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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Wenn er mich nicht gewarnt hätte, wäre ich nicht mehr am Leben«, sagte Peter grimmig.
    Alex sah seinen Bruder liebevoll an. Ihm war klargeworden, wie knapp er dem Tod entronnen war. »Du hast es tatsächlich geschafft,

meine Rechnung mit Beckingham zu begleichen, Peter. Ich bin dir sehr dankbar, es tut mir nur leid, daß deine Schulter darunter gelit- ten hat.«
    »Immer eine Freude, dir einen Dienst erweisen zu können, Alex«, erwiderte Peter stolz. Das Lob seines Bruders linderte den pochenden Schmerz in seiner Schulter beträchtlich. »Wann lerne ich denn die frischgebackene Lady Trevegne kennen?«
    »Früh genug. Du mußt dich jetzt ausruhen, sonst zieht Dany mir die Haut ab«, sagte Alex, als er ihre Röcke hinter sich rascheln hörte. Sie kam mit einem Tablett zur Tür herein.
    »Aber ich habe noch tausend Fragen an dich, Alex! Bitte geh nicht«, jammerte Peter, als Alex zur Tür ging.
    »Ihr lehnt Euch jetzt schön zurück, Master Peter, und Ihr macht, daß Ihr wegkommt, Lord Alex. Ihr wart schon viel zu lange hier - raus mit Euch«, befahl Dany streng.
    »Gegen diese Herrschsucht ist kein Kraut gewachsen, Peter«, sagte Alex und überließ seinen Bruder der unwillkommenen Pflege Danys.
    Alex ging langsam die Treppe hinunter und dachte an Peters blas- ses Gesicht. Seine Hände ballten sich zu Fäusten bei dem Gedanken an Beckinghams doppelten Verrat. Fast wünschte er, er würde wie- der auferstehen, damit er das Vergnügen hätte, ihn noch einmal un- ter die Erde zu bringen.
    Er schüttelte fassungslos den Kopf. Er hätte nie geahnt, daß Bek- kingham ihn so abgrundtief haßte. Der Mann mußte wahnsinnig ge- wesen sein. Er zuckte mit den Schultern und versuchte, die Gedan- ken an Beckingham zu verdrängen.
    Alex ging in den Salon, aus dem Stimmen zu hören waren. Er blieb unbemerkt an der Tür stehen und beobachtete schweigend seine Frau, die an Lacktons Lippen hing, der aufgeregt seine aben- teuerliche Geschichte erzählte. Alex grinste, während er bemerkte, wie schockiert und entsetzt sie über Charles' lebhafte Schilderung

war, und zog amüsiert eine Braue hoch, als er entdeckte, wie be- wundernd der Mann Elysia anstarrte. Sie sah aus, als wäre sie völlig unangreifbar - sicher eingehüllt in den Kokon ihrer Gedanken, zu denen keiner Zugang hatte.
    Alex betrat den Raum und unterbrach das Gespräch der beiden. »Wie es scheint, verdankt Peter dir sein Leben, und ich stehe tief in deiner Schuld, Charles«, sagte Alex und schüttelte dem jungen Mann die Hand.
    »War doch nicht der Rede wert«, wehrte Charles ab, der durch die ungewohnte Herzlichkeit in Lord Trevegnes Stimme fast einen Meter gewachsen war. »Hab' nur getan, was man einem Freund schuldig ist.«
    »Wir sind stolz und glücklich, dich als Freund zu haben, Charles, und ich glaube, das gilt für uns alle. Wir sind wirklich sehr dankbar für das, was du getan hast. Nicht wahr, Elysia?« Er sah sie unschul- dig fragend an, und sie erwiderte ruhig seinen Blick, ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung.
    »Das sind wir in der Tat, Alex. Aber erzähl mir von Peter. Wie geht es ihm?«
    Alex goß sich einen Brandy ein, ging zum Kamin und stützte läs- sig einen Arm auf den Sims.
    »Er wird es überleben«, erwiderte er düster, »aber er wird viel Ruhe brauchen, und hier ist der beste Ort für seine Genesung. Wenn ihn diese Irrsinnsfahrt von London hierher nicht umgebracht hat, dann hab' ich ernsthafte Zweifel, daß ihm sonst noch etwas schaden könnte.« Er schüttelte den Kopf, eingedenk der sicher schmerzvollen Reise in der Kutsche, die Peter hatte erdulden müs- sen.
    Elysia machte Anstalten, den Raum zu verlassen, und sagte: »Ich werde uns bei den Blackmores für heute abend entschuldigen lassen und -«
    »Nein, wir können ruhig hingehen, da wir ohnehin nichts für Pe-

ter tun können. Dany wird sich um alles kümmern. Sie hat mich praktisch aus dem Zimmer geworfen, und er schläft wahrscheinlich schon wie ein Baby. Dany hat ihm ihre Spezialbrühe zubereitet und ihn gerade damit gefüttert, als ich das Zimmer verließ. Ich be- zweifle, daß wir heute auch nur einen Seufzer von ihm hören.« Er warf einen Blick auf Charles, der jetzt anscheinend die Erschöpfung von seiner anstrengenden Reise spürte. »Charles, du wirst einige Zeit bei uns bleiben«, bestimmte Alex - es klang mehr wie ein Befehl als wie eine Frage.
    »Danke, Euer Lordschaft, es wird mir ein Vergnügen sein. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet, ich muß mich

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