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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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keinerlei Gefahr, und Jims hat das gewußt.«
    »Keine Gefahr! Gütiger Himmel, wenn einer dieses Pferd kennt, dann Jims. Ich muß zugeben, daß du einen guten Sitz hast, aber der Hengst ist wirklich gefährlich. Jims ist ein Narr, daß er dich hat auf- sitzen lassen. Mein Gott, er hat das Miststück trainiert und...«
    »... und ich war seine Besitzerin«, gab Elysia leise zu und beob- achtete die Überraschung in seinen goldenen Augen, die er jetzt für einen Augenblick direkt auf sie richtete.
    »Er hat dir gehört?« fragte er ungläubig.
    Der Marquis sah sie an, als wären ihr gerade Hörner gewachsen, dachte Elysia amüsiert. »Ja, Ariel hat mir gehört, bis ich gezwungen war, ihn versteigern zu lassen, zusammen mit allem anderen, was meine Familie besessen hatte. Nach dem Tod meiner Eltern mußte ich unsere Schulden bezahlen.«
    Der Marquis musterte Elysias trotziges Gesicht aus nachdenklich zusammengekniffenen Augen. »Du warst also Ariels Besitzer. Jetzt weiß ich, warum er sich so stur und widerborstig aufführt. Er schlägt nach seiner Herrin, wenn er sich nicht reiten lassen will«, fügte er leise hinzu.
    Elysia verschlug es den Atem bei diesem unverschämten Ver- gleich, und sie erwiderte giftig: »Wir sind eben beide sehr eigen, was unsere Vorlieben betrifft.«
    »Wirklich tragisch für Euch, Lady Trevegne, nachdem ausge- rechnet ich zufällig Euer liebender Ehegatte bin«, sagte er bedroh- lich, beugte sich blitzschnell zu ihr und hob sie mit einer raschen Be- wegung aus dem Sattel. Er drückte sie fest an sich und ließ sie schmerzlich seine Kraft spüren.
    Elysia wehrte sich vergeblich und starrte ängstlich in sein zorni- ges Gesicht. Sie fürchtete, daß sie diesmal zu weit gegangen war.
    »Dir liegt also nichts an meinen Zärtlichkeiten und meinen Küs- sen«, flüsterte er, und dann bemächtigte sich sein Mund ihrer Lip- pen und ließ sie spüren, wer hier der Herr war. Anfänglich

schmerzte es, doch dann wurden seine Lippen nachgiebiger, dräng- ten sich an die ihren, teilten sie und eroberten ihre Weichheit. Dieser sanfte, völlig andere Angriff war viel erschütternder als seine vorhe- rige Brutalität. Er preßte sie an seine muskulöse Brust und küßte sie, bis er spürte, wie sich ihr Körper in seinen Armen entspannte und Elysia mit einem leisen Seufzer kapitulierte.
    »Bist du sicher, daß du dich nicht nach meinen Küssen sehnst, Elysia?« hauchte er an ihrem zitternden Mund. Sie hielt die Augen fest geschlossen und weigerte sich, in seine goldenen Augen zu schauen, aus Angst vor dem Spott in ihnen. »Schau mich an, Ely- sia«, forderte er hartnäckig und schüttelte sie kurz.
    Endlich öffnete Elysia die Augen und starrte in die seinen, in de- ren goldenen Abgründen sich ihr Haß auf ihn spiegelte.
    »Eines Tages wirst du deine wahren Gefühle eingestehen, Elysia - ich werde dich dazu zwingen«, erklärte er arrogant.
    Er ritt zu der Stelle, an der Ariel friedlich graste, hob Elysia zu- rück in den Sattel und lachte boshaft, weil sie so offensichtlich er- leichtert war, endlich seinen Armen entronnen zu sein. Elysia warf ihm einen mörderischen Blick zu, wendete Ariel und galoppierte in Richtung Haus davon. Der Marquis folgte ihr und hielt mühelos Schritt.
    »Ariel ist schnell, Elysia, aber Sheik ist schneller.« Er grinste über ihr grimmig vorgeschobenes Kinn, aber die Warnung in seiner Stimme war unmißverständlich.
    Es gelang ihr trotzdem, ihm ganz gelassen zu antworten. »Sheik ist ein schönes Pferd, und höchstwahrscheinlich ist er auch schneller als Ariel. Aber Ariel hat Ausdauer, könnt Ihr das von ihm auch be- haupten?«
    »Ich kann ihn hart fordern. Er kommt nur selten ins Schwitzen, und die Luft geht ihm auch nicht so schnell aus. Wie ich sehe, hast du einen guten Reitlehrer gehabt. Jims war sicher schon seit deiner Kindheit bei euch im Stall. Ich muß wirklich zugeben, daß ich selten

einen besseren Sitz als deinen gesehen habe, meine Liebe«, gestand er, als er Elysia beim Reiten beobachtete.
    »Ja, Jims war ein wunderbarer Lehrer, genau wie mein Vater. Aber ich danke Euch für das Kompliment, Mylord«, erwiderte Ely- sia verwirrt von diesem Lob. Dann fügte sie zögernd hinzu: »Ich habe auch bemerkt, daß Ihr Sheik wunderbar unter Kontrolle habt.«
    Der Marquis lachte lauthals, es schien ihn wirklich zu amüsieren. »Das ist das erste Kompliment, das mir meine Frau gemacht hat. Ein wirklich historischer Augenblick. Ich muß nicht nur feststellen, daß meine Frau

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