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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Blick darauf und schaute dann mich wieder an.
    »Ich sehe, Ihr Auto läuft wieder.«
    Mein Mazda war in Swain County Tagesgespräch.
    »Ich bin auf dem Weg nach Charlotte, aber bevor ich fahre, möchte ich Ihnen noch ein paar Dinge zeigen.«
    Ich gab ihr das entwendete Foto von Trampers Begräbnis.
    »Erkennen Sie jemand?«
    »Verdammt. Parker Davenport, unser verehrter Vizegouverneur.
    Die halbe Portion sieht aus, als wäre er erst fünfzehn.« Sie gab mir das Foto zurück. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    Nun gab ich ihr Laslos Bericht und wartete, bis sie ihn gelesen hatte.
    »Dann hatte die Staatsanwältin also Recht?«
    »Oder ich hatte Recht.«
    »Ach so?«
    »Wie wär’s mit diesem Szenario? Jeremiah Mitchell starb, nachdem er das Mighty High Tap im Februar verlassen hatte. Seine Leiche wurde in einem Kühlschrank oder einer Gefriertruhe aufbewahrt, später wieder herausgeholt und dort draußen abgelegt.«
    »Warum?« Sie gab sich Mühe, sich ihre Skepsis nicht anmerken zu lassen.
    Ich zog die Notizen heraus, die ich mir in der Bibliothek gemacht hatte, atmete tief durch und fing an.
    »Henry Arien Preston starb hier im Jahr 1943. Drei Tage später verschwand ein Farmer namens Tucker Adams. Er war zweiundsiebzig. Adams Leiche wurde nie gefunden.«
    »Was hat das zu –«
    Ich hob die Hand.
    »1949 ertrank ein Biologieprofessor namens Sheldon Brodie im Tuckasegee River. Einen Tag später verschwand Edna Farrell. Sie war etwa achtzig. Ihre Leiche wurde nie gefunden.«
    Crowe nahm einen Kuli in die Hand, drückte die Spitze auf die Schreibunterlage und ließ ihn dann durch die Finger wirbeln.
    »1959 starb Allen Birkby an den Folgen eines Autounfalls auf dem Highway 19. Zwei Tage nach dem Unfall verschwand Charlie Wayne Tramper. Tramper war vierundsiebzig. Seine Leiche wurde gefunden, aber sie war stark verstümmelt, der Kopf fehlte. Die Identifikation beruhte ausschließlich auf Indizien.«
    Ich sah sie an.
    »Das ist alles?«
    »An welchem Tag verschwand Jeremiah Mitchell?«
    Crowe legte den Kuli weg, öffnete eine Schublade und zog eine Akte heraus.
    »Am fünfzehnten Februar.«
    »Martin Patrick Veckhoff starb am zwölften Februar in Charlotte.«
    »Im Februar sterben viele Leute. Es ist ein beschissener Monat.«
    »Der Name ›Veckhoff‹ steht auf der Liste der H&F-Teilhaber.«
    »Die Investmentgruppe, der das Anwesen in der Nähe des Running Goat Branch gehört?«
    Ich nickte.
    »Und Birkby ebenfalls.«
    Sie lehnte sich zurück und rieb sich einen Augenwinkel. Ich zog Laslos Fund aus der Tasche und legte ihn auf den Schreibtisch.
    »Laslo Sparkes hat das in der Erde gefunden, die wir in der Nähe der Mauer des Running-Goat-Hauses eingesammelt haben.«
    Sie betrachtete das Röhrchen, nahm es aber nicht in die Hand.
    »Es ist ein Zahnfragment. Ich bringe es zu einem DNS-Test nach Charlotte, um herauszufinden, ob es zu dem Fuß passt.«
    Ihr Telefon klingelte. Sie ignorierte es.
    »Sie müssen sich eine Vergleichsprobe von Mitchell besorgen.«
    Sie zögerte einen Augenblick. »Ich kann es mal versuchen.«
    »Sheriff.«
    Die Kiwi-Augen bohrten sich in meine.
    »Das hier kann größer sein als Jeremiah Mitchell.«
     
    Drei Stunden später überquerten Boyd und ich auf der Fahrt nach Norden auf dem Interstate 85 die Little Rock Road. In der Entfernung erhob sich die Skyline von Charlotte wie Kandelaber-Kakteen in der Sonora-Wüste.
    Ich zeigte Boyd die Glanzpunkte. Den riesigen Phallus der Konzernzentrale der Bank of America. Das spritzenschlanke Bürogebäude am Square mit seinem runden, grünen Dach und der hohen Antenne mitten darauf, in dem sich der Charlotte City Club befand. Den Musikbox-Umriss des One First Union Center.
    »Schau dir das an, Boyd. Sex and Drugs and Rock ‘n’ Roll.«
    Boyd spitzte die Ohren, sagte aber nichts.
    Während Charlottes Umgebung Kleinstadtgemütlichkeit ausstrahlt, ist das Zentrum eine Großstadt aus poliertem Stein und Spiegelglas, und seine Haltung gegenüber dem Verbrechen ist entsprechend. Das Police Department von Charlotte-Mecklenburg befindet sich im Law Enforcement Center, einem gigantischen Betongebäude an der Ecke Fourth und McDowell. Das CMPD beschäftigt ungefähr neunzehnhundert Polizisten und vierhundert zivile Mitarbeiter. Es unterhält ein eigenes Forensiklabor, das nur noch von dem des SBI übertroffen wird. Nicht schlecht für eine Bevölkerung von sechshunderttausend.
    Ich verließ den Expressway, fuhr quer durchs Zentrum und

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