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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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anständigen Pferde im Haus, was?« fragte Jims verständnis- voll. Er wußte, daß kein anderer Stall seinen Ansprüchen an Pferde gerecht werden konnte - genausowenig denen Miss Elysias.
    Elysia lachte. »Ein anständiges Pferd zu finden, war die geringste meiner Sorgen, Jims. Um ehrlich zu sein, es gab gar keine Sattel- pferde. Nur ein paar alte Schindmähren, die eine altmodische Kut- sche gezogen haben.«
    »Ihr seid überhaupt nicht geritten?« krächzte Jims entsetzt. »Der Himmel stehe der Frau bei - sie hat Euch nicht reiten lassen. Wohl, wohl, das ist ein richtig böses Weib«, schimpfte er.
    Elysia lächelte. Wenn er auch nur die Hälfte von dem wüßte, was Agatha ihr angetan hatte...
    »Und hat der Marquis gesagt, Ihr sollt ein bestimmtes Pferd rei- ten?« fragte er und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
    »Nein, um ehrlich zu sein - ich habe Seine Lordschaft nicht um Erlaubnis gebeten«, gestand Elysia wahrheitsgetreu.
    »Das habt Ihr nicht, was?« fragte er und rieb sich das Kinn. »Ja, also ich weiß nicht, ob ich Euch dann lassen sollte, Miss, äh, Lady Elysia. Er ist sehr eigen, wenn's darum geht, wer seine Pferde reiten darf.«
    »Jims!« rief Elysia vorwurfsvoll. »Du weißt doch wirklich am be- sten, daß ich besser reite als jeder Mann. Mit dir und Vater hatte ich die beiden besten Lehrer im Land.«
    »Ja, das hattet Ihr wirklich«, stimmte ihr Jims voller Stolz zu. Er war sich ihrer Reitkünste sehr wohl bewußt, die sie zum Teil von ihm gelernt hatte.

»Ich will reiten, Jims. Ich kann einfach nicht mehr warten, und außerdem ist Lord Trevegne irgendwo auf seinem Besitz unter- wegs. Es kann bis Mittag dauern, bis er zurückkommt, oder noch länger. O bitte, Jims. Ich reite auch irgendeine alte Stute, wenn nichts anderes verfügbar ist«, fügte Elysia verzweifelt hinzu.
    Jims richtete sich zu seiner vollen Größe von einem Meter fünfzig auf. »Also wirklich, Miss - äh, Lady Elysia«, verbesserte er sich, er konnte sich noch nicht so recht an ihren neuen Titel gewöhnen, »Ihr solltet mich wirklich besser kennen. Ich würde Euch doch nie auf etwas anderes als das allerbeste, was der Stall zu bieten hat, setzen.«
    »Ich weiß, daß du es nicht gern tust... aber wenn es sonst keine Möglichkeit gibt - du weißt doch, daß mir das immer noch lieber wäre, als dich in Schwierigkeiten zu bringen, Jims«, erwiderte Ely- sia beschwichtigend.
    »Na, dann sehen wir doch mal, was wir für Euch finden können«, sagte er und musterte einige Pferde, deren Fell wie Seide glänzte. Elysia hätte nur zu gern eines von ihnen geritten, aber er blieb nicht stehen. Ihr Mann hatte wirklich einen ausgezeichneten Geschmack, was Pferde betraf, das mußte sie zugeben, als sie ein Spitzenpferd nach dem anderen passierten. Jims würde doch sicherlich ein Reit- pferd für sie finden, dachte sie besorgt, als sie zur letzten Box kamen - eine, die abseits von den anderen stand.
    »Also, ich weiß nicht, ob Euch der hier gefallen wird, aber Ihr könnt ihn ja mal versuchen, wenn Ihr wollt«, sagte Jims mit zwei- felndem Gesichtsausdruck.
    Elysia schaute in die Box voller Neugier, was Jims für sie ausge- sucht hatte, und ihr stockte der Atem, als sie die geschmeidigen, muskulösen weißen Flanken sah.
    »Ariel!« rief Elysia, riß die Tür auf und rannte auf das große Pferd zu, das sich beim Klang ihrer Stimme umgedreht hatte. Er erkannte sie, schmiegte leise wiehernd seinen Kopf an ihren Hals und schnaubte.

»O Ariel, Ariel«, murmelte Elysia, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie rieb seine samtige Nase und schlang die Arme um sei- nen muskulösen Hals.
    »Wie ich sehe, habt Ihr beide Euch nicht vergessen«, unterbrach sie Jims schließlich mit verdächtig belegter Stimme.
    Elysia ließ Ariel los und drehte sich zu dem kleinen Mann um. Tränen der Dankbarkeit schimmerten in ihren grünen Augen. Sie drückte ihn impulsiv an sich, küßte seine ledrige Wange, weil ihr die Worte fehlten, ihm zu danken. Ariel stupste sie in den Rücken und forderte mit leisem Wiehern ihre Aufmerksamkeit. Sie wandte sich ihm wieder zu und flüsterte ihm leise ein paar Worte ins Ohr.
    »Wohl, Ihr beide gehört zusammen, und keinen anderen hat er auf seinen Rücken gelassen - nicht einmal Seine Lordschaft, und der kann wirklich gut mit Pferden umgehen, so wie ich's selten gesehn hab'. Aber der alte Ariel hat ihn nicht an sich herangelassen - zwei Jahre ist das jetzt her. Aber der Marquis hat trotzdem nicht zugelas- sen, daß er

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