig- stens, etwas weniger auffällig zu sein, besonders wenn du mit Da- men der Gesellschaft Verhältnisse anfängst. Jeder wußte von Lady Mariana, sogar als du Schluß mit ihr gemacht hast. Ich hatte ge- glaubt, sie würde es schaffen, deine Marquise zu werden. Das hat mir Sorgen bereitet. Ich hab' sie nie besonders gemocht, diese Lady

Mariana. Ich gebe ja zu, sie ist eine Schönheit, aber für meinen Ge- schmack ist sie ein wenig zu hochmütig. Ich höre, sie ist jetzt hinter größerem Wild her. Dem Duke of Linville. Mit seiner Durchlaucht wird sie aber nichts zu Lachen haben. Der Lachende Lin hat wenig anzubieten außer seinem Titel und seinem Geld. Ich habe noch nie einen ekelhafteren Kerl getroffen, wenn er auch ein Duke ist. Ich kannte ihn schon als Kind, hab' ihn damals nicht gemocht und mag ihn jetzt nicht. Sein Gelächter ist das blödeste, das ich je gehört habe«, sagte Lord Denet angeekelt. »Du warst damals noch zu jung, aber -«
    »Genug von den alten Zeiten, George, bitte«, flehte Lord Tre- vegne und hielt seine Hände hoch. »Ich denke, ich habe meine Ein- stellung zur Ehe klar gemacht, und um deine blühende Phantasie zu beruhigen, sage ich dir, daß mir nie der Gedanke gekommen ist, Lady Mariana, schön wie sie ist, zu heiraten. Sie hat es auch nicht er- wartet. Ich habe mich noch nie an jungen unschuldigen Dingern vergriffen, die meine Absichten oder das Fehlen derselben mißver- stehen würden. Ich mache die Frauen auch nicht glauben, daß ich etwas anderes als eine kleine Affäre im Schilde führe.« Lord Treve- gnes Stimme wurde hart, als er kühl fortfuhr, »und nur manchmal will eine Dame eine vergnügliche Verbindung in etwas länger Dau- erndes verwandeln. Aber das ist noch nie gelungen.« Der Marquis nahm einen Schluck Brandy und sah den schweigsamen George mit zynischem Vergnügen an. »Ich hoffe, damit alle deine Zweifel, die mein Wohlergehen betreffen, aus dem Weg geräumt zu haben, und übrigens, ich werde London bald verlassen.« Er gähnte hinter vor- gehaltener Hand.
    »London verlassen!« rief George aus, als wäre das etwas Uner- hörtes. »Aber, ich verstehe das nicht. London verlassen?«
    »Ja, London verlassen. Bitte George, wir klingen schon wie zwei Papageien«, lachte der Marquis, als George seine Worte nochmals wiederholte. »Ich muß Verschiedenes erledigen, und ich will auf die

Jagd gehen. Bist du jetzt zufrieden? Laß uns von etwas anderem sprechen, mir wird das ziemlich langweilig. All diese Fragen und Antworten, der reinste Katechismus.« Alex tat wieder, als ob er gähnen müßte, und betrachtete George mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck.
    »Bei Gott! Ich glaube, ich langweile dich zu Tode. Du bist ein Dämon, Alex. Dich berührt nichts, alles langweilt dich. Warum ver- läßt du dann die Stadt? Hier gibt's doch jede Menge zu tun. Dein Gutsverwalter kann doch wirklich deine ganzen Geschäfte erledi- gen, es gibt für dich gar keinen Grund, dich auf dem Land herumzu- treiben. Außerdem ist das auch noch verflucht unbequem, wenn du mich fragst.«
    »Du hast dir gerade selbst eine Antwort gegeben, George.«
    »Was?« George warf einen verwirrten Blick auf den entspannt dasitzenden Marquis.
    »Langeweile, George.« Alex erwiderte seinen Blick mit matten goldenen Augen. »Es ist ganz einfach. Ich würde viel lieber am Meer, in der frischen Luft sein, um ein wenig zu jagen, als auf Bälle und Veranstaltungen zu gehen. Diese Reise dient zweierlei Zwek- ken - Erholung und Geschäft, beides ohne Zwang. Und ich kann dir versprechen, daß ich keine Geliebte irgendwo auf meinem Gut ver- steckt habe, noch habe ich Absichten auf die Frau meines Gutsver- walters. Jedoch...« fügte er hinzu, »vielleicht habe ich eine Braut, sicher verwahrt im Herrschaftsschlafzimmer.«
    Der Marquis lachte und erhob sich, als wollte er sich zurückzie- hen, und beendete damit die Unterhaltung. »Hör mal, George, komm doch nach Westerley, wenn dir London auf die Nerven geht. Du bist stets willkommen.«
    »Vielen Dank, Alex. Ich bin froh, daß du mir nicht wegen dem, was ich dir an den Kopf geworfen habe, böse bist, wenn ich mir auch wünsche, du hättest irgendwo eine Braut versteckt«, antwortete er barsch, weil er dem Marquis ehrlich zugeneigt war und ihn fast als

Sohn betrachtete. »Ich gehe

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