Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan
1961 bis 1968. War 1959 bei Trampers Beerdigung. Kannte Davenport (oder war zumindest bei derselben Beerdigung). Log in Bezug auf eine Ausgrabung für das Department of Cultural Resources.
Als ich damit fertig war, breitete ich die Streifen auf dem Tisch aus und studierte sie. Dann begann ich, sie anhand verschiedener Kriterien zu sortieren, wobei ich mit dem Geschlecht anfing. Die Stapel waren sehr unterschiedlich, der kleinere umfasste nur Edna Farrell, Willow Lynette Gist und Ruby McCready. Ich schrieb noch einen Zettel für Martha Rose Gist. Nichts schien die Frauen zu verbinden.
Als Nächstes sortierte ich nach Rasse. Charlie Wayne Tramper und die Gist-Mitchell-Sippe kamen auf einen Stapel, zusammen mit dem Fuß. Ich skizzierte ein Diagramm und zog eine Linie zwischen Jeremiah Mitchell und dem Fuß.
Das Alter. Wieder verblüffte mich die hohe Zahl älterer Menschen. Henry Arien Preston hatte es zwar geschafft, im Bett zu sterben, was für einen angesehenen Richter wohl auch angemessen war, doch einigen anderen auf der Liste war dieser Luxus nicht vergönnt gewesen. Tucker Adams, zweiundsiebzig. Charlie Wayne Tramper, vierundsiebzig, Jeremiah Mitchell, zweiundsiebzig. Ich schrieb noch einen Zettel für den vermissten Angler, George Adair, siebenundsechzig. Alle waren sie alt.
Das Fenster wechselte die Farbe von Schwarz zu Zinngrau. Ich beschloss, nach den Geburtsdaten zu sortieren. Nichts. Dann probierte ich die Sterbedaten.
Richter Henry Arien Preston starb 1943. Nach seinem Grabstein starb Tucker Adams ebenfalls 1943. Ich erinnerte mich an den langen Artikel über Preston und an die knappe Meldung über Adams’ Verschwinden knapp eine Woche später. Ich legte ihre Streifen nebeneinander.
Birkby starb 1959. Charlie Wayne Tramper starb 1959. Wann war der Unfall, an dessen Folgen Birkby starb? Im Mai. Im selben Monat verschwand Charlie Wayne.
Hm?
Auch diese beiden Zettel legte ich nebeneinander.
Edna Farrell starb 1949. War nicht am Tag zuvor irgendjemand ertrunken?
Sheldon Brodie, Professor der Biologie an der Appalachian State University. Brodys Leiche war gefunden worden. Farrells nicht.
Ich schrieb einen Zettel für Brodie und legte ihn neben Edna Farrells.
Ich starrte diese drei Zettelpaare an. Ergab das ein Muster? Jemand wird getötet oder stirbt, und innerhalb von Tagen kommt es zu einem weiteren Todesfall? Starben die Leute in Paaren?
Ich begann eine Liste mit Fragen.
Edna Farrells Alter?
Die zuvor Ertrunkene. Erdbeerkuchen. Alter? Datum?
Tucker Adams’ Todesursache?
Jeremiah Mitchell, Februar. George Adair, September. Die anderen?
Das Zimmer hatte inzwischen die Farbe der aufgehenden Sonne, und durch das geschlossene Fenster hörte ich Vogelgezwitscher. Ein Lichtrechteck fiel auf den Tisch und beleuchtete meine Fragen und die hingekritzelten Notizen.
Ich starrte die Streifenpaare an und hatte dabei das Gefühl, dass da noch etwas anderes war. Etwas, das in der Collage unterzubringen mein Unterbewusstsein noch keine Zeit gehabt hatte.
Laslo saß über ein üppiges Südstaaten-Frühstück gebeugt, als ich im Everett Street Diner ankam. Ich bestellte Pekan-Pfannkuchen, Saft und Kaffee. Während des Essens erzählte er mir von einer Konferenz in Asheville, die er anschließend besuchen wolle. Ich berichtete ihm, dass es Crowe nicht gelungen war, einen Durchsuchungsbefehl zu erhalten.
»Dann sind die guten alten Jungs also skeptisch«, sagte er und gab der Kellnerin mit einem Nicken zu verstehen, dass er fertig war.
»Und die Mädchen. Wir reden hier von einer Staatsanwältin.«
»Dann dürfte das hier auch nicht weiterhelfen.«
Er zog einen Umschlag aus seiner Aktentasche und gab ihn mir. Während ich las, schenkte die Kellnerin uns frischen Kaffee ein. Als ich zu Ende gelesen hatte, hob ich den Kopf.
»Im Wesentlichen bestätigt der Bericht das, was Sie mir am Montag schon gesagt haben.«
»Ja. Bis auf den Abschnitt über die Konzentrationen von Kapronsäure und Heptan.«
»Die Schlussfolgerung, dass sie ungewöhnlich hoch erscheinen.«
»Ja.«
»Was hat das zu bedeuten?«
»Erhöhte Pegel langkettiger VFS bedeuten normalerweise, dass die Leiche Kälte ausgesetzt war oder eine Periode verringerter Insekten- und Bakterienaktivität durchmachte.«
»Ändert das Ihre Einschätzung der Zeit seit dem Tod?«
»Ich glaube noch immer, dass die Verwesung im Spätsommer begann.«
»Was ist dann die eigentliche Bedeutung?«
»Ich bin mir nicht sicher.«
»Ist das ein häufiger
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