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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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»Ich habe nicht die Absicht, Euren Antrag anzunehmen. Ich fahre weiter nach London wie geplant und sehe mich dort nach einer Stellung um.« Dabei schaute sie ihm direkt in die Augen. »Ihr beleidigt mich, Mylord. Euer Antrag klang, als wolltet Ihr eine Stute kaufen und deren Vorzüge schildern!«
    »Glaubt Ihr denn wirklich, irgendeine Frau würde Euch als Gou- vernante für ihre Kinder oder als Gesellschafterin einstellen? Seid Ihr Euch nicht Eurer selbst bewußt?« wollte er ungläubig wissen. »Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, die sich nichts auf ihr Aussehen eingebildet hat, und Ihr seid ohne Zweifel eine Schönheit und werdet die Aufmerksamkeit jedes Mannes erregen, besonders wenn Ihr unter seinem Dach schlaft. Ich kann nicht glauben, daß

eine Frau willens wäre, Euch ihrem Gatten zu zeigen. Es wird auch keine Witwe geben, die Euch jeden Tag als Erinnerung an ihre ver- lorene Jugend und Schönheit um sich haben möchte.«
    Elysia blickte zu ihm hoch, auf ihrem Gesicht spiegelte sich der Schreck wider, den seine offensichtlich ehrlichen Worte hervorge- rufen hatte.
    »Und außerdem wird Euer guter Ruf Euch nach London voraus- geeilt sein. Glaubt Ihr wirklich, daß eine anständige Frau Euch an- stellen würde, damit Ihr ihre Kinder beaufsichtigt?« fragte er un- gläubig. »Sir Jason hat sicher keine Zeit verschwendet, diesen Skan- dal unter die Leute zu bringen, natürlich ohne die Rolle zu erwäh- nen, die er dabei gespielt hat. Und wenn es Beckingham nicht macht, dann dieser Dummkopf Twillington. Er kam gestern sehr spät an. Ich glaube, Ihr habt das Vergnügen, seine Bekanntschaft zu machen, erst heute morgen gehabt. Von allen Männern, die ich kenne, ist er der größte Schwätzer. Ihr könnt sicher sein, daß die Clubs in der St. James Street von dieser Geschichte widerhallen. Ohne Zweifel wird er sie ungeheuer ausschmücken. Deshalb, meine Liebe, werden wir ziemlich verrufen dastehen. Das heißt, wenn es möglich ist, meinen Ruf noch zu verschlechtern.« Er lachte. »Aber Ihr, meine Liebe, werdet berüchtigt sein, da man Euch bei mir im Bett entdeckt hat. Eure Chancen, eine anständige Anstellung zu fin- den, sind ungefähr dieselben wie die, die ein Schneeball in der Hölle hätte.«
    »Ihr habt überhaupt kein Mitgefühl für meine mißliche Lage«, beschwerte sich Elysia mit wachsendem Zorn. »Ich glaube, Ihr habt keinen Funken Anstand im Leib.«
    »Nein, ich glaube es auch nicht, aber wollt Ihr mich glauben ma- chen, daß Ihr lieber irgendeine demütigende Stellung annehmen wollt, als einen reichen Herrn von Adel zu heiraten, der Euch jeden Wunsch erfüllen würde?«
    »Wenn Ihr mit dem Herrn, von dem Ihr sprecht, Euch meint - ja,

das würde ich! Ich würde lieber als Küchenmagd enden, bevor ich Euren Namen annähme! Ihr seid kein Gentleman, Mylord«, er- klärte Elysia wütend.
    »Von Geburt ja. Aber dem Ruf nach. . . ?« Er zuckte mit den Ach- seln. »Aber Ihr klingt ganz wie eine beleidigte und verschmähte Dame - wenn Ihr Euch so vorkommt. . . « Er ließ ihre Schultern los, sprang vom Bett und riß die Decke von Elysias nacktem Körper. Er hob sie mit einem Ruck hoch und stellte sie mitten im Zimmer auf den kalten Holzboden, trat zurück und ließ seine Blicke langsam über ihren Körper schweifen. Elysia stand stocksteif da, ihre langen Haare flossen weit über ihre Hüften herab. Ihre Brüste standen fest und rund über einer schmalen Taille und schlanken Hüften. Ihre Haut war weich und weiß wie Alabaster. Sie spürte, wie die Scham- röte ihren ganzen Körper bedeckte, während sie vergeblich ver- suchte, sich mit ihren Händen zu schützen.
    »Das ist nicht notwendig, meine Liebe, ich habe Eure Reize schon gesehen - und auch einige davon genossen«, fügte er höh- nisch hinzu. Sie versuchte seinen nackten Körper nicht anzu- schauen. Er stand völlig schamlos da, mit der breiten, muskulösen Brust mit den schwarzen, krausen Haaren, die sich bis zu seinen schmalen Hüften und muskulösen Schenkeln hinzogen, und stellte seine Männlichkeit zur Schau. Sie hatte noch nie einen nackten Mann gesehen, und der Anblick machte sie verlegen.
    »Wenn Ihr wirklich die wohlerzogene junge Dame seid, die Ihr mir vorspielt, warum plant Ihr jetzt nicht, Euch in einem tiefen, trü- ben Teich zu ersäufen, um Eure Ehre zu retten? Natürlich könntet Ihr auch warten, bis Ihr in London seid, und Euch dann von einer Brücke in die Themse stürzen. Das wäre viel dramatischer, meine Liebe, und die

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