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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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getötet oder verkauft wird. Er hat gesagt, er wäre ein zu schönes Tier, um ihn aus dieser Welt zu befördern, auch wenn er of- fensichtlich ein Pferd sei, das nur einen Herrn anerkennt. Und weil er gesehen hat, daß ich ihn kenne und für ihn sorgen kann, hat er dem Tier seinen Willen gelassen. Wir haben ihn als Deckhengst ein- gesetzt. Es gibt schon ein paar schöne Fohlen, und seine Lordschaft ist sehr stolz auf sie.«
    »Ich kann es einfach nicht glauben«, stammelte Elysia unter Trä- nen, »daß es mir vergönnt ist, euch beide wiederzusehen, dabei hatte ich schon geglaubt, die Vergangenheit wäre wirklich tot und nur noch von den Geistern der Menschen und Dinge, die ich geliebt habe, bevölkert.« Elysia seufzte. »Wenn du nur wüßtest, wie oft ich an dich und an Ariel gedacht und mich gefragt habe, was wohl aus euch geworden ist und ob Ariels neuer Eigentümer gut zu ihm ist. Und jetzt ist er hier - mein Ariel. Es ist so phantastisch, daß ich es kaum fassen kann.«

»So phantastisch nun auch wieder nicht - der Marquis hat schließlich und endlich den besten Stall in ganz England, es ist also gar nicht so seltsam, daß er Ariel sehen wollte, wo er doch so ein wunderbares Pferd ist«, erklärte Jims. »Aber ich muß zugeben, daß ich mir ziemliche Sorgen gemacht hab' an dem Tag, an dem wir nach London abgereist sind. Oh, dorthin zu kommen war kein Problem, aber bei der Auktion hab' ich richtig Schmetterlinge im Bauch ge- habt. Ich wollte nicht von ihm getrennt werden, und da waren so viele junge Schnösel, die schnell mit der Peitsche zur Hand sind und ihn ganz gierig angeschaut haben. Ich hab' ja gewußt, daß er keinen von denen auf seinen Rücken läßt. Aber dann ist Seine Lordschaft aufgetaucht und hat ihn sofort gekauft. Er hat gesehen, wie ich vor der Auktion mit Ariel gearbeitet habe, und ihm hat mein Stil gefal- len, und bevor ich mich's versehen hab', hat er mich angestellt. Und dann hab' ich Ariel hierher auf seinen Besitz gebracht. Ich hab' ihm erzählt, daß ich keine Referenzen bringen kann, weil mein letzter Arbeitgeber gestorben ist, aber er hat gesagt, alles, was er wissen müßte, hätte er gesehen, als ich mit dem Pferd gearbeitet habe.«
    »Also warst du mit Ariel die ganze Zeit hier - in Sicherheit. Ich bin ja so erleichtert.« Elysia drehte sich wieder zu dem großen Pferd um und küßte es auf die Nase. »Weiß Lord Trevegne, daß Ariel mein Pferd ist - war?« fragte Elysia Jims.
    »Ja also, als Ariel sich nicht hat von ihm reiten lassen, hat er mich gefragt, wer der Vorbesitzer war. Ich hab' ihm gesagt, es wäre eine Frau gewesen, und da hat er schief gegrinst und irgendwie verächt- lich dreingeschaut und gesagt: >Dann überrascht es mich nicht, daß er so schwierig ist.< Aber ein bißchen war er schon überrascht, daß eine Frau mit einem so großen Hengst fertig wird. Ich weiß noch, daß er gesagt hat, das müßte ja eine gefährliche Amazone sein. Was immer das ist. Und dann hat er keine Fragen mehr gestellt.«
    »Eine Amazone hat er gesagt?« fragte Elysia seltsam betroffen. Sie verdrängte das Gefühl - was scherte es sie, was er von ihr dachte?

»Wie wär's mit einem kleinen Ausflug, Ariel? Ich wette, du hast dich genauso danach gesehnt wie ich in meinem Exil. In Ordnung, Jims?« Elysia sah ihn fragend an.
    »Wohl, Miss Elysia, wir werden ihn satteln.«
    Sie blieben an einer geschlossenen Box stehen, Jims öffnete sie und zeigte Elysia ein neugeborenes Fohlen mit feuchtem Fell, das auf sehr wackligen Beinen stand. Ariel schnaubte hinter Elysias Schulter, und die Stute, die schützend neben ihrem neugeborenen Fohlen stand, antwortete mit einem leisen Wiehern.
    »Ihr braucht eine strenge Hand bei Ariel. Er spielt hier nämlich den stolzen Vater«, kicherte Jims.
    »Das ist also eins von Ariels Fohlen«, hauchte Elysia leise. Sie hatte sich sofort in die niedliche Kreatur mit den staksigen Beinen verliebt.
    Mit gemischten Gefühlen führte Elysia den tänzelnden Ariel in den Stallhof. Äußerlich waren sie dieselben geblieben, aber mit der Zeit hatten sie sich verändert. Ariel und sie gehörten nicht mehr wie früher zusammen. Sorglos waren sie damals über die Felder galop- piert, aber jetzt hatte Ariel eine Gefährtin - und sie, Elysia, gehörte zum Marquis.
    Jims sattelte den Hengst, während die Stalljungen und Knechte mit offenem Mund zuschauten, wie der große, weiße Hengst, dem keiner zu nahe kommen durfte, sanft seine Nüstern am Gesicht der schönen Dame in Grün

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