Durch Himmel und Hoelle
seine Lip- pen langsam zu ihrem Hals wanderten, seine Zähne an ihrem wei- chen Ohrläppchen knabberten und ihr leise Schauer über den Rük- ken jagten.
Er war anscheinend genauso überrascht wie sie, sie in seinem Bett zu finden. Sie hatte recht damit gehabt, den Marquis traf keine Schuld an diesem Vorfall, aber jetzt mußte sie ihn davon überzeu- gen, daß auch sie daran unschuldig war.
»Ich weiß nicht, wie ich in Euer Bett gekommen bin. Ich- ich war genauso überrascht und schockiert wie Ihr, als Ihr mich hier fandet, aber bitte, Ihr müßt -« erklärte sie stockend, aber sein Mund preßte sich grausam auf ihre Lippen und schnitt ihr das Wort ab. Sie spürte,
wie seine harten Lippen ihren weichen Mund öffneten, und er- schrak zutiefst, als seine Zunge die ihre fand und die geheimsten Winkel ihres Mundes erforschte.
Elysia schnappte nach Luft, als seine Lippen sich von ihren lö- sten, nachdem er ihre Weichheit erkundet hatte. Sein Mund wan- derte wieder mit harten, schnellen Küssen ihren Hals hinunter, und sie spürte, wie seine Hand den Rundungen ihres Körpers folgte und ihn zärtlich streichelte. Sie versuchte sich zu befreien. Sein Mund fand und küßte ihre rosigen Brustwarzen, bis sie hart wurden.
Was tat er ihr nur an? Noch nie hatte sie sich so gefühlt, noch nie hatte sie die Küsse eines Mannes oder die Liebkosungen eines Ge- liebten gespürt. Sie hatte Angst. Aber in ihren Adern rann flüssiges Feuer - eine eigenartige Erregung brannte tief in ihrem Inneren, fast so heftig wie ihre Angst.
»Du hast mich verzaubert«, flüsterte er, während er sie küßte, »mir schwindelt vor Lust. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er ex- plodieren!« Seine Lippen strichen von ihren Schläfen zu ihren wil- den Augen, bis endlich sein Mund besitzergreifend auf ihren rotge- küßten Lippen lag.
»Meine eiskalte, grünäugige Hexe, so verächtlich mit ihrem Flammenhaar - ich werde dich durch die Leidenschaft erwecken, Elysia«, stammelte Lord Trevegne. Ihr Name klang wie eine Lieb- kosung.
Sein Mund preßte sich auf ihren und verletzte sie, als er ihr Stöh- nen und ihren Widerspruch mit hungrigen Küssen erstickte, die im- mer heftiger wurden. Elysia fühlte, wie er etwas suchte, dann spürte sie etwas Hartes, Eigenartiges, das ihrem weiblichen Körper fremd war. Voller Entsetzen kämpfte sie erneut gegen ihn an, aber sie wußte, daß sie verloren war. Und dann hörte sie den Lärm.
Die Tür zu dem Raum flog auf, Stimmen drangen an Elysias Ohr, und sie spürte, wie das schwere Gewicht von Lord Trevegnes mus- kulösem Körper sich von ihrem löste.
»Da wären wir, Terry«, hörte man eine vertraute Stimme, die dann plötzlich innehielt. »Das tut mir aber schrecklich leid! Ich hielt dies für mein Zimmer.«
Sir Jasons Stimme klang erschrocken und zerknirscht. Lord Tre- vegne, der von Elysia beim ersten Laut heruntergerollt war, saß nun aufrecht da und starrte mit bitterböser Miene auf die beiden ver- wirrten Herren.
»Wenn Ihr uns entschuldigen würdet, Trevegne...« Sir Jason hielt taktvoll inne, seine Blicke glitten über Elysias zerzaustes Haar und ihre nackten Schultern, »und Miss Demarice, wir bitten Euch inständig, uns zu verzeihen.«
Der andere Gentleman lief puterrot an, als er Lord Trevegne an- sah und den mörderischen Ausdruck in diesen goldenen Augen ent- deckte. Dann wanderte sein Blick unwillkürlich zu der verführeri- schen Kreatur mit dem wilden, roten Haar und den riesengroßen, grünen Augen, die neben dem Marquis im Bett lag.
»O ja, bitte entschuldigt«, stotterte er und zog sich hastig vor die- sen zwei beunruhigenden Augenpaaren und dem sichtlich wachsen- den Unmut des Marquis zurück - eines Mannes, dessen Zorn er nur ungern auf sich ziehen würde.
Sir Jason folgte ihm etwas gemächlicher. Er warf noch einen Blick über die Schulter, ehe er die Türe zumachte, ein breites, triumphie- rendes Grinsen voller Bosheit im Gesicht, das weder Lord Trevegne noch Elysia übersehen konnten.
Lord Trevegne schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte sich, um die Nebel aus seinem Kopf zu vertreiben. Dann drehte er sich zu Elysia um, und sein Blick war der eines Dämonen. Seine Au- gen waren immer noch dunkel, aber vor Wut, nicht vor Leiden- schaft. »Ich fürchte, ich war nicht in der Stimmung vorhin, Euren Erklärungen zu folgen, aber jetzt will ich die Wahrheit hören und keine Märchen«, fügte er drohend hinzu. »Ich glaube nämlich, wir waren gerade Zeugen einer
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