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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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übrig war.«
    »Was war das?«
    »Ich habe ja schon einige Bärenopfer gesehen, aber Tramper war der schlimmste. Diese kleinen Mistkerle haben ihn in Stücke gerissen. Und den Kopf fortgeschleppt.«
    »Der Schädel wurde nicht gefunden?«
    »Nein.«
    »Wie haben Sie ihn identifiziert?«
    »Die Frau hat sein Gewehr und die Kleidung wiedererkannt.«
     
    Ich fand den Reverend Luke Bowman in seinem vorderen Garten, wo er abgebrochene Äste einsammelte. Bis auf eine schwarze Windjacke war er genauso gekleidet wie bei unseren früheren Begegnungen.
    Bowman sah zu, wie ich mein Auto neben seinem Pick-up abstellte, und kam dann zu mir. Wir sprachen durch das offene Fenster.
    »Guten Morgen, Miss Temperance.«
    »Guten Morgen. Ein schöner Tag für Gartenarbeit.«
    »Ja, Ma’am, das ist er.«
    Rindenstücke und trockene Blätter hingen an seiner Jacke.
    »Kann ich Sie etwas fragen, Reverend Bowman?«
    »Natürlich.«
    »Wie alt war Edna Farrell, als sie starb?«
    »Ich glaube, Schwester Farrell war knapp achtzig.«
    »Erinnern Sie sich an einen Mann namens Tucker Adams?«
    Er kniff die Augen zusammen und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe.
    »Adams war ebenfalls schon älter, starb 1943«, ergänzte ich. Die Zunge verschwand, und er zeigte mit knotigem Finger auf mich. »Natürlich erinnere ich mich. Ich war zehn Jahre alt, als der alte Knabe von seiner Farm verschwand. Ich half bei der Suche mit. Bruder Adams war blind und halb taub, deshalb hat sich die ganze Gemeinde daran beteiligt.«
    »Wie kam Adams ums Leben?«
    »Alle nahmen an, dass er einfach im Wald starb. Wir haben ihn nie gefunden.«
    »Aber auf dem Friedhof auf dem Schoolhouse Hill gibt es ein Grab für ihn.«
    »Dort liegt niemand. Schwester Adams hat den Stein ein paar Jahre nach dem Verschwinden ihres Mannes aufstellen lassen.«
    »Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Ich sehe, die Jungs haben Ihr Auto wieder zum Laufen gebracht.«
    »Ja.«
    »Ich hoffe, sie haben nicht zu viel verlangt.«
    »Nein, Sir. Es erschien mir angemessen.«
     
    Ich bog direkt hinter Lucy Crowe auf den Parkplatz des Sheriff’s Department ein. Sie stellte ihren Streifenwagen ab und wartete dann, bis ich den Motor ausgeschaltet und meine Aktentasche vom Rücksitz geholt hatte. Ihr Gesicht sah erschöpft und freudlos aus.
    »Harter Vormittag?«
    »Ein paar Idioten haben im Country Club einen Golfwagen geklaut und ihn einen Kilometer die Conleys Creek Road hoch abgestellt. Zwei Siebenjährige haben ihn gefunden und sind damit gegen einen Baum gefahren. Der eine hat ein gebrochenes Schlüsselbein, der andere eine Gehirnerschütterung.«
    »Waren die Diebe Teenager?«
    »Wahrscheinlich.«
    Wir unterhielten uns im Gehen.
    »Was Neues über den Hobbs-Mord?«
    »Einer meiner Deputies hatte am Sonntagvormittag Wachdienst. Er erinnert sich, gesehen zu haben, wie Hobbs das Leichenschauhaus gegen acht betrat, und er erinnert sich auch an Sie. Der Computer zeigt, dass sie den Fuß um neun Uhr fünfzehn entnommen und um zwei wieder zurückgebracht hat.«
    »So lange hat sie ihn nach dem Gespräch mit mir behalten?«
    »Offensichtlich.«
    Wir stiegen die Stufen hoch und ließen uns zuerst die äußere Tür und dann ein gefängnisähnliches Gittertor öffnen. Ich folgte Crowe einen Gang entlang und dann durch ein äußeres Arbeitszimmer in ihr Büro.
    »Nach der Anwesenheitsliste hatte Hobbs das Leichenschauhaus um zehn nach drei verlassen. Ein Beamter der Stadtpolizei von Bryson City hatte an diesem Tag die Nachmittagsschicht. Er erinnert sich nicht, sie weggehen gesehen zu haben.«
    »Was ist mit der Überwachungskamera?«
    »Eine tolle Geschichte.«
    Crowe zog ihr Funkgerät vom Gürtel und legte es auf einen Aktenschrank. Dann setzte sie sich in ihren Sessel. »Das Ding fiel am Sonntagnachmittag gegen zwei aus und blieb bis Montagmorgen kaputt.«
    »Hat irgendjemand Hobbs nach Verlassen des Leichenschauhauses gesehen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie in ihrem Zimmer etwas gefunden?«
    »Die Dame liebte offensichtlich Post-its. Telefonnummern. Zeiten. Namen. Viele Notizen, fast alles hat mit ihrer Arbeit zu tun.«
    »Primrose verlegte immer ihre Brille, trug sie deshalb an einer Kordel um den Hals. Sie redete sich ein, dass sie furchtbar vergesslich sei.« Ich spürte eine kalte Stelle in meiner Brust. »Irgendeinen Hinweis darauf, wohin sie am Sonntagnachmittag wollte?«
    »Kein Wort.«
    Ein Deputy trat ein und legte ihr ein Papier auf den Tisch. Sie warf einen flüchtigen

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